Den jüngsten Titelgewinn feierte KTM-Pilot Dennis Ullrich in der Masters-Klasse. Der 20-Jährige lieferte sich in der vergangenen Saison nervenaufreibende Rad-an-Rad-Duelle mit seinem Teamkollegen und gleichzeitig härtesten Konkurrenten Sébastien Pourcel aus Frankreich und schaffte es am Ende in letzter Sekunde, ADAC MX Masters Champion von 2013 zu werden. "Das Ganze war auch für mich superspannend, deswegen konnte ich es erst gar nicht glauben, dass ich dann auf dem Siegerpodest ganz oben stand. Ich war total überwältigt und für einen Moment ziemlich sprachlos. Damit ist für mich ein riesengroßer Traum in Erfüllung gegangen, auf den ich lange hingearbeitet und für den ich sehr hart gekämpft habe. Zudem erfüllt es mich auch mit Stolz, dass mir dieses Ziel, das ich mir gesetzt hatte, tatsächlich gelungen ist. Die Masters-Klasse ist die Königsklasse. Wenn man hier mitfährt und dann auch noch gewinnt, ist man auf einem sehr hohen Niveau angekommen und das gilt es für mich jetzt, 2014 zu halten. Durch den Sieg habe ich mich weiterentwickelt und mehr Selbstvertrauen getankt. Das wird für dieses Jahr mein Erfolgsrezept sein", so der aktuelle Champion.
Rheinländer Marcus Schiffer konnte das ADAC MX Masters bereits zweimal für sich entscheiden. Der 26-jährige Kölner gewann die Meisterschaft 2007 und 2012 und gehört deswegen zusammen mit Ken Roczen und Max Nagl zu den bisher erfolgreichsten Piloten der Masters-Klasse. "Mein erster Sieg hat mich vor allem in meinem Können bestätigt, da ich in dieser Zeit hauptsächlich WM gefahren bin und beim ADAC MX Masters einmal mehr beweisen konnte, mit der internationalen Elite mithalten zu können. Dass ich dann 2012 noch einmal Champion geworden bin, gibt mir heute noch einen richtigen Adrenalinkick, da ich dieses Jahr als bestes Jahr meiner bisherigen Karriere bezeichnen würde. Zusätzlich zum ADAC MX Masters Titel habe ich gemeinsam mit Ken und Max als Team Germany bei den 'MX of Nations' abgeräumt und wurde zusammen mit den beiden zum ADAC Sportler des Jahres gewählt. Im Hinblick darauf, dass Motocross eine Randsportart ist, war das eine sehr große Ehre. Das Masters ist in meinen Augen die angesehenste Serie in ganz Europa und hat mich als Profi aufgebaut und enorm gefördert." Das Interview des Suzuki-Piloten bei der ADAC SportGala des Jahres 2012 mit Moderatorin Andrea Kaiser bringt übrigens noch heute nicht nur Marcus Schiffer selbst, sondern auch viele seiner Fans zum Schmunzeln. Als der Motocrosser nach seinem Motorradführerschein gefragt wurde, musste der Wahl-Frechener zugeben, dass er diesen gar nicht besitze, da er sonst Stress mit seiner Mutter Gerda und seiner Freundin Heidi bekommen würde. Die beiden fänden das viel zu gefährlich.
2011 wurde der 26-jährige Österreicher Günter Schmidinger zum besten Fahrer des ADAC MX Masters gekürt. Für den Honda-Piloten noch immer ein Highlight in seiner bisherigen Motocross-Karriere: "Ich hatte mich ein Jahr zuvor entschieden, meine Arbeit als Maschinenbautechniker zunächst auf Eis zu legen, um mich voll und ganz meinem Sport widmen zu können und mehr internationale Rennen bestreiten zu können. Da habe ich dann nochmals viel dazugelernt und so war 2011 auch der Titel erst möglich. Ursprünglich war es aber immer nur ein Traum, so einen international angesehenen Titel zu gewinnen, als ich dann aber ab Mitte des Jahres 2011 immer stärker wurde und gute Resultate ablieferte, lag es dann daran, in Holzgerlingen beim letzten Rennen die Nerven zu behalten und fehlerfrei ins Ziel zu fahren. Das ist mir schließlich gelungen und ich fand das einfach nur cool. Ich habe allerdings erst viel später realisiert, was dieser Titel wert ist. Das ADAC MX Masters ist eine absolute Top-Serie, die Dichte ist extrem und man darf keine Fehler machen, sonst büßt man gleich viele Plätze ein." Einen kleiner Fehler machte Günter Schmidinger dann aber gleich zu Beginn der darauffolgenden Saison. Beim ersten Rennen in Fürstlich Drehna musste der Champion im Qualifikationstraining ins Last Chance Race, kam zu spät und wurde für das Rennen am darauffolgenden Tag nicht zugelassen.
Die Jahre 2009 und 2010 standen ganz im Zeichen von ADAC MX Masters-Talent Ken "Kenny" Roczen. Der 20-jährige Mattstedter, