Riskante Sprünge und gewagte Überholmanöver liegen Toni Wolff im Blut. Der 25-jährige MX-Fahrer aus Fürstlich Drehna stammt aus einer Motocross-Familie und fuhr bereits mit acht Jahren sein erstes Rennen. Seitdem lässt ihn diese Sportart nicht mehr los. "Ich brauche das Adrenalin und die Herausforderung", sagt der ehrgeizige Sportler.
Am 16. und 17. April geht Toni Wolff bei den ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna an den Start. Der Lokalmatador hat hart trainiert und will den internatio-nalen Spitzenfahrern Paroli bieten.
Der gelernte KfZ-Mechaniker ist bodenständig geblieben. Vor kurzem hat er mit seiner Meisterausbildung begonnen. Doch wann immer es geht, steigt er auf seine Motocross-Maschine. Aus der einst erhofften Profi-Karriere ist zwar nichts geworden, den-noch will der Drehnaer in diesem Jahr noch einmal richtig angreifen. Mit seinem Team Gekatec und seiner neuen Honda CRF450R sieht er gute Steigerungsmöglichkeiten zur vergangenen Saison. "Das Motorrad hat unglaublich viel Power."
Beim Saisonauftakt der ADAC MX Masters auf seiner Heimstrecke in Fürstlich Drehna will der 25-Jährige unbedingt sein Können unter Beweis stellen. Toni Wolff startet beim Masters Cup, für den bereits 96 Fahrer gemeldet haben. Am Samstag muss er erst die Qualifikation erfolgreich bewältigen, denn nur die besten 40 Fahrer können einen Tag später um die begehrten Siegerpokale und Wertungspunkte kämpfen.
"Zunächst konzentriere ich mich auf das Erreichen des Hauptfeldes", gibt Toni Wolff die Marschroute vor. "Dann sind die Top 20 mein Ziel." Dabei sei er realistisch, schließlich trete er gegen hochklassige Konkurrenz an, die fast ausschließlich aus Profis besteht. Von dem neuen Streckenverlauf in Fürstlich Drehna ist der MSC-Fahrer begeistert. "Der Rundkurs ist spektakulär und für die Zuschauer unglaublich attraktiv."
Im vergangenen Jahr war Toni Wolff an der Hand gehandicapt und musste vorzeitig aufgeben. "Das wird mir diesmal nicht passieren", ist er optimistisch. In diesem Jahr-soll es besser laufen. Auf den Saisonauftakt habe er sich mit intensivem Training gründlich vorbereitet. "Die körperlichen Grundlagen wurden im Winter beim Laufen und Schwimmen gelegt." Seit Februar trainiere er regelmäßig auf dem Motorrad.
Schwere Verletzungen schrecken ihn nicht zurück. Oberschenkel und Schlüsselbein habe er sich schon gebrochen, hinzu kommen zahlreiche Prellungen. Obwohl Toni Wolff praktisch auf dem Motorrad groß geworden ist, geht er nicht leichtsinnig ins Rennen. "Ein bisschen Angst ist immer dabei", gibt er zu. Vor allem bei den großen Sprüngen, bei denen die Fahrer teilweise bis zu 30 Meter durch die Luft fliegen, gehört jede Menge Mut dazu.
Doch den hat er im Blut, denn Motocross wird in seiner Familie bereits seit drei Generationen gefahren. Schon sein Großvater Ernst Wolff war sehr erfolgreich auf dem Motorrad unterwegs, gewann bei DDR-Meisterschaften 14 Titel. Vater Torsten Wolff fuhr ebenfalls viele Jahre Motocross-Rennen.
Neben der ADAC-Masters-Serie will der Drehnaer in diesem Jahr vor allem die Deut-sche Meisterschaft der Open-Klasse fahren. Hier lief es am vergangenen Wochenende beim Auftakt in Schnaitheim mit Platz 26 allerdings noch nicht optimal. Der dreifa-che Landesmeister (125 ccm) freut sich nun aber erst einmal auf das Heimrennen seines Klubs MSC Fürstlich Drehna. "Zu Hause zu fahren - das ist immer etwas ganz Besonderes." Seine Familie und Freunde drücken ihm an der Strecke die Daumen. Für die Unterstützung würde er sich am liebsten mit einer tollen Leistung bedanken.
Text: Lars Hartfeld