Name: Günter Schmidinger
Spitzname: kann man sich nicht immer aussuchen
Geburtsdatum/ -ort: 20. September1987, Kirchdorf/ AUT
Wohnort: Waldneukirchen/ AUT
Lieblingsstrecke: mein SX-Track
Motocross seit: 2000
Größter Erfolg: ADAC MX Masters-Tagessieg in Freising 2011
Wer hat dich inspiriert?
Günter Schmidinger: Da mein Vater selbst Motocross gefahren ist, war ich immer bei den Rennen dabei. Erwin Machtlinger hat für unser Team Anfang der 90er die ersten Staatsmeistertitel geholt und war daher mein erstes Vorbild.
Was empfiehlst du jungen Motocrossern?
Günter Schmidinger: Das wichtigste ist, dass man Spaß an der Sache hat und es von sich aus machen will. Jeder, der hart genug dafür arbeitet, kann alles erreichen was er sich vornimmt. Was ich für sehr wichtig halte ist, dass man nicht zu früh mit dem Rennen fahren beginnt, und auf keinen Fall auf die Schulausbildung vergessen wird.
Warum sollten junge Sportler Motocross fahren?
Günter Schmidinger: Weil es der schönste Sport ist den es gibt und es eine Lebensschule ist. Man muss sehr hart arbeiten wenn man etwas erreichen will. Es reicht nicht, einfach den Gashahn aufzumachen, da gehört viel mehr dazu: Kraft, Kondition, Technik und Linienwahl bis hin zum Umgang mit den Medien und Sponsoren.
Warum nicht Fußball, Schach oder Musik?
Günter Schmidinger: Jeder der einmal ein Bike im Gelände bewegen durfte, lernt etwas für die Sicherheit im Straßenverkehr - egal ob er nur ein paar Stunden zum Spaß fährt oder eine Rennfahrerkarriere einschlägt. Mein Bruder Andreas macht Fahrtechniktraining mit Kids die noch nie gefahren sind und kein eigenes Bike haben. Es ist erstaunlich, wie viel nur eine einzige Stunde oft bewirken kann und welche Freude die Jungs und Mädchen dabei haben wenn Sie das erste Mal fahren dürfen.
Was ist dein größter Traum?
Günter Schmidinger: Ein ganz normales Leben, gesund und glücklich sein.
Hat sich die MX Szene seit dem Beginn deiner Karriere verändert?
Günter Schmidinger: Ja, es hat sich einiges verändert. Es wird alles immer teurer. Man muss sehr viel investieren, um mithalten zu können. Wir sind mit dem Sport aufgewachsen und haben schon als Kinder die früheren Zeiten miterlebt. Es war früher einfacher in die WM zu kommen. Heute bist du entweder ein Jahrhunderttalent das alle haben wollen oder du hast genügend Sponsoren hinter dir stehen. Einfach zur WM hinfahren und sein zu Glück versuchen, das ist heute nicht mehr möglich.
Was sollte sich im MX verändern?
Günter Schmidinger: Die Fahrer sollten wieder etwas mehr Anerkennung bekommen für ihre Leistungen. Natürlich sollte es auch möglich sein Geld zu verdienen. Das wichtigste wäre natürlich die Akzeptanz unseres Sports in den Medien und beim Großteil der Bevölkerung. Das würde vieles, auch mit unseren Trainingsstrecken, erleichtern.
Was sind deine Ziele?
Günter Schmidinger: Der ADAC MX Masters Titel wäre für mich ein riesiger Erfolg.
Ist Motocross-Profi dein Traumberuf?
Günter Schmidinger: Ja, allerdings ist das jede Menge harte Arbeit und auch nur für kurze Zeit möglich. Ich bin gelernter Maschinenbautechniker und liebe es, mit Metall zu arbeiten und viele Dinge, die ich brauche, einfach selbst zu bauen und Neues auszutüfteln. Deshalb arbeite ich auch immer wieder selbst an kleinen Details meines Bikes und versuche es zu verbessern.
Wie zufrieden bist du mit der aktuellen ADAC MX Masters Saison?
Günter Schmidinger: Bis auf die zwei Sandrennen bin ich damit sehr zufrieden. Leider fehlt mir einfach die Fahrpraxis im Sand. Dort habe ich viele Punkte liegen lassen. In Österreich gibt es absolut keine Möglichkeit, das zu trainieren. Wir haben es sowieso nicht leicht in Österreich, da wir kaum Trainingmöglichkeiten haben. Eine Wohnung in Belgien wäre toll, allerdings sind unsere Ressourcen im Team begrenzt und wir sind froh, diese Saison auf diesem Level in der WM überhaupt bestreiten zu können.
Was tust du, um dich fit zu halten?
Günter Schmidinger: Mein Bruder Andreas macht für mich das Training und es ist toll ihn als Trainingspartner zu haben. Er hat sich immer schon sehr für Fitness interessiert und auch dementsprechend viel dafür getan. Im Winter absolvieren wir ein sehr umfangreiches Programm und ich muss sagen, dass es für mich momentan während der Saison etwas schwieriger geworden ist, da Andreas nicht mehr ständig an meiner Seite ist und ich auch viel alleine trainieren muss.
Abgesehen vom Motocross, was sind deine Hobbies bzw. was interessiert Dich am meisten?
Günter Schmidinger: Ich schraube und tüftle gerne an Sachen herum. Und natürlich Bagger fahren auf unserer Strecke!
Was kannst du richtig gut - abgesehen vom Motorrad fahren?
Günter Schmidinger: Improvisieren. Ich finde für alles Mechanische immer irgendeine Lösung, egal wie provisorisch sie auch sein mag. Aber es funktioniert dann auch, das ist sicher.
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Günter Schmidinger: Das ist noch eine lange Zeit. Ich schaue nicht so weit voraus, denn egal was auf mich zukommt, ich werde einfach mein Bestes geben und dann kann auch nichts schief gehen.
Deine schlimmste Eigenschaft, eine heimliche Schwäche?
Günter Schmidinger: Ich verliere mich oft im Detail, da ich alles perfekt haben will. Allerdings vergeht dabei die Zeit sehr schnell. In diesem Moment bin ich so fokussiert, dass ich alles um mich herum vergesse und oftmals sind die Pläne der anderen dann über den Haufen geworfen.
Was fällt dir spontan zu folgenden Begriffen ein?
Leidenschaft/Passion - Motocross
Teamwork - Wolfi, mein Mechaniker
Erfahrung- Team Schmidinger
Jugend- good old 2-Stroke
Fans- sind mir wichtig
Ziele - muss man sich ständig neu setzen
Heimat - Waldneukirchen
Wähle eine Antwort und begründe warum?
Zeitung oder Internet? Zeitung, da hat man noch etwas in der Hand.
Yacht oder Privatjet? Privatjet - einfach flexibler und ich mag das Fliegen.
Arien oder AC/DC? AC/DC - was für eine Frage!