2013 stand ganz im Zeichen von Boris Maillard. Obwohl der Franzose aus Gignac der Meinung war, dass die Saison mit einem sechsten Platz in Fürstlich Drehna für ihn nicht sonderlich gut startetet wäre, schaffte er es bei den darauffolgenden Veranstaltungen jedes Mal aufs Podium. "Ich war unheimlich stolz, weil ich am Ende des Jahres für meinen Ehrgeiz belohnt wurde. Bis dato war es mir noch nie gelungen, einen Motocross-Titel zu gewinnen, deswegen habe ich mich ganz besonders gefreut, ADAC MX Youngster Cup-Champion zu werden. Eine Klasse höher will ich nun versuchen, an meine Erfolge aus dem vergangenen Jahr anzuknüpfen und immer unter den Top Five zu landen", sagt der 21-Jährige hoffnungsvoll.
Der Schweizer Jeremy Seewer aus Bülach konnte den ADAC MX Youngster Cup 2012 für sich entscheiden. Allerdings war ihm bereits in dem Jahr der aktuelle Champion Boris Maillard dicht auf den Fersen, erinnert sich der 19 Jahre alte Suzuki-Pilot: "Es gab in dem Jahr mehrere schnelle Franzosen wie beispielsweise Boris Maillard oder Sulivan Jaulin. Auch Lars Reuther oder Ron Noffz waren damals keine Nasenbohrer. Ich denke, den Titel habe dann aber ich gewonnen, weil ich sehr konstante Leistung gezeigt habe. Dieser Sieg hat mich gelehrt, mit Druck umzugehen. Man kann mit Abstand der Schnellste sein, aber wenn der Kopf nicht mitspielt und deshalb nur dumme Fehler passieren, bringt das alles nichts. Deswegen war es für mich ein großer Schritt in meiner Karriere, da ich zuvor noch keine internationale Meisterschaft gewinnen konnte."
2011 wurde der Däne Stefan Kjer Olsen Champion in Klasse zwei. Für den 21-Jährigen zählt dieses Erlebnis bis heute zu den absoluten Highlights in seiner bisherigen Motocross-Karriere: "Als ich damals in Höchstädt die karierte Flagge gesehen habe, wusste ich, dass ich den ADAC MX Youngster Cup gewonnen hatte. Dieser Moment war unbeschreiblich. Ich war einfach überwältigt, da ich die Motocross-Serie bereits mitgefahren bin, als ich noch auf einer 85er saß. Der Titel hat mich enorm bestärkt und mir gezeigt, dass ich auf jeden Fall ganz vorne mithalten kann. Als ich 2012 in die Masters-Klasse aufgestiegen bin, hat mir das sehr viel Selbstbewusstsein gegeben", so der 21-Jährige aus Sønderborg.
Der aktuelle ADAC MX Masters-Champion Dennis Ullrich hat vor seinem enorm knappen Titelkampf mit dem Franzosen Sébastien Pourcel in 2013 schon einmal so einen Krimi in der Endphase beim Saisonfinale durchlebt. 2010 fuhr 'Ulle' bei der letzten Veranstaltung in Holzgerlingen gegen seinen härtesten Widersacher Lars Oldekamp und wurde genau wie im vergangenen Jahr in der Masters-Klasse mit nur einem Punkt Vorsprung zum Sieger des ADAC MX Youngster Cup gekürt. Zwei sehr nervenaufreibende Titelgewinne, die den 20-Jährigen aber sehr stolz machen: "Ich profitiere von meinem Sieg in 2010 noch heute. Es hat mich gut vorbereitet auf die Masters-Klasse und mir deutlich gemacht, auf was für einem hohen Niveau wir uns bewegen." Seither hat sich bei dem Saarlouiser einiges getan. Inzwischen fährt er nicht mehr Honda, sondern ist auf einer KTM unterwegs. Zudem hat er mit Thomas Kneipp einen neuen Trainer gefunden, der ihn als ADAC MX Masters-Pilot und WM-Fahrer deutlich nach vorne bringt.
