1. Der MSC Höchstädt ist seit vielen Jahren regelmäßig Gastgeber für das ADAC MX Masters. Was fasziniert Sie als einen der großen Förderer des Motocross-Sport am meisten an dieser Sportart?
Roland Meichner: Für mich ist Motocross eine der spektakulärsten Motorsportarten überhaupt. Bei keiner anderen Sportart erlebt man als Zuschauer die Rennen in so unmittelbarer Nähe, erlebt laufend packende Zweikämpfe und waghalsige Akrobatik. Neben der Motorradtechnik spielt die Fitness der Fahrer eine entscheidende Rolle.
2. Was kann ein Verein wie der MSC Höchstädt für die weitere Entwicklung des Motocross-Sportes in Deutschland tun? Und was bedeutet das für die Motocross-Sparte in Ihrem Verein?
Roland Meichner: Wir wollen durch den weiteren Ausbau unseres KTM-Ring die Veranstaltungen für die Zuschauer noch interessanter machen. Und natürlich bieten wir Fahrern Trainingsmöglichkeiten auf unserer Strecke zu günstigen Konditionen an. Neben Motocross betreiben wir im Verein auch eine Sparte Autocross. Hier tragen wir auch jedes Jahr einen Lauf zur Deutschen Meisterschaft aus.
3. 2011 ist ein besonderes Jahr für den Motocross-Sport in Deutschland. Noch nie waren die deutschen Piloten so erfolgreich wie jetzt. Warum denken Sie, hat es der Sport dennoch so schwer, die verdiente öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten? Welche Schwierigkeiten gibt es?
Roland Meichner: Die Schwierigkeit in der Vergangenheit war sicher das Fehlen von erfolgreichen deutschen Motocross-Piloten. Warum jetzt, mit Max Nagl und Ken Rozcen, immer noch wenig in den Medien berichtet wird, ist für mich auch teilweise unverständlich. Auch wir haben damit zu kämpfen, dass über ein internationales Motocrossrennen kaum in der Presse berichtet wird, aber viele Seiten über den lokalen Fußball geschrieben wird. Ich bin aber zuversichtlich, dass der Weg - wie ihn der ADAC als Promoter für die ADAC MX Masters eingeschlagen hat - der richtige ist und in Verbindung mit Sponsoren wie Red Bull für mehr Aufmerksamkeit in den Medien führt.
4. Welche Chancen haben Nachwuchs-Motocrosser in Deutschland, jetzt und in der Zukunft? Haben Sie im Verein spezielle Förderprogramme für den Nachwuchs?
Roland Meichner: Wenn die Medien den Motocross-Sport stärker präsentieren und damit für Sponsoren interessanter machen, sehe ich gute Chancen für die vielen Talente die wir haben. Vielen talentierten Nachwuchsfahrern fehlen einfach die finanziellen Mittel um ihr Können zu beweisen. Wir hier in Höchstädt beginnen schon mit den kleinsten und bieten kostenlose Schnupperkurse für Piloten ab fünf Jahren an. Durch die Unterstützung von KTM stehen uns ganzjährig alle Modelle der kleinen Motocross-Motorräder zur Verfügung, mit denen unsere Sportleiter Kurse abhalten.
5. Wie wichtig ist es für Sie, eine Serie wie die ADAC MX Masters auszurichten? Was sind die größten Herausforderungen dabei?
Roland Meichner: Eine Großveranstaltung wie die ADAC MX Masters mobilisiert den Verein in hohem Maße und bringt wieder Impulse für den weiteren Ausbau und der Instandhaltung unseres Geländes. Der Bau unseres neuen Funktionsgebäudes ist ein Beispiel dafür. Die größte Herausforderung ist sicher die vielen Helfer zu motivieren, die ja alle auf freiwilliger Basis arbeiten.
Interview: Marion Englert, Foto: privat