Im Emslandstadion in Harsewinkel kamen am vergangenen Samstag die Piloten des ADAC Mini Bike Cup zu den Meisterschaftsrennen neun und zehn zusammen. Auf dem 786 Meter langen Rundkurs schnappte sich Fynn Kratochwil (Mühlhausen) mit einem Doppelsieg in der Klasse ADAC MiniGP-190 weitere 50 Meisterschaftspunkte. Ebenfalls die volle Punktzahl sicherte sich Ole Säuberlich (Bad Blankenburg) in der Kategorie ADAC MiniGP-160. Auch bei den ADAC Junioren gab es mit Paul Weinhold (Dresden) einen Doppelsieger.
Ohvale MiniGP-190 Klasse:
Bei frühsommerlichen Temperaturen sicherte sich Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) mit einer Zeit von 38.421 Sekunden die Pole. Auf Startplatz zwei folgte knapp dahinter Kratochwil mit 38.504 Sekunden. Von Rang drei ging Jason Rudolph (St. Egidien) in die Rennen.
Siegert nutzte seine gute Ausgangslage und setzte sich direkt an die Spitze des Feldes. Kratochwil bog als zweiter in die erste Kurve ein, ihm folgte Rudolph auf Rang drei. Wegen eines Sturzes musste der Lauf in der zweiten Runde abgebrochen werden. Der gestürzte Fahrer blieb bis auf kleine Prellungen unverletzt. Beim Restart übernahm Siegert erneut die Führung, konnte seine Verfolger Kratochwil und Rudolph allerdings nicht abschütteln. Der Mülhausener Kratochwil blieb am Hinterrad des Führenden und setzte seine Attacke zum Überholen in der vorletzten Runde. Er verteidigte die Spitzenposition bis ins Ziel. Ihm folgte mit 0.526 Sekunden Rückstand Siegert auf Rang zwei. Komplettiert wurde das Podium durch Rudolph auf Platz drei. Kai Hummel (Auerbach) und Manuel Kröner (Werdau) rasten auf den Positionen vier und fünf über die Ziellinie.
Nach dem 19 Runden langen zweiten Lauf war das Podium ein Spiegelbild des ersten Rennens. Erneut kam Siegert am schnellsten vom Start weg und übernahm die Führung. Kratochwil blieb direkt dahinter und folgte dem Sachsen. In der elften Runde verbremste sich Siegert und seine Konkurrenten Kratochwil und Rudolph gingen an ihm vorbei. Der junge Thüringer nutze seine Chance und versuchte dem Feld davon zu eilen, während Siegert einen Weg an Rudolph vorbei suchte. Vier Runden später hatte er den AMC Sachsenring Piloten wieder überholt. Sofort startete Siegert seine Aufholjagd auf den bereits knapp eine Sekunde in Führung liegenden Kratochwil.
Der Förderpilot des Motorsport Team Germany verteidigte Position eins und gewann auch den zweiten Lauf des Tages. Siegert folgte nur 0.193 Sekunden später auf Rang zwei. Dritter wurde erneut Rudolph. Hummel wurde auf Position vier abgewunken. Kröner komplettierte die Top-Fünf.
In der Meisterschaft übernimmt Kratochwil, aufgrund von mehr Siegen, punktgleich mit 215 Zählern zu Siegert auf Rang zwei die Führung. Rang drei behauptet Rudolph mit 161 Punkten.
Fynn Kratochwil (1./1., Mühlhausen): „Harsewinkel ist eine coole Strecke. Hier lagen meine Konkurrenten und ich immer eng beieinander. Am Freitag bin ich schnell in den Rhythmus gekommen. Trotz des unbeständigen Wetters konnten wir viel testen und ein gutes Setup für Samstag erarbeiten. Im ersten Quali heute war ich Erster, im zweiten hatte ich dann Probleme mit dem Reifen, da wir ein paar Dinge probiert haben. Dadurch konnte ich meine Zeit nicht mehr verbessern. Im ersten Rennen war der Start gut, ich konnte am Führenden dranbleiben und wollte das Rennen taktisch gestalten. Durch das Manöver in der vorletzten Runde konnte ich das Rennen mit einem kleinen Vorsprung gewinnen. Im zweiten Lauf verlief es ähnlich, nur dass ich schon in Runde elf überholen konnte. Es war ein fast perfektes Wochenende. In der Deutschen Meisterschaft habe ich nach dem heutigen Tag erstmal die Führung übernommen, was mich sehr freut. In Wittgenborn ist wieder ein MiniGP Lauf, ich mag die Strecke und möchte gern gewinnen, aber wir werden sehen. In der MiniGP brauche ich noch zehn Punkte für die Führung. Wir tun unser Bestes den Rückstand zu verkürzen.“
Ohvale MiniGP-160 Klasse
Mit der schnellsten Rundenzeit von 39.638 Sekunden im ersten Qualifying sicherte Ole Säuberlich die Pole Position. Fillin Lorenz (Glauchau) und Colin Langer (Neuhausen) verbesserten im zweiten Zeittraining ihre Rundenzeiten und komplettierten mit den Rängen zwei und drei die erste Startreihe.
Von der Pole aus übernahm Säuberlich am Start die Führung, baute diese Runde für Runde weiter aus und raste ungefährdet zum Sieg. Um Rang zwei lieferten sich Lorenz und Langer viele Runden einen engen Kampf, welchen Lorenz für sich entschied und auf Rang zwei das Rennen beendete. Langer folgte auf Platz drei. Phil Claußnitzer (Deutschneudorf), der am Start auf Position fünf zurückfiel, hängte sich an Jaden Immanuel (Stuttgart). In der neunten Runde fand der junge Sachse einen Weg an Immanuel vorbei. Er setzte sich immer weiter von seinem Konkurrenten ab und beendete das Rennen als Vierter. Immanuel folgte auf Platz fünf.
Mit einem weiteren Start-Ziel-Sieg hieß der Sieger nach 19 Runden zum zweiten Mal an diesem Tag Ole Säuberlich. Wie schon im ersten Lauf verteidigte Lorenz Rang zwei über die gesamte Renndistanz gegen Langer auf Rang drei. Claußnitzer behauptete Startposition vier und setzte sich direkt von seinen Verfolgern ab. Immanuel verteidigte Rang fünf gegen David Glowatz (Rastatt) und Nico Weiße (Berlin) bis ins Ziel.
Mit 240 Punkten führt Säuberlich die Gesamtwertung souverän an. Lorenz verbessert sich auf Position zwei mit 156 Zählern. Auf Rang drei liegt Hinkelmann mit 131 Punkten.
Ole Säuberlich (1./1., Bad Blankenburg):„Harsewinkel gehörte bisher nicht zu meinen Lieblingsstrecken. Der Freitag verlief erstmal für mich nicht so gut. Ich hatte einen Highsider, den ich unverletzt überstanden habe. Durch die Ereignisse hatte am Morgen des Rennens noch kein gutes Gefühl. In den Trainings konnte ich dann gute Zeiten fahren und mir die Pole holen. Im ersten Lauf lief es vom Start an gut, ich konnte direkt vornweg fahren und das Rennen kontrollieren. Im zweiten Rennen war Fillin (Lorenz) am Anfang noch an mir dran. Ich konnte im Verlauf des Rennens dann aber zu legen und mich von den anderen absetzen. In Wittgenborn liegt mir die Strecke besser. Ich hoffe wieder einen Doppelsieg zu erzielen.“
Ohvale Junior Klasse
Mit einer Zeit von 41.519 Sekunden holte sich Paul Weinhold die Pole. Startplatz zwei schnappte sich sein Teamkollege Phil Romano Köster (Berlin). Till Trinks (Meerane) ging von Position drei ins Rennen.
Köster hatte die schnellste Reaktionszeit am Start und übernahm die Führung. Ihm folgten Weinhold und Trinks. Die drei Fahrer lieferten sich ein enges Rennen. In der achten Runde bremste sich Weinhold am jungen Berliner vorbei und übernahm die Führung. Der Dresdner setzte sich vom Verfolgerfeld ab und beendete kontrolliert das Rennen auf Position eins. Köster folgte auf Rang zwei. Trinks raste auf Position drei ins Ziel. Lukas Mayer (Neubeuern) überquerte als Vierte die Ziellinie. Karl Todorovic (Chemnitz) komplettierte die Top-Five.
Am Start zum 16 Runden langen zweiten Rennen fiel Pole-Setter Weinhold bis auf Rang vier zurück, wodurch Köster erneut die Führung des Rennens übernahm. Weinhold hängte sich direkt an Leon Briesach (Minfeld) und fand in der vierten Runde einen Weg an ihm vorbei. Nur zwei Runden später übernahm Weinhold Position zwei vor Trinks und startete seine Aufholjagd auf Köster. In der achten Runde setzte er sich gegen seinen Teamkollegen durch und übernahm die Führung. Diese verteidigte er mit einem Vorsprung von 0.016 Sekunden und gewann auch den zweiten Lauf des Tages. Köster wurde auf Platz zwei abgewunken vor Trinks, der auf Rang drei folgte. Briesach raste als Vierter ins Ziel. Rang fünf verteidigte Ron Richter (Oelsnitz) nach einem Raketenstart bis ins Ziel.
Weinhold baut seine Führung in der Tabelle mit 225 Zählern weiter aus. Köster folgt auf Platz zwei mit 197 Punkten. Dritter in der Gesamtwertung ist Trinks mit 169 Zählern.
Paul Weinhold (1./1., Dresden): „Ich mag die Strecke hier sehr gerne. Leider waren die Freitag-Trainings von Regen beeinträchtigt. Ich bin dann aber trotzdem gut zurechtgekommen. Für den Start hatte ich mir vorgenommen, keinen Frühstart zu machen, wodurch ich allerdings erstmal auf Position zwei zurückfiel. Ich konnte an Phil (Köster) dranbleiben, ihn überholen und das Rennen gewinnen. Der zweite Start war ebenfalls nicht so gut. Ich musste mich dann zuerst an Leon Briesach vorbei nach vorn kämpfen. Die Lücke von fast 1,5 Sekunden auf Till (Trinks) konnte ich dann in anderthalb Runden schließen und ihn überholen. Drei Runden später konnte ich auch die Lücke zu Phil (Köster) schließen und die Führung übernehmen. Wir haben uns bis ins Ziel gebattlet. Wittgenborn zählt auch zu meinen Lieblingsstrecken, denn da gibt es die Möglichkeit für viele Überholmanöver und ich kann da sehr präzise fahren.“