2009 war das Jahr des Dennis Baudrexl. Der 22-jährige Bayer lieferte sich in dem Jahr einen erbitterten Kampf gegen seinen härtesten Konkurrenten Angus Heidecke, den er am Ende dann aber für sich entscheiden konnte. "Zur Saisonhälfte hatte ich nach der Veranstaltung in Ried durch meinen dortigen Doppelsieg einen komfortablen Vorsprung, den ich nach einem technischen Ausfall von Angus in Holzgerlingen weiter ausbauen konnte. Beim Finale in Höchstädt hab ich schließlich mehr oder weniger die Meisterschaft nach Hause 'gezittert', da ich unbedingt jeden Fehler vermeiden wollte und entsprechend vorsichtig gefahren bin. Es hat einfach alles zusammen gepasst in dem Jahr. Das war eine unglaubliche Befreiung und auch ein Herabfallen von dem ganzen Druck, der sich in so einer Meisterschaft aufbaut, wenn man in der Situation des Gejagten ist. Es ist ja keine Sache von ein oder zwei guten Jahren Vorbereitung, die man für so etwas investiert, sondern viel Arbeit, viel Training und vor allem viele Niederschläge, die man auf dem Weg dorthin einstecken musste. Unbeschreiblich einfach, was einem für Szenarien nach dem Titelgewinn durch den Kopf schießen: Niederschläge, Höhen und Tiefen der letzten Jahre und der aktuellen Saison spiegeln sich in rasender Geschwindigkeit plötzlich im Kopf wider. Der Sieg ist schon so etwas wie eine Ausbildung fürs Leben, denn lernen tut man nicht an den Tagen der Freude oder des Sieges - lernen tut man an den schlechten Tagen."
Ken Roczen, der von allen bisherigen Masters-Gewinnern die steilste Karriere hingelegt hat, führt seinen Erfolg auf seine Entwicklung beim ADAC MX Masters zurück. Im Youngster Cup stand der Mattstedter 2008 ganz oben auf dem Podest. "Ich habe die Serie in allen drei Klassen gewonnen und es hat sich jedes Mal grandios angefühlt. Im Youngster Cup war es noch ein riesiger Sieg für mich. Ich war sehr jung, deswegen war es ein super Sprungbrett für mich, mich auch eine Klasse höher zu beweisen. 2009 und 2010 konnte ich ebenfalls das Masters gewinnen, was mir bis heute noch sehr viel bedeutet."
2007 konnte der Tscheche Petr Smitka das ADAC MX Masters in Klasse zwei für sich entscheiden. Als Ken Roczen, einer seiner härtesten Konkurrrenten in dem Jahr, verletzungsbedingt aussetzen musste, packte der KTM-Pilot die Gelegenheit am Schopf und fuhr sich final an die Spitze im ADAC MX Youngster Cup: "Ich war damals überglücklich. 2006 bin ich bereits Dritter in der Gesamtwertung geworden, deswegen war ich 2007 natürlich besonders angestachelt, noch besser als im Vorjahr zu sein. Obwohl ich die Saison mit einem schlechten Rennen in Fürstlich Drehna begonnen hatte, bin ich über die Wochen dann immer besser geworden, was am Ende mit dem Titel belohnt wurde. Davon profitiere ich noch heute, denn ADAC MX Youngster Cup-Champion zu sein, öffnet Dir definitiv Türen auf internationaler Ebene. Die darauffolgenden Jahre bin ich dann beispielsweise auch ein paar GPs mitgefahren", erzählt der 23-Jährige.
Der 26-jährige Österreicher Günter Schmidinger war von seinem Titelgewinn im Youngster Cup im Jahr 2006 beinahe noch mehr überwältigt als von seinem Sieg in der Masters-Klasse in 2011: "Der erste Titel war für mich ein absolutes Highlight, da ich damals überhaupt nicht damit gerechnet habe, in dieser stark besetzten internationalen Klasse mithalten zu können. Ich musste zu dem Zeitpunkt noch meine Ausbildung fertig machen und die ganze Woche über arbeiten. Bereits durch diesen Titel habe ich sehr viele gute Kontakte knüpfen können und internationale Bekanntheit erreicht", berichtet der Honda-Pilot.