Mit einem unterhaltsamen Spieleabend und der Fahrervorstellung war der Samstag nach spannenden Qualifikationseinheiten zu Ende gegangen und nun fieberte das gesamte Umfeld den entscheidenden Wertungsläufen entgegen. Nach einem kurzen Warm-up am Sonntagmorgen standen die Halbfinalläufe auf dem Programm, ehe am Nachmittag die Finalrennen um den Gesamtsieg ausgetragen wurden. Hier gab sich der Wettergott nochmals wechselhaft und der ein oder andere Regenschauer zog über das Renngelände.
Nach neunhundert Kilometern Anreise zum Finalsieg
Klasse 1 (50ccm): Die größte Herausforderung stellte die anspruchsvolle Rennstrecke in Tensfeld an die kleinen Fahrer der Klasse 1. Die Sechs- bis Neunjährigen zeigten jedoch vollen Einsatz und boten den Zuschauern tollen Motocross-Sport. Am Ende konnte sich der Eichendorfer Constantin Piller gegen die Konkurrenz durchsetzen und siegte verdient vor Peter König aus Eberswalde (ADAC Berlin-Brandenburg). Das mit dem 8-Jährigen ein Pilot des ADAC Südbayern den Sieg einfuhr, war gegen die Sandhasen aus den anderen Regionalclubs schon eine Überraschung.
Piller hatte sich das Renn-Wochenende jedoch sehr gut eingeteilt und zeigte erst im Finale sein wahres Leistungspotential. Als Dritter komplettierte Tim Ksienzyk vom MC Prisannewitz, für den ADAC Hansa startend, das Podium. Für den ADAC Schleswig-Holstein holte auf Rang sechs Bastian Lüthje aus Osdorf das beste Resultat. Mit Paul Weisgerber (Jeese) und Finn Colberg zeigten zwei Clubmitglieder des MCE Tensfeld sehr gute Leistungen und überquerten als Achter (Weisgerber) bzw. Neunter (Colberg) die Ziellinie.
Favorit Hannes König sichert sich überlegen den Sieg
Klasse 2 (65ccm): Mit Hannes König ging der Sieg an den erklärten Favoriten. Der für den ADAC Berlin-Brandenburg startende Eberswalder siegte am Ende überlegen mit über einer halben Minute Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger, Ben Hess vom ADAC Nordrhein. Der Rösrather Hess behauptete sich wiederum mit fast 12 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Niklas Wojaczek vom ADAC Niedersachsen-Sachsen/Anhalt. Dahinter waren alle Verfolger bereits um über eine Minute distanziert und so spiegelt sich die Überlegenheit des Top-Trios deutlich wieder. Für die Piloten des ADAC Schleswig-Holstein lief es nicht ganz rund und Rang zweiundzwanzig für Maikel Ziller zeigt nicht das wahre Leistungspotential auf. Der 9-jährige Lokalmatador des MCE Tensfeld, Alexander Schulz aus Henstedt-Ulzburg, kämpfte vor heimischer Kulisse tapfer und im Ziel stand Rang vierundzwanzig zu Buche.
Heimsieg für den Heiligenhafener Niko Franzmann
Klasse 3 (85ccm): Über einen Heimsieg konnten sich neben dem Sieger Niko Franzmann auch die Verantwortlichen des ADAC Schleswig-Holstein freuen. Der 15-Jährige aus Heiligenhafen, der schon im Halbfinale mit einem zweiten Rang überzeugt hatte, musste aber sein ganzes Können aufbieten und distanzierte im Ziel den Zweitplatzierten Andre de Veer (ADAC Württemberg) um gerade mal zwei Sekunden. Eine tolle Leistung bot der jüngste Teilnehmer im Starterfeld. Gerade mal 10 Jahre alt, behauptete sich Pit Rickert aus Werl bravourös gegen die durchweg ältere Konkurrenz und wurde als hervorragender Dritter mit einer Podiumsplatzierung für seinen kämpferischen Einsatz belohnt. Die schnellste Rennrunde wurde übrigens auch vom Nachwuchstalent des ADAC Westfalen markiert. Pascal Reimers (Seedorf-Kembs) vom MCE Tensfeld verbuchte ebenfalls einen Achtungserfolg und komplettierte auf Rang zehn die Top-10.
