Gemeinsam mit der ADAC Kart Academy starteten 141 Teilnehmer in die Wertungsläufe und erlebten einige Überraschungen. Gleich mehrere Favoriten ließen Punkte liegen und machen die Titelkämpfe weiter spannend.
Auf der 1.018 Meter langen Strecke der Motorsport Arena Oschersleben erlebten die Fahrerinnen und Fahrer des ADAC Kart Masters gleich mehrere Überraschungen. Fast alle Favoriten gerieten im Verlauf der beiden Renntage ins Straucheln und verloren wichtige Punkte im Kampf um die Titel. Insgesamt zwölf Wertungsläufe galt es am Sonntag zu bewältigen. Als Sieger überquerten Tom Kalender, Max Schlichenmeier (Bambini), Luca Leistra, Piet Matthes (OK Junior), Luke Füngeling (OK), Maddox Wirtz (X30 Junior), O'Neil Muth, Linus Jansen (X30 Senior) und Davids Trefilovs (KZ2) die Ziellinie.
Gleichzeitig zum ADAC Kart Masters fand auch die dritte Veranstaltung der ADAC Kart Academy statt. Gianni Andrisani war bisher der dominierende Fahrer. In sechs Rennen holte er sechs Siege und knüpfte daran auch in der Magdeburger Börde an. Der Schleswig-Holsteiner gewann wieder alle drei Durchgänge und befindet sich mit großen Schritten auf dem Weg zum Titel. Ebenfalls erfolgreich war Leon Bauchmüller: Als Tageszweiter gewann er die Rookie-Wertung und führt selbige auch im Gesamtklassement an.
Bambini: Siege gingen an Kalender und Schlichenmeier
Der Meisterschaftsführende Tom Kalender (Hamm-Sieg/DS Kartsport) wurde am Samstag mit der Pole-Position und zwei Vorlaufsiegen seiner Favoritenrolle gerecht. Die Bambini hingen aber eng zusammen und lieferten sich in den Wertungsläufen spannende Duelle mit zahlreichen Überholmanövern. Im ersten Finale verteidigte Kalender ganz knapp seinen Spitzenplatz gegen Leon Hoffmann (Bönningstedt/SRP Racing Team), Max Schlichenmeier (Frankfurt/ADAC Hessen-Thüringen e.V.), Phil Colin Strenge (Unterensingen/ADAC Württemberg e.V.) und Moritz Haupenthal (Losheim am See/ADAC Saarland e.V.).
Seine Fortsetzung fand der Kampf um den Sieg im zweiten Lauf. Diesmal kam es aber zu einer Kollision zwischen den Führenden und Kalender flog ins Aus. Dabei hatte er Glück im Unglück. In der gleichen Runde wurde das Rennen wegen einer weiteren Kollision abgebrochen und Kalender durfte wieder starten. In der zweiten Hälfte entspannte sich die Situation an der Spitze nicht. Zu dritt bogen die Youngsters in eine Kurve ein, dabei war erneut Kalender der Leidtragende und musste diesmal endgültig aufgeben. Seinen vermeintlich ersten Saisonsieg holte Hoffmann, doch eine spätere Zeitstrafe warf ihn auf Platz neun zurück. Neuer Sieger war Schlichenmeier, vor Haupenthal und Strenge. Neu in den Top-Fünf waren Ben Goldenau (Bergheim/DS Kartsport) und Julian Thaler (Poppenricht). Sieger Schlichenmeier freute sich über seinen Erfolg: "Nach dem es im Qualifying noch etwas gehackt hat, lief es in den Rennen deutlich besser. Ich bin konstant gefahren und habe nicht zu viel riskiert. Das war der Schlüssel zum Sieg."
Meisterschaftsstand Klasse Bambini nach 6 von 10 Läufen:
1. Tom Kalender (160 Punkte)
2. Max Schlichenmeier (112 Punkte)
3. Phil Colin Strenge (105 Punkte)
4. Leon Hoffmann (85 Punkte)
5. Kiano Blum (75 Punkte)
OK Junior: Luca Leistra und Piet Matthes erfolgreich
Die beiden Meisterschaftsführenden Luca Leistra (Schoten/RS Schumacher Racing Team) und Daniel Gregor (Leinsweiler/Junior Team75) teilten sich die Siege in den Vorläufen. Gregor hatte aber auch einen Ausfall zu verzeichnen und startete deshalb nur aus dem Mittelfeld - Leistra lag hingegen auf der Pole-Position. Aus dieser löste er sich auch direkt von seinen Verfolgern. Zum Ende kam aber Gregor näher, der sich im Rennverlauf bis auf Rang zwei vorkämpfte. Trotz eines kurzzeitigen Verlustes der Führung, verteidigte Leistra letztlich den ersten Platz bis ins Ziel. Gregor folgte in seinem Windschatten als Zweiter. Kurz vor Rennende kämpfte sich Torben Gröndahl (Hamburg/Team Hemkemeyer) noch an Piet Matthes (Großschirma/Millenium Racing Team) vorbei und wurde dritter. Hinter dem Duo komplettierte Jannick Federer (Ritten/SRP Racing Team) die Pokalränge.
