"Wir zwei sind uns in vielem relativ gleich", sagt Rommel über die neu gegründete Zusammenarbeit der beiden. Zwei, die sich übrigens lange kennen, denn beide waren in den 80er Jahren selbst als Motocross-Piloten aktiv. "Allerdings haben wir uns da selten getroffen, da Hubert im Süden gefahren ist und ich im Süd-Westen", schränkt Rommel ein.
Näher kennengelernt haben sich die beiden später, als die eigenen Kinder im Offroad-Sport aktiv waren: Rommels Tochter Stefanie und Nagls Sohn Max. Warum sie sich auch heute noch so gut verstehen und jetzt gemeinsam ein eigenes Rennteam aus der Taufe gehoben haben, erklärt Rommel aber nicht nur mit der gemeinsamen Leidenschaft, sondern auch damit, dass man sich nie als Konkurrenten gegenüber stand. "Wir haben uns bei den Rennen immer wieder gegenseitig auf ein Glas Wein oder zum gemütlichen Gespräch in einem der Wohnmobile getroffen. Da ist dann irgendwann eine tolle Freundschaft entstanden", sagt Rommel.
Nachdem die Kinder der beiden - Max startet für das Red Bull KTM Factory Racing Team und Stefanie musste den Sport verletzungsbedingt aufgeben - die Hilfe der engagierten Familien nicht mehr brauchten, fiel es beiden aber schwer, der Szene den Rücken zu kehren. Die Idee zu einem eigenen Rennteam war geboren. "Wir wollten der Szene treu bleiben und selbst was auf die Beine stellen", sagt Rommel. Chefin des neuen Teams ist Rommels Tochter Stefanie. Rommel und Nagl fungieren gleichberechtigt als Teammanager.
"Unser Bestreben ist es, junge Nachwuchs-Piloten von der nationalen Ebene in die Profiebene zu bringen", sagt Rommel. Mit der geballten Erfahrung der drei sollen es der Deutsche Lars Oldekamp und der Schweizer Valentin Guillod weit bringen. "Wir werden neben der ADAC MX Masters-Serie auch in der MX2-Weltmeisterschaft an den Start gehen. Wir möchten jungen Piloten den Schritt auf die Motocross-Weltbühne erleichtern."
Sitz des Teams ist im belgischen Lommel. Die Motocross-Hochburg bietet den Teams und Fahrern beste Voraussetzungen vor und während der Saison. "Wir erhoffen uns mit unserem Fahrer-Duo eine starke Einstandssaison in der MX2-Weltmeisterschaft", sagt Rommel. Neue Fahrer möchten er und sein Team künftig aus den ADAC MX Nachwuchsserien rekrutieren.
Wie eingespielt Uwe Rommel und Hubert Nagl bereits sind und wie viele Gemeinsamkeiten die beiden wirklich haben, haben wir bei einem kleinen Interview getestet. Wir haben beiden getrennt voneinander dieselben Fragen gestellt.
Das Ergebnis:
Eine Frage, zwei Antworten mit Uwe Rommel und Hubert Nagl
Lieblingsmusiker?
Uwe Rommel: Peter Maffay
Hubert Nagl: Jethro Tull
Letzter Kinofilm bzw. ein Film, den Du gleich zweimal angeschaut hast oder anschauen würdest?
Uwe Rommel: Titanic
Hubert Nagl: On a Sunday
Lieblingssendung im TV?
Uwe Rommel: Cobra 11
Hubert Nagl: Ein Herz und eine Seele
Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?
Uwe Rommel: Ich lese nur Magazine.
Hubert Nagl: Der Pate
Lieblingsfach in der Schule?
Uwe Rommel: Sport
Hubert Nagl: Sport
Lieblings-Essen?
Uwe Rommel: T-bone Steak
Hubert Nagl: Italienisch
Was magst Du gar nicht essen?
Uwe Rommel: Oliven
Hubert Nagl: Scharf
Das schönste Geschenk?
Uwe Rommel: Das erste Motorrad. Das hat mir mein Vater geschenkt.
Hubert Nagl: Ein Rennrad. Das habe ich anstatt einer Uhr zur Konfirmation bekommen.
Wer oder was kann Dich nervös machen bzw. hat es kürzlich getan?
Uwe Rommel: Stau auf der Autobahn
Hubert Nagl: Trödler auf der Straße
Größte Erfolge?
Uwe Rommel: Beim Internationalen Motocross in der Schweiz 1984 war ich eine Platzierung besser als Harry Everts.
Hubert Nagl: ADAC Sportabzeichen "Gold mit Brillianten", Rennsiege auf zwei, drei und vier Rädern, darunter Motocross, Eisrennen, Rallye und Rundstrecke.
Versteckte Talente?
Uwe Rommel: keine
Hubert Nagl: keine
Eine Gabe, die Du gerne haben würdest?
Uwe Rommel: Menschen heilen.
Hubert Nagl: In manchen Situationen gelassener zu bleiben.
Fährst Du Motorrad?
Uwe Rommel: Ab und zu.
Hubert Nagl: Leider nicht mehr.
Bist Du gut in anderen Sportarten?
Uwe Rommel: Ich mache viele Sportarten, bin aber überall Mittelmaß.
Hubert Nagl: Ja, im Badminton.
Lieblings-Motorsportler?
Uwe Rommel: Chad Reed
Hubert Nagl: Michael Schumacher
Was hast Du auf Reisen immer dabei?
Uwe Rommel: Mein Handy
Hubert Nagl: Red Bull Cola
Schönster Platz auf der Welt?
Uwe Rommel: Meine Terrasse zu Hause.
Hubert Nagl: Überall dort, wo die Sonne scheint.
Schlimmster Platz auf Erden?
Uwe Rommel: Krankenhäuser
Hubert Nagl: Krankenhäuser
Einen Ort, den Du schon immer mal besuchen wolltest?
Uwe Rommel: Malediven
Hubert Nagl: Copacabana/ Rio de Janeiro
Was ist Deine schlimmste Eigenschaft, Deine größte Schwäche?
Uwe Rommel: Ungeduld
Hubert Nagl: Meine ständige Unruhe.
Heimliche Leidenschaft?
Uwe Rommel: Essen
Hubert Nagl: Dazu fällt mir nichts ein.
Wo lebst Du?
Uwe Rommel: Bad Cannstatt, ein Stadtbezirk von Stuttgart
Hubert Nagl: Hohenpeißenberg
Twitter, Facebook, Myspace oder nichts von alledem?
Uwe Rommel: Nichts von alledem.
Hubert Nagl: Nichts von alledem.
Welches Instrument würdest Du gerne spielen?
Uwe Rommel: Gitarre
Hubert Nagl: Ich bin völlig unmusikalisch.
Lebensmotto?
Uwe Rommel: Jeden Tag so gut wie möglich zu genießen.
Hubert Nagl: Ich freue mich, dass es regnet, weil wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Mein Glas ist immer halb voll, nie halb leer.
Text: Marion Englert; Fotos: Steve Bauerschmidt & KTM Scott Racing Team