ADAC MX Masters·9.9.2014

Bedeutende Aufkleber auf dem Bike: Fahrer gönnen ihrer Rennmaschine besondere Verzierung

Das Bike ist des Motocrossers Wichtigstes. Um auf der Strecke Erfolg zu haben, muss das Fahrwerk der Maschine genau auf den Piloten eingestellt sein. Um möglichst lange etwas davon zu haben, muss das Material regelmäßig und penibel gepflegt werden. Und um zu seinem Können auf dem Rennkurs noch ein Quäntchen Glück zu haben oder um einen besonderen Aspekt hervorzuheben, kleben sich einige Fahrer bedeutende Sticker auf ihr Motorrad.

So zum Beispiel ADAC MX Masters-Pilot Christian Brockel. Der 30-Jährige hat sich eine einzigartige Nummern-Plakette für sein Bike anfertigen lassen. So sieht man auf der Tafel vorne nicht nur seine Startnummer 71, sondern auch die Skyline von Berlin, der Heimat seines Teams GST Berlin. "Ein bisschen Spinnerei und Lokalpatriotismus muss sein, das macht Spaß. Diese besondere Plakette ist individuell und passt gut zu mir. Viele finden die Idee witzig und reagieren darauf positiv. Das freut mich dann immer sehr", so der KTM-Fahrer.

Für die beiden ADAC MX Youngster Cup-Piloten Tomasz Wysocki und Nico Müller sowie den ADAC MX Junior Cup-Fahrer Twan van Essen darf jeweils der Sticker ihrer besten Sponsoren nicht fehlen. Der Pole Wysocki wird seit Jahren von der polnischen Firma Betpol gefördert, sodass der Aufkleber des Unternehmens mittlerweile eine Art Talisman für ihn geworden ist. "Betpol unterstützt mich sowohl finanziell als auch mental. Sie haben es mir ermöglicht, dass ich mich mit anderen MX-Stars der Szene messen kann und das pusht mich bei jedem Rennen", erzählt der 20-Jährige.

Ähnliches gilt für van Essen. Der Niederländer wird seit 2007 von André Motors mit Bikes und entsprechendem Zubehör gesponsert. "Die Jungs von André Motors zeigen sehr viel Verständnis für mich. Ich sehe es als großes Glück an, so eine Firma im Rücken zu haben, denn eine Teilnahme am Masters bedeutet mir unheimlich viel", meint der 13-Jährige. Nico Müller hat sogar gleich zwei Aufkleber, ohne die er nicht auf die Strecke geht. Bei dem 15-Jährigen sind es Castrol und 416 Performance, die er stets in Form von Stickern auf seiner Maschine darstellt. "Castrol ist seit zwei Jahren mein wichtigster Förderer. Ohne die wäre ich nicht hier. 416 Performance hilft mir hingegen mit Tipps für den richtigen Trainingsplan und gibt mir Ratschläge, um meinen Fahrstil zu optimieren", berichtet der MX-Star der Klasse zwei.

Bei dem Masters-Piloten Jeffrey Meurs und dem Youngster Cup-Fahrer Mike te Beest hat jeweils ein spezieller Aufkleber eine sehr emotionale Komponente. "Mein Nachbar Donny Zondorf ist im Alter von 13 Jahren mit dem Motorrad verunglückt. Mit diesem Aufkleber seiner Fahrnummer will ich ihm Respekt erweisen und ihn als meinen Freund würdigen", sagt der 24-jährige Niederländer und ergänzt: "Viele Motocrosser aus meiner Region Rotterdam haben diesen Sticker auf ihrem Bike. Das macht vor allem seine Eltern sehr stolz und verdeutlichen ihnen noch einmal mehr, wie beliebt ihr Kind in der Szene war."

Im Fall von te Beest ist es sein 15 Jahre alter Nachbar Mischa Kuit, der Ende Mai 2014 bei einem Motocross-Unfall ums Leben kam. Für te Beest ist der Sticker unverzichtbar, denn auch er möchte den Verstorbenen damit würdigen. "Mischa war ein guter Kumpel von mir und natürlich fehlt er mir. Der Aufkleber von seiner Startnummer auf meiner Nummernplakette ist mir deshalb sehr wichtig", erklärt der Niederländer.