Der Erfolg jeder ADAC MX Masters-Veranstaltung hängt unter anderem vom Wetter ab, denn nicht bei jedem Event sind Sonnenschein und angenehme Temperaturen zu erwarten. Bleibt es trocken und warm, kommen meist mehr als 10.000 Zuschauer zu jedem ADAC MX Masters. Kommt es zu einem Wetterumschwung, sind es deutlich weniger, die den Gegebenheiten trotzen und sich dennoch an der Strecke positionieren. In den vergangenen zehn Jahren gab es das eine oder andere Event, bei dem die Motorsport-Fans und PS-Freunde auf eine harte Probe gestellt wurden - in solchen Zeiten waren sowohl Geduld, als auch Durchhaltevermögen gefragt.
Von Matsch, Regen und Gummistiefeln
Zu den bislang schlimmsten Regengüsse zählen die Masters-Veranstaltung 2005 in Schefflenz und das Event 2013 in Reutlingen. Beide Male kam so viel Wasser vom Himmel, dass die Rennen zu regelrechten Schlammschlachten wurden und der Starkregen die Strecken in echte Matschpisten verwandelte. Sportkommissar Olaf Noack erinnert sich noch genau an die Situation im baden-württembergischen Schefflenz: "Wir konnten damals weder die Motorräder noch die Startnummern mehr erkennen. Alles war einfach nur noch braun und dreckig." Die Wetterbedingungen in Reutlingen bescherten Serienfotograf Steve Bauerschmidt sogar eine besondere Auszeichnung. Sein Schnappschuss vom damals völlig schlammverschmierten ADAC MX Youngster Cup-Piloten Ron Noffz kam unter die Bilder des Jahres 2013 in der renommierten Sportzeitschrift "Kicker".
Ebenfalls nass waren die Masters-Veranstaltungen 2006 im österreichischen Möggers und 2012 im niederländischen Emmen. An dem Rennsonntag in Österreich regnete es so heftig, dass die Fahrer den Hang der Strecke nicht mehr hinauf kamen. Der damalige Teammanager Dietmar Lacher musste daraufhin alle Teilnehmer umleiten und das Rennen abbrechen. Sechs Jahre später in den Niederlanden öffnete der Himmel pünktlich zum Last Chance Race am Samstag seine Schleusen. Die Folge: Das gesamte Veranstaltungs-Gelände verwandelte sich am Abend zu einem einzigen See. Allerdings waren die Rennen am Sonntag dann trotzdem möglich, da die Strecke in Emmen eine Sandpiste ist und das Wasser gut aufsaugen konnte.
Unvergessen wird auch das Rennwochenende im Juli 2012 in Gaildorf bleiben. Obwohl der Wetterdienst Regen angesagt hatte, ist niemand davon ausgegangen, dass das Wetter solche Auswirkungen auf die Organisation der Veranstaltung haben würde: Nachdem die Qualifikationsläufe am Samstag trotz starken Regens noch stattfinden konnten, musste am Sonntag der größte Teil des Rennprogramms vorerst gestrichen werden. Erst gegen Mittag klarte der Himmel langsam auf, sodass die Zuschauer am Nachmittag Motocross der Extraklasse sahen. Im Nachhinein wurde der MSC Gaildorf mit diesem Event sogar bester Veranstalter des Jahres 2012, da das gesamte Team bewiesen hatte, dass es auch trotz schwieriger Bedingungen möglich ist, ein spektakuläres Ereignis zu organisieren.
Von Hitze, Sonnenbrand und Extremtemperaturen
Eine weitere wetterbedingte Extrem-Veranstaltung war das ADAC MX Masters 2011 in Prisannewitz. Überall wurde vor der enormen Hitzewelle gewarnt, sogar im Radio riefen die Moderatoren die Bewohner dazu auf, Fenster und Türen möglichst geschlossen zu halten und sich die meiste Zeit drinnen aufzuhalten. Auf diese Ansagen reagierten auch die Organisatoren des Events und beschlossen daraufhin am Samstagfrüh, alle Läufe am Wochenende um fünf Minuten zu verkürzen. So eine Entscheidung hatte es zuvor noch nie gegeben.
Von Schnee, Hagel und Graupelschauer
Das ganz andere Extrem hingegen war das allererste Masters-Event der Rennserie in Tensfeld 2005. Da der April bekanntlich macht, was er will, machte dieser seinem Namen im wahrsten Sinne des Wortes alle Ehre und zeigte sich von seiner schlechtesten Seite. Statt frühlingshaften Temperaturen erwarteten die ADAC MX Masters-Crew, das Fahrerlager und die Zuschauer Regen, Schnee, Graupelschauer und eisige Kälte. Noch kälter war es im vergangenen Jahr in Fürstlich Drehna. Schnee und sehr niedrige Temperaturen brachten bei diesem Masters-Event jeden an seine Grenze, ohne Winterjacke, Mütze und Handschuhe ging unter diesen Wetterbedingungen gar nichts. Tensfeld und Fürstlich Drehna sind demnach beides Veranstaltungen, bei denen es noch heute jeden schüttelt, sobald er sich daran zurückerinnert.
Von Sturmböen, Gewitter und Unwettern
Die bislang schlimmsten Sturmböen gab es im Juni 2008 beim ADAC MX Masters im österreichischen Ried im Innkreis. Zusätzlich zum Starkregen, der am Samstag nach dem Last Chance Race einsetzte, war der Wind so gewaltig, dass dieser die Wassermassen die Hänge hochdrückte, Zelte im Fahrerlager ruinierte und ein kurzzeitiges Chaos anrichtete. Sämtliche Helfer rückten am kommenden Tag mit Spaten und Schaufeln an, um die Strecke wieder herzurichten, damit die Rennen schließlich stattfinden konnten. Ein Jahr zuvor hatte es bereits ähnliche Windstärken in Teutschenthal gegeben. In der rund 13.000 Einwohner großen Gemeinde kam am Sonntag ein heftiger Sturm auf, sodass die Sportkommissare kurz davor waren, die Läufe aufgrund des erhöhten Risikos abzubrechen. Man entschied sich dann für die Sperrung des größten Tables der Strecke, um die Sicherheit der Fahrer gewährleisten zu können. Auch hier war aufgrund der bizarren Wetterbedingungen eine schnelle Entscheidung gefragt.