Ein heißes Wochenende erlebten die 118 Fahrerinnen und Fahrer der Halbzeitveranstaltung im ADAC Kart Masters. In der Motorsport Arena Oschersleben brannte bei hochsommerlichen Temperaturen der Asphalt. Am Sonntagabend gab es gleich mehrere neue Tagessieger und einige Verschiebungen in den Klassements.
Das ADAC Kart Masters ging auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Oschersleben in die Halbzeit. Neben den Positionskämpfen auf der Strecke, war das Wetter diesmal die größte Herausforderung. Temperaturen an der 30-Grad-Marke forderten alle Beteiligten auf und abseits der Strecke. Als Sieger strahlten am Sonntagabend Arjen Kräling (Mini), Simon Rechenmacher (OK Junior), Max Schlichenmeier (OK), Lukas Roos (X30 Junior), Herolind Nuredini (X30 Senior) und Tim Tröger (KZ2).
Nach den ersten drei Veranstaltungen in Wackersdorf, Ampfing und Oschersleben legt die überregionale Rennserie des ADAC eine kleine Sommerpause ein. In fünf Wochen (5.-7.8.) geht es dann auf dem Erftlandring in Kerpen in die finale Saisonphase. Die letzten Entscheidungen fallen vom 9.-11. September in der Arena E in Mülsen.
Mini: Erster Tagessieg für Arjen Kräling
Der niederländische Tabellenführer Dean Hoogendoorn (Wourbrugge/Alonso-Kart by Kidix) führte das Feld nach dem Zeittraining an. Jedoch verliefen die Heats für ihn nicht ideal, wodurch Luke Kornder (Zülpich/TB Racing Team) das Zepter übernahm und dieses auch nach dem Start zum ersten Finale weiter in der Hand hielt. Nach fünf Runden gab es aber den Wechsel an der Spitze – Hoogendoorn lag nun auf Platz eins. Sein Verfolger ließ aber nicht locker und kurz vor Ende schaffte Kornder den Konter. Das Kampfduo hing weiterhin eng zusammen und es kam zur Kollision. Lachender Dritter war Arjen Kräling (Winterberg/ Alonso-Kart by Kidix), der Sauerländer feierte seinen ersten Tagessieg. Kornder wurde Zweiter vor Hoogendoorn. Doch Letzterer erhielt eine Zeitstrafe und war nur noch Siebter. Die weiteren Top-Fünf-Ränge nahmen nun Moritz Groneck (Melle/CRG Holland), Leo Salcher (Landsberg am Lech/Lanari Racing Team) und Morrison Class (Lindenkreuz/Team NKS) ein.
Die Top-Drei vom Morgen, machten auch am Mittag den Sieg unter sich aus. Zu Beginn hatte Kornder wieder die Nase vorne, verlor seinen Spitzenrang aber im weiteren Verlauf. Den Sieg holte diesmal Hoogendoorn vor Kräling. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen kann. Ab den Rennen war mein Gefühl aber sehr gut und ich habe nach dem Sieg im ersten Lauf versucht Ruhe zu bewahren“, erklärte Kräling. Hinter den Teamkollegen Hoogendoorn und Kräling, landete Kornder auf Rang drei. Groneck und Salcher schlossen die ersten fünf Positionen ab.
Meisterschaftsstand Klasse Mini nach 6 von 10 Läufen: 1. Dean Hoogendorn (141 Punkte) 2. Luke Kornder (134 Punkte) 3. Arjen Kräling (120 Punkte) 4. Moritz Groneck (118 Punkte) 5. Tom Wickop (76 Punkte)
OK Junior: Simon Rechenmacher nicht zu schlagen
Ein perfektes Wochenende erlebte Simon Rechenmacher (Rosenheim/TB Racing Team). Bereits mit der Pole-Position legte er den Grundstein und war in den späteren Heats und Finals nicht zu stoppen. In allen Durchgängen holte er einen klaren Sieg und damit auch den Titel des Halbzeitmeisters. „Es gibt nicht viel zu sagen. Das war ein absolut perfektes Wochenende, besser hätte es nicht laufen können“, strahlte er im Siegerinterview.
Hinter dem Bayer gab es in den Rennen packende Fights. Im ersten Durchgang duellierte sich ein Quartett um Platz zwei bis fünf. Erst in der letzten Runde kam es zur Entscheidung: Nach zahlreichen Positionswechseln kollidierten Luca Schwab (Essen/TB Racing Team) und Leon Brunner (Appiano/Alonso-Kart by Kidix) – beide schieden aus. Beim Fallen der Zielflagge ging Platz zwei an Mathilda Paatz (Köln/TB Racing Team) gefolgt von Rodrigo Seabra (Maia/Lanari Racing Team), Marc Gerstenkorn (Landshut/CV Performance Group) und Daniel Brozovic (Waiblingen/TR Motorsport).
Nach dem Last-Minute-Ausfall am Morgen, zeigte Schwab im zweiten Lauf eine starke Aufholjagd. Er pflügte durch das Feld, fuhr die schnellste Rennrunde und wurde hinter Paatz als starker Dritter abgewinkt. Hinter dem TB Racing-Trio folgten die beiden Rookie Seabra und Gerstenkorn.
Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 6 von 10 Läufen: 1. Simon Rechenmacher (148 Punkte) 2. Mathilda Paatz (139 Punkte) 3. Luca Schwab (126 Punkte) 4. Rodrigo Seabra (90 Punkte) 5. Daniel Brozovic (75 Punkte)
OK: Maximilian Schlichenmeier feiert Tagessieg
Mit vier Fahrern war das Feld der OK-Klasse nicht so stark besetzt, die Finalrennen am Sonntag waren trotzdem sehenswert und brachten einige Zweikämpfe mit sich. Bis sechs Runden vor Schluss wechselten im ersten Wertungslauf Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) und Juliano Holzem (Polch/Dörr Motorsport) mehrmals die Führung. Immer im Windschatten lag Max Schlichenmeier (Frankfurt am Main/TB Racing Team), der im richtigen Moment seine Chance nutzte und vor Ried und Philipp Salzmann (Limburg/TB Racing Team) siegte.
Aus der Pole-Position erlebte Schlichenmeier einen perfekten Start in das zweite Rennen und hatte über weite Strecken einen deutlichen Vorsprung. Doch nach hinten heraus wurde der Hesse langsamer und musste sowohl Holzem als auch Ried passieren lassen. In der Tageswertung stand er trotzdem auf der obersten Stufe: „Was für ein verrücktes Wochenende. Gestern bin ich in beiden Heats ausgefallen, heute gewinne ich meine erste Tageswertung. Ich habe im ersten Lauf auf meine Chance gewartet und diese dann genutzt. Auch im zweiten Rennen sah es erst gut aus, doch dann wurde ich langsamer und konnte den Beiden nichts mehr entgegensetzen“, fasste Schlichenmeier zusammen. Salzmann rundete als Vierter das Klassement ab.
Meisterschaftsstand Klasse OK nach 6 von 10 Läufen: 1. Lenny Ried (151 Punkte) 2. Philipp Salzmann (107 Punkte) 3. Juliano Holzem (105 Punkte) 4. Max Schlichenmeier (90 Punkte) 5. Nikita Gense (54 Punkte)
X30 Junior: Erstmaliger Tagessieg von Lukas Roos
Schon im Zeittraining zeigte Lukas Roos (Spaichingen/RS-Motorsport) mit einer Bestzeit das mit ihm an diesem Wochenende zu rechnen ist. In den Heats fiel er aber etwas zurück und gab die Führung an Tommie Lycklama a Nijeholt (Korschenbroich/AT Motorsport) ab. Der Polesetter gewann auch den Start in das erste Finale, doch Roos kämpfte sich zurück und ging nach kurzer Zeit an ihm vorbei. Bis zum Überqueren des Zielstrichs ließ sich der Baden-Württemberger nicht mehr einholen und feierte seinen ersten Laufsieg. Dahinter gab es kurz vor dem Ziel noch einen Wechsel: Jan Waibel (Schwäbisch Gmünd/Team RMW Motorsport) verlor seinen zweiten Rang an Lycklama a Nijeholt. Elia Weiss (Aschheim/TB Racing Team) kämpfte sich unterdessen aus dem Mittelfeld bis auf Position vier nach vorne, Davin Singer (Offenburg/TR Motorsport) wurde Fünfter.
Im zweiten Lauf wurde es in der zweiten Rennhälfte richtig spannend. Waibel ging an Roos vorbei in Führung. In seinem Windschatten lag Singer, der mit durchrutschte und letztlich das Rennen gewann. Hinter dem Offenburger verlor Waibel wieder an Boden und fiel noch hinter Weiss, Roos und Nikolas Simic (Ludwigsburg/Dutt Motorsport) auf Platz fünf zurück. Simic erhielt aber eine 15 Sekunden Zeitstrafe und fand sich am Ende des Feldes wieder. Dadurch war der Niederländer Lycklama a Nijeholt neuer Fünftplatzierter. Beste Stimmung herrschte bei Tagessieger Lukas Roos: „Mein Ziel war es in den Top-Fünf zu landen, nun zu gewinnen ist natürlich super. Die Rennen haben großen Spaß gemacht.“
Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 6 von 10 Läufen: 1. Elia Weiss (104 Punkte) 2. Tommie Lycklama a Nijeholt (101 Punkte) 3. Finn Wiebelhaus (100 Punkte) 4. Alex Mohr (95 Punkte) 5. Nikolas Simic (91 Punkte)
X30 Senior: Klarer Doppelsieg für Herolind Nuredini
Herolind Nuredini (Oststeinbek/CV Performance Group) drückte dem Wochenende in Oschersleben seinen Stempel auf. Während er sich in den Heats noch mit Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing) an der Spitze abwechselte, hatte er die Finals am Sonntag fest im Griff und feierte einen dominanten Doppelsieg. „Wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet. Es war ein sehr guter Tag, ein großer Dank an mein Team und meine Eltern für den großartigen Support. Glückwunsch an Torben zum CV-Doppelsieg im zweiten Finale“, so ein zufriedener Sieger.
Direkt nach dem Start zum ersten Finale lag Tom Remmert (Petersberg/Team RMW Motorsport) in Führung, doch im weiteren Verlauf fiel er weit zurück. Währenddessen entstand auf den Verfolgerrängen ein Vierkampf zwischen Schleimer, Julien Koch (Wehrheim/MSC Langenfeld e.V.), Leon Oldewage (Wetschen/Valier Motorsport) und Timo Kischkat (Böblingen/Dutt Motorsport). In den 19 Rennrunden wechselten die Vier gleich mehrmals ihre Ränge. Ins Ziel kam Schleimer als Zweiter, doch eine fünf Sekunden Zeitstrafe ließ ihn auf Position vier hinter Koch und Oldewage zurückfallen. Ein ähnliches Bild im zweiten Wertungslauf: Wieder fuhr Nuredini, unbeeindruckt von den harten Duellen hinter ihm, an der Spitze davon. Sein Teamkollege Torben Gröndahl (Hamburg) schaffte als Zweiter ein tolles Comeback. Koch landete wieder vor Schleimer und Kischkat in den Top-Drei.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior nach 6 von 10 Läufen: 1. Herolind Nuredini (147 Punkte) 2. Torben Gröndahl (113 Punkte) 3. Maximilian Schleimer (105 Punkte) 4. Felix Wischlitzki (92 Punkte) 5. Timo Kischkat (78 Punkte)
KZ2: Tim Tröger siegt und übernimmt Gesamtführung
Tabellenführer Alexander Schmitz (Bottrop/BirelART Racing KSW) knüpfte während der Heats an seine bisherige Saisonleistung an und lag am Samstagabend an der Spitze des Feldes. Mit Tim Tröger (Plauen/Maranello SRP Racing Team) hatte er aber einen harten Wiedersache im Rücken. Der Maranello Kart-Pilot gewann den Start zum ersten Finale und wehrte im Rennverlauf alle Angriffe von Schmitz ab. Der war wiederum unter Druck von Jakob Bergmeister (Langenfeld/DR S.R.L.), Jannik Julius-Bernhart (Bad Brückenau/Maranello SRP Racing Team) und Felix Arnold (Gorxheimertal/Maranello SRP Racing Team). Das Quartett gab klar den Ton an der Spitze an. Jedoch muss Schmitz einen herben Rückschlag hinnehmen, in der letzten Runde schied er mit einem technischen Defekt aus. Neuer Zweiter war Bergmeister vor Arnold, Claudia Henning (Waidhofen/Kartxxl Racing Team) und Douglas Lundberg (Helsingborg/Dörr Motorsport). Eine fünf Sekundenstrafe warf Julius-Bernhart im Anschluss des Rennens aus den Top-Fünf heraus.
Einen deutlichen Sieg fuhr Tröger im zweiten Lauf ein. Damit übernahm er auch Platz eins im Gesamtklassement und war im anschließenden Interview bester Laune: „Das war ein gelungener Renntag für uns. Das Paket aus Chassis, Motor und Team hat super gepasst. Wir hatten für das zweite Finale noch einen neuen Reifen, das war sehr hilfreich auf dem Weg zum Doppelsieg.“ Auch hinter dem Sieger waren die Positionen diesmal schnell bezogen: Bergmeister, Arnold, Lundberg und Gianni Andrisani (Harrislee/Haak Motorsport) folgten auf den Plätzen zwei bis fünf.
Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 6 von 10 Läufen: 1. Tim Tröger (130 Punkte) 2. Alexander Schmitz (126 Punkte) 3. Valentino Fritsch (83 Punkte) 4. Jakob Bergmeister (73 Punkte) 5. Jannik Julius-Bernhart (69 Punkte)