Lukas Platt krönt sich mit zwei souveränen Laufsiegen zum Champion
Klasse 4 (125ccm): Mit zwei souveränen Laufsiegen ging der Klassensieg überlegen an Lukas Platt vom ADAC Nordrhein. Der Mönchengladbacher überzeugte in beiden Wertungsläufen und krönte sich verdient zum Sieger. Dahinter zeigte sich der Templiner Patrik Röder ebenfalls sehr konstant. In beiden Rennen kreuzte er als Zweiter hinter Platt die Ziellinie und folgte diesem als Zweiter auf das Podium. Spannend zeigte sich der Kampf um die verbleibende Podiumsplatzierung. Nach dem ersten Wertungslauf hatte mit Luis Trenk (Kempen) ebenfalls ein Pilot des ADAC Nordrhein als Drittplatzierter die besten Karten. Im zweiten Lauf rückte ihm sein Teamkollege vom MSC Grevenbroich, Carlos Knipping, nochmal bedrohlich nahe, doch am Ende sicherte er auf Rang vier den dritten Gesamtrang. Tom Dwenger platzierte sich als Bester in der Armanda des ADAC Schleswig-Holstein in der Gesamtwertung. Der Dakendorfer vom MCE Tensfeld platzierte sich auf Rang siebzehn in der Tageswertung und hielt die internen Verfolger so hinter sich. Für Max Inndorf (Borstel-Hohenraden) stand im ersten Lauf ein guter zwölfter Rang zu Buche. Allerdings kam der Nachwuchspilot dann im zweiten Rennen nicht ins Ziel und musste sich Dwenger in der Gesamtwertung knapp geschlagen geben.
Mannschaftstitel geht an den ADAC Berlin-Brandenburg, Schleswig-Holstein sensationell Dritter
Mit beeindruckendem Vorsprung sicherte sich der ADAC Berlin-Brandenburg den Titel in der Mannschaftswertung. Von Beginn an lag das Team in Front und behauptete sich mit konstanten Spitzenresultaten dort. Auf Rang zwei lief letztendlich der ADAC Westfalen ein. Ein toller Erfolg stand am Ende für den veranstaltenden ADAC Schleswig-Holstein zu Buche. Die Nachwuchspiloten aus dem Norden erkämpften sich beim Heimspiel auf sandigem Geläuf einen sensationellen dritten Gesamtrang und stiegen so freudestrahlend auf das Podium.
Holger Zankel (1. Vorsitzender MCE Tensfeld):
"Als Gastgeber kann sich der MCE Tensfeld für ein tolles Renn-Wochenende bedanken. Das war auf jeden Fall ein Highlight in unserer noch jungen Vereinsgeschichte. Der gesamte Verein hat toll mitgezogen und der Ablauf hat trotz der enormen Regenfälle am Samstagvormittag fast wie vorgesehen funktioniert. Als dann die Sonne kam, war es für alle Beteiligten natürlich viel schöner. Besonders gut sind unsere Spiele für die Teilnehmer am Samstagabend angekommen. Bereits dort wurde der Teamgeist groß geschrieben, denn die Kinder sind da bereits als Mannschaft angetreten. Das war unser Ziel, denn die Veranstaltung ist für die Kinder und so haben wir auch das Rahmenprogramm erfolgreich in diese Richtung gestaltet. Dass fast zweihundert Piloten aus ganz Deutschland in den Norden gereist sind, zeigt den Stellenwert dieser Veranstaltung. Natürlich gibt es immer wieder Dinge, die wir für die Zukunft verbessern wollen und dieser Herausforderung stellen wir uns gerne."
Text: Ulf Simon
Bilder: Steve Bauerschmidt