Mit einem herben Rückschlag startete für Gregor das zweite Finale. In der zweiten Runde rutschte der Rheinland-Pfälzer ins Aus und schied aus. Aber auch Leistra schaffte es nicht seine Position zu verteidigen - er fiel in den 16 Runden bis auf Platz acht zurück. Den Platz an der Spitze holte sich währenddessen Piet Matthes. "Wir hatten keinen perfekten Start in das Jahr, diesmal lief es aber richtig gut und darauf möchte ich aufbauen", sagte der 13-jährige Sieger im Ziel. Hinter ihm folgte Gröhndahl vor dem amtierenden Bambini-Champion Maxim Rehm (Blaubeuren/Rehm Racing). Direkt hinter ihm lag mit Paul Ducoffre (Bedburg/CRG Keijzer Racing) ein weiterer Rookie. Julien-Noel Rehberg (Kartshop Ampfing) aus Haltern am See landete auf Rang fünf.
Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 6 von 10 Läufen:
1. Luca Leistra (158 Punkte)
2. Daniel Gregor (93 Punkte)
3. Piet Matthes (76 Punkte)
4. Julien-Noel Rehberg (75 Punkte)
5. Vincent Andronaco (66 Punkte)
OK: Luke Füngeling gewinnt zwei krimireife Finals
Samstags waren die Kräfteverhältnisse in der OK klar verteilt. Rookie Ben Dörr (Butzbach/TB Racing Team) war Schnellster im Qualifying und gewann beide Heats. Während des Starts zum ersten Finale am Sonntag verlor er aber seinen Platz an der Spitze. Führender war Alexander Tauscher (Mitterfels/Junior Team75). In der zweiten Runde kam es dann beim Führungskampf zur Kollision und beide schieden aus. Neuer Spitzenreiter war Tim Tramnitz (Hamburg/Solgat Motorsport). Mit einem klaren Vorsprung war er auf dem Weg um Sieg. Doch ein Motorschaden ließ den Traum vom ersten Triumph in diesem Jahr platzen. Nun übernahm Luke Füngeling (Vettweiß/Valier Motorsport) die Führung und ließ sich diese auch nicht mehr nehmen. Zweiter wurde Dylan Dip (Worb/TB Racing Team) vor Maximilian Wolf Thüringen (Heidenfeld/Lanari Racing Team), Luca Griggs (Dagham/Kartshop Ampfing) und Joel Mesch (Erkelenz/TB Racing Team).
Nach seinem Triumph am Vormittag, ließ sich Füngeling im zweiten Rennen seinen Doppelsieg nicht mehr nehmen. Zum Ende kamen die Verfolger Niels Tröger (Großfriesen/CRG Keijzer Racing) und Maximilian Wolf Thüringen noch mal an ihn heran, zum Angriff reichte es aber nicht mehr. "Ich habe im ersten Rennen meine Chance genutzt und freue mich nun sehr über den Doppelsieg. In der Meisterschaft habe ich damit die Führung übernommen und blicke nun gespannt meinem Heimspiel in Kerpen entgegen", sagte Füngeling bester Laune. Hinter den Top-Drei landete Kas Haverkort (Heemserveen/CRG Keijzer Racing) auf Platz vier. Nach einem Ausfall im ersten Durchgang, kämpfte sich der Niederländer vom Ende des Feldes bis in die Pokalränge nach vorne. Fünfter wurde Luca Griggs aus England. Favorit Ben Dörr schaffte es bis auf Platz sechs und ist im Klassement punktgleich mit Füngeling.
Meisterschaftsstand Klasse OK nach 6 von 10 Läufen:
1. Luke Füngeling (119 Punkte)
2. Ben Dörr (119 Punkte)
3. Niels Tröger (87 Punkte)
4. Alexander Tauscher (82 Punkte)
5. Maximilian Wolf Thüring (77 Punkte)
X30 Junior: Doppelsieg für Rookie Maddox Wirtz
Am Samstag wechselten sich die beiden Meisterschaftsfavoriten Maddox Wirtz (Bornheim/RMW Motorsport) und Tizian Houf (Leinburg/RS Motorsport) an der Spitze der X30 Junior ab und stellten die erste Startreihe für das Final am Sonntagmorgen. Wirtz zeigte sich am Sonntag hellwach und beendete beide Rennen als Sieger. Entsprechend groß waren die Emotionen im Siegerinterview: "Schon am vergangenen Wochenende habe ich hier beim ADAC Kart Cup um den Sieg gekämpft. Da hatte es nicht ganz gereicht, umso schöner ist es nun erfolgreich zu sein."
