Es war beeindruckend, wie sich das Veranstaltungsgelände direkt an der Schlei präsentierte. 17 Pagodenzelte umrahmten hufeisenförmig, zum Wasser hin offen, die Strecke. Zahlreiche weitere Zelte für die Versorgung von Mensch und Material der angereisten knapp 1.000 Gäste und der eingesetzten Karts rundeten die kleine "Stadt" auf der Freiheit ab.
Die monatelange Vorbereitung des Schleswiger ADAC-Ortsclubs, an der Spitze Veranstaltungsleiterin Kerstin Kleinwort (Schaalby) und Vize-Vorsitzender Wolfgang Brodkorb (Schleswig), hatte sich wahrlich ausgezahlt. Nur Petrus spielte nicht so wirklich mit. Dadurch kam es am Sonnabend-Nachmittag auch zu der einzigen nennenswerten Änderung gegenüber dem Zeitplan.
Am Sonnabend gingen die Teilnehmer der Klassen K 3 bis K 5 an den Start. Während die erste Klasse ihre 3 Läufe (1 Trainingslauf und 2 Wertungsdurchgänge) noch auf Slicks absolvieren konnte, fing es mitten im Wettbewerb der Klasse 3 an zu regnen. Das aus drei Personen bestehende Schiedsgericht entschied, von Slicks auf Regenreifen zu wechseln und alle bisherigen Durchgänge zu annullieren. "In der Vorbesprechung am Freitag waren sich alle 17 Delegationsleiter einig, dass bei einem Witterungsumschwung der jeweilige Lauf zu Ende gefahren wird. Als die Situation eintrat, galt diese Absprache plötzlich nicht mehr!" ärgerte sich Kerstin Kleinwort besonders über die sich aus dieser Entscheidung ergebende Zeitverzögerung. Und Wolfgang Brodkorb ergänzte: "Nach Zeitplan wären wir um 18 Uhr fertig gewesen, so wurde es letztlich 19:30 Uhr. Aber dank der Hilfe der Schaalbyer Feuerwehr haben wir auch diese Hürde gemeistert."
Unterm Strich aber sahen alle Verantwortlichen ein, dass die getroffene Entscheidung sportlich richtig war. Auf Slicks hätten die hohen Startnummern auf nasser Strecke keine Chance gehabt, die Zeiten der ersten Starter zu erreichen. Besonderes Glück hatte Kiara Maylin Kleinwort vom ausrich-tenden AC Schleswig. Ihr Pylonenfehler aus dem ersten Durchgang wurde gestrichen. Die junge Schaalbyerin behielt in den beiden weiteren Läufen die Nerven und freute sich riesig über ihren neunten Platz.
Am zweiten Tag herrschten für die jüngeren Teilnehmer durchweg hervorragende Wettbewerbsbedingungen. Die achtjährige Lina Uck aus Berend lag nach dem ersten Durchgang um 6 hundertstel Sekunden hinter dem führenden zurück, steigerte sich im zweiten Durchgang um sagenhafte 2,8 Sekunden und lag damit mit 15 hundertstel Sekunden vorn. Die Freude bei ihr, den Betreuern, den Clubkameradinnen und –kameraden war riesengroß! Der fünfte Platz von Jule Weimann sorgte für eine weitere Top-Platzierung in der jüngsten Altersklasse. "Diese Top-Ergebnissen bei den Jüngsten zeigen zum einen das Talent unser Kartsportler und zum anderen die Qualität der Trainer und der Ausbildung. Da freue ich mich auf weitere Erfolge in der Zukunft" strahlte die schleswig-holsteinische Referentin für Jugendarbeit, Daniela Jaschinski aus Krummwisch.
Die Siegerehrung fand jeweils zum Abschluss der beiden Veranstaltungstage in der "Heimat" statt. Moderator Jürgen von Schassen (Neustadt) hatte keine Mühe, das Publikum im brechend vollen Raum zum Beifall zu animieren. "Stand up for the champions" wurde wörtlich genommen, Sieger und Platzierte wurden begeistert gefeiert. Neben Pokalen für die top ten der einzelnen Klassen gab es für alle Teilnehmer Urkunden und eine Sporttasche. Die Sieger der Altersgruppen erhielten zusätzlich einen Satz Kartreifen der Firma Beba.
Der AC Schleswig bewies einmal mehr, dass er hervorragende Kartslalom-Wettbewerbe ausrichten kann. Ralf Kleinwort als "Herrscher über 260 Pylone", Kerstin Kleinwort als souveräne Leiterin und über 70 Helferinnen und Helfer vom AC und befreundeten Ortsclubs sorgten für einen reibungslosen Ablauf.