ADAC Mini Bike Cup·30.7.2024

Kratochwil, Pennings und Köster im Regen fehlerfrei zum Doppelsieg

Der Vogelsbergring in Wittgenborn war am vergangenen Wochenende der Austragungsort für die Meisterschaftsläufe elf und zwölf des ADAC Mini Bike Cup. In der Klasse ADAC MiniGP-190 gewinnt Fynn Kratochwil (Mühlhausen) beide Rennen im Regen. Mit einem Doppelsieg verkürzt Casper Pennings (NLD) seinen Rückstand in der Meisterschaft auf Ole Säuberlich (Bad Blankenburg) im Klassement ADAC MiniGP-160. Phil Romano Köster (Berlin) feiert bei den ADAC Junioren einen Doppelsieg und übernimmt damit die Meisterschaftsführung.

Fynn Kratochwil gewinnt beide Rennen im Regen © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-190 Klasse

Zum zweiten Zeittraining war die Ideallinie der 1038 Meter langen Strecke abgetrocknet. Kratochwil ging als einziger auf Slicks raus und setzte die schnellste Rundenzeit mit 53.296 Sekunden für die Pole-Position. Jason Rudolph (St. Egidien) verbesserte im zweiten Qualifying seine Zeit auf 54.664 Sekunden und holte sich Startplatz zwei. Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) komplettierte die erste Startreihe mit einer Zeit von 54.801 Sekunden auf Rang drei.

Zum Start des ersten Rennens setzte der Regen wieder stärker ein. Kratochwil kam sehr gut weg, durch einen Verbremser des Mühlhausener gingen seine Konkurrenten Siegert und Rudolph an ihm vorbei und er reihte sich als Dritter ein. Im ersten Umlauf eroberte er sich die Spitzenposition zurück und baute seine Führung Runde um Runde bis ins Ziel aus. Das Motorrad von Rudolph ging kurz nach dem Start aus. Der AMC Sachsenring Pilot schob es in die Boxengasse, wo sein Mechaniker es wieder starten konnte und er eine Runde später wieder ins Rennen einstieg. Mit schnellen Rundenzeiten kämpfte er sich wieder an seine Mitstreiter heran, bevor seine Maschine in der siebten Runde erneut ausging und sich nicht wieder starten ließ. Siegert raste ungefährdet auf Rang zwei ins Ziel. Kai Hummel (Auerbach) komplettierte mit Platz drei das Podium. Linn Vogel wird auf Position vier abgewunken.

Auch zum 14 Runden langen zweiten Lauf regnete es stark. Kratochwil reihte sich hinter Siegert beim Sprint auf die erste Kurve auf Rang zwei ein. Jason Rudolph, der schon den ganzen Tag im Regen sehr schnell war, wollte seinen Ausfall vom ersten Rennen wieder gut machen. In der zweiten Runde spielte er seine Stärken im Nassen aus und kämpfte sich an die Spitze des Feldes. Mit den schnellsten Rundenzeiten baute er seine Führung auf Kratochwil aus. In der achten Runden rutschte Rudolph, blieb aber unverletzt und nahm das Rennen als Zweiter sofort wieder auf. Erneut war er der Schnellste auf der Strecke und versuchte die Lücke zum Führenden wieder zu zufahren. Mit einem erneuten Sturz in der dreizehnten Runde, wurde seine Jagd auf den Sieg gestoppt. Er schaffte es erneut das Rennen wieder aufzunehmen und beendete den Lauf als Dritter, hinter Siegert der als glücklicher Zweiter die Ziellinie überquerte. Hummel und Vogel sahen auf den Rängen vier und fünf die schwarz-weiß-karierte Flagge.

Kratochwil bestätigt seine Meisterschaftsführung mit 265 Zählern vor Siegert auf Rang zwei mit 255 Punkten. Rudolph vervollständigt die Top-Drei mit 177 Zählern.

Fynn Kratochwil (1./1., Mühlhausen): „Ich fand Wittgenborn schon immer eine coole Strecke, ich bin hier immer gut zurechtgekommen. Sie ist schnell eine meiner Lieblingsstrecken geworden. Die Bedingungen heute waren schwierig, da es bis auf ein Qualifying den ganzen Tag Nass war. Es lief sehr gut, ich habe mich schnell auf die Strecke im Nassen eingestellt. In den Trainings konnte ich meine Zeiten gut steigern und war für die Rennen gut vorbereitet. Ich hatte zum ersten Rennen einen guten Start, habe mich dann aber verbremst und die anderen sind an mir vorbeigezogen, so dass ich nur Dritter war. Ich konnte den Führenden dann aber schnell zurück überholen und konnte in Führung liegend einen Vorsprung herausfahren. Am Ende habe ich dann etwas Tempo rausgenommen, um nichts zu riskieren. Im zweiten Rennen war es etwas chaotischer. Am Start war noch alles gleich und ich war Zweiter, konnte aber im Laufe des Rennens die Führung übernehmen. Somit habe ich das zweite Rennen mit ca. 30 Sekunden auf den Zweiten gewonnen. Das war ein sehr gutes Wochenende mit zwei Regenrennen.“

v.l.n.r.: Fillin Lorenz, Casper Pennings, Jaden Immanuel © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-160 Klasse

Pennings kam am besten mit den wechselnden Streckenverhältnissen zurecht und schnappte sich mit einer Zeit von 56.635 Sekunden die Pole-Position. Zweitschnellster der Zeittrainings war Luca Alfredo Diolosa (Werdohl). Startplatz drei holte sich Fillin Lorenz (Glauchau).

Mit einem perfekten Start zum ersten Lauf übernahm Pennings die Führung. Durch konstante Rundenzeiten setzte sich der Niederländer kontinuierlich von seinen Verfolgern ab und gewann das Rennen souverän. Lorenz reihte sich am Start als Zweiter ein und verteidigte seine Position bis ins Ziel. Diolosa fiel auf drei zurück konnte das Tempo der beiden Führenden nicht mehr mitgehen. In der achten Runde ging Colin Langer (Neuhausen) an ihm vorbei. Diolosa versuchte am Sachsen dranzubleiben, kam bei der Verfolgung zu Sturz, blieb unverletzt aber konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen. Langer behauptet Platz drei bis ins Ziel, gefolgt von Säuberlich auf Rang vier. Jaden Immanuel (Stuttgart) komplettierte die Top-Five. Am Ende des 14 Runden langen zweiten Rennens hieß der jubelnde Sieger Casper Pennings. Auch im Regen behauptete der Niederländer seine Startposition und fuhr einen klaren Start-Ziel-Sieg ein. Fillin Lorenz reihte sich zur Anfahrt auf die erste Kurve auf Rang zwei vor Langer und David Glowatz (Rastatt) ein. Die drei lieferten sich ein enges, aber faires Rennen. Lorenz Teamkollege Immanuel nutze die Gelegenheit, um die Lücke zu schließen und an seinen Konkurrenten vorbeizuziehen. Sieben Runden behauptet der Stuttgarter Platz zwei. In der vorletzten Runde fand Fillin Lorenz eine Möglichkeit zum Überholen und raste als Zweiter ins Ziel. Immanuel wurde auf Rang drei abgewunken und sicherte dem LM-Racing-Team das Doppelpodium. Auf den Plätzen vier und fünf überquerten Langer und Nico Weiße (Berlin) die Ziellinie. Die Meisterschaft führt Säuberlich mit 262 Punkten an. Lorenz behauptet Rang zwei mit 196 Zählern. Pennings verbessert sich auf Position drei mit 156 Punkten.

Casper Pennings (1./1., NLD): „Die Strecke von Wittgenborn hat viele schnelle Kurven. Sie ist etwas rutschig im Nassen. Ich bin mit den wechselnden Bedingungen gut zurechtgekommen. Ich war im Trockenen und im Regen immer schnell. In den Trainings lief es gut ich konnte Platz eins gut managen und meinen Plan durchziehen und meine Pace halten. In beiden Rennen hatte ich einen guten Start und konnte Platz eins bis ins Ziel kontrollieren. In Schlüsselfeld möchte ich wieder beide Rennen gewinnen, am besten mit einem größeren Abstand zum Zweitplatzierten.“

Phil Romano Köster übernimmt die Führung in der Klasse © Foto: ADAC
Ohvale Junior Klasse

Paul Weinhold (Dresden) holte sich die Pole mit seiner schnellsten Zeit von 1,07.253 Minuten im zweiten Zeittraining auf abtrocknender Strecke, bevor er Mitte des Trainings zu Sturz kam und das Training unterbrochen wurde. Köster schnappte sich Startplatz zwei vor Nick Hopp (Gersfeld-Hettenhausen) auf Rang drei.

Weinhold der bis auf Prellungen unverletzt blieb bekam vom Rennarzt keine Start-Freigabe und musste die Rennen vom Streckenrand verfolgen. Köster witterte seine Chance. Mit einem guten Start übernahm er direkt die Führung und fuhr den Sieg kontrolliert ins Ziel. Till Trinks (Meerane) bog als Zweiter in die erste Kurve ein. Der junge Sachse versuchte seine Position zu verwalten, während sich hinter ihm Karl Henry Todorovic (Chemnitz) und Ben Warzecha (Wetzlar) ein enges Rennen um Rang drei lieferten. Warzecha entschied in der achten Runde das Duell für sich und ging am Chemnitzer vorbei. Zwei Runden später hatte Warzecha die Lücke zu Trinks geschlossen und eine Runde später ging er am Ende der Start-Ziel-Gerade an ihm vorbei. Warzecha verteidigte Rang zwei bis zur Zielflagge. Trinks folgte als Dritter. Die Top-Fünf komplettierten Todorovic und Leon Breisach (Minfeld) auf den Plätzen vier und fünf.

Bei starken Regen am Start zum 12 Runden langen zweiten Rennen konnte Köster seine gute Ausgangslage nutzen und die Führung übernehmen. Der junge Berliner brauchte einige Runden, um sich von seinen Verfolgern zu lösen und seinen zweiten Sieg des Tages nach Hause zu fahren. Trinks und Lukas Mayer (Neubeuern) reihten sich auf den Rängen zwei und drei ein. In Runde sechs kam Trinks bei seiner Verfolgungsjagd auf Köster zu Sturz, konnte aber das Rennen unverletzt wieder aufnehmen und reihte sich auf Rang vier hinter Warzecha ein. Der AMC Sachsenring Pilot startete sofort seine Aufholjagd, bis er in der letzten Runde auf Rang drei liegend erneut stürzte. Ein weiteres Mal nahm er das Rennen wieder auf und raste als Vierter ins Ziel. Mayer fuhr kontrolliert auf Rang zwei ins Ziel. Warzecha schnappte sich mit Position drei den letzten Platz auf dem Podium. Breisach beendete erneut als Fünfter das Rennen.

In der Meisterschaft übernimmt Köster die Führung mit 247 Zählern. Paul Weinhold folgt auf Rang zwei mit 225 Punkten. Trinks bestätigt Platz drei mit 198 Zählern.

Phil Romano Köster (1./1., Berlin): „Eigentlich mag ich die Strecke hier sehr, aber im Regen ist es nicht so einfach. Sie hat zwar mehr Grip als andere Strecken im Regen, aber sie ist auch sehr schnell und so muss man, wenn es Nass ist, etwas mehr aufpassen. Die Qualifyings waren gut. Im Zweiten habe ich den zweiten Platz rausgeholt und ich war mit meiner Startposition zufrieden. Da Paul (Weinhold) im Zeittraining gestürzt ist und vom Arzt keine Starterlaubnis erhalten hat, war es gut für mich. Ich hatte einen guten Start und habe dann das ganze Rennen geführt und konnte den Sieg kontrolliert heimfahren. Im zweiten Renne bin ich auch gut gestartet. Da das Rennen komplett im Nassen war, konnte ich nicht so gut wegfahren. Nach ein, zwei Runde ist es mir dann gelungen vorn wegzuziehen. Ich hatte dann Glück das Till Trinks weggerutscht ist, wodurch ich einen größeren Abstand zu Lukas (Mayer) auf Rang zwei hatte, den ich gut halten konnte. Am Ende habe ich dann etwas Pace rausgenommen, damit ich nicht stürze und den Sieg sicher rausgefahren. In Schlüsselfeld möchte ich wieder versuchen meinen Streckenrekord zu knacken und versuchen einen Doppelsieg zu schaffen.“