Jeweils als zweiter folgte Tizian Houf, der damit seine Gesamtführung verteidigte. Die Plätze drei und vier teilten sich Dominik Jung (Kitzingen/ADAC Nordbayern e.V.) und Jannik Remmert (Petersberg). Jeweils als fünfter sah Fabian Böffel (Tholey) die Zielflagge.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 6 von 10 Läufen:
1. Tizian Houf (169 Punkte)
2. Maddox Wirtz (137 Punkte)
3. Dominik Jung (109 Punkte)
4. Swenja Dreher (72 Punkte)
X30 Senior: CV-Fahrer Muth und Jansen gewinnen
Wie schon in Wackersdorf und Ampfing, bestimmten auch diesmal die Fahrerinnen und Fahrer aus der CV Performance Group das Tempo an der Spitze. Gesamtleader O'Neill Muth erlebte einen perfekten Samstag und ging als Polesetter in das erste Finale. Vom Start weg bestimmte er das Tempo und verwaltete in den 19 Runden seine Führung. Dahinter herrschte hingegen Spannung. Die Akteure wechselten im Kurventakt die Positionen. Am Ende lag Linus Jansen (Erkelenz/CV Performance Group) auf Rang zwei. Der dritte Felix Arndt (Wickede/MSC Blau-Gelb Essen e.V. im ADAC) erhielt nach dem Rennen eine Zeitstrafe und war nur noch siebter. Seinen Podestplatz erbte Nick Strobel (Weissach) vor Louis Kulke (Bad Salzuflen/CV Performance Group) und Sam Bollacke (Gronau/Kart-Center Hemkemeyer).
Deutlich knapper war der Kampf um den Sieg im zweiten Rennen. Muth hatte in der Einführungsrunde Probleme und musste bis zum Start das halbe Feld überholen - das wurde ihm im Anschluss noch zum Verhängnis. Im Rennen hielt Jansen diesmal den Anschluss, fuhr aber nicht aus dem Windschatten seines Teamkollegen heraus. Muth war im Ziel der Sieger, bekam aber wenig später eine Zeitstrafe, weil er in der Einführungsrunde zu spät auf seine Position fuhr. Somit siegt Jansen vor Strobel, Kulke und Bollacke. Muth rutschte auf Rang fünf ab.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior nach 6 von 10 Läufen:
1. O'Neill Muth (147 Punkte)
2. Linus Jansen (141 Punkte)
3. Claudia Henning (100 Punkte)
4. Louis Kulke (87 Punkte)
5. Nick Strobel (63 Punkte)
KZ2: Nächster Doppelsieg für Davids Trefilovs
Der Berliner Davids Trefilovs (SRP Racing Team) war auch in Oschersleben nicht zu stoppen. Erneut verbuchte er mit der Pole-Position, zwei Vorlaufsiegen und einem Doppeltriumph in den Finals maximale Punkte auf seinem Konto. In dieser Saison hat bisher noch kein anderer Fahrer als er gewonnen. "Die Rennen waren stressfrei. Ich habe nie zu viel riskiert und dabei das Tempo vorgegeben. Sechs Siege in sechs Rennen sind eine perfekte Ausbeute", resümierte der Maranello-Fahrer im Ziel.
Mit Yannik Witte (Garbsen/SRP Racing Team) und Rick Hartmann (Kamenz/Team NKS) waren auch die weiteren Podestränge im ersten Durchgang schnell bezogen. Dahinter war es hingegen deutlich abwechslungsreicher. Bis zu fünf Fahrer kämpften um die Ränge. Beim Überqueren des Zielstrichs behauptete sich Lauren Clevert (Gräfelfing/Kartshop Ampfing) vor Christoph Schleißiger (Radebeul/ADAC Sachsen e.V.). Im zweiten Durchgang holte Clevert mit Rang zwei seine erste Podiumsplatzierung bei den Schaltkarts. Witte wurde dritter vor Hartmann und Daniel Stell (Thulba/CRG Deutschland).
Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 6 von 10 Läufen:
1. Davids Trefilovs (174 Punkte)
2. Ronny Tabakovic (98 Punkte)
3. Rick Hartmann (93 Punkte)
4. Daniel Stell (85 Punkte)
5. Lauren Clevert (84 Punkte)
Die Kartrennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt legt nun eine sechswöchige Sommerpause ein. Im Anschluss geht es auf dem traditionsreichen Erftlandring in Kerpen in die heiße Schlussphase. Dort können dann schon die ersten Entscheidungen im Kampf um die Meisterschaft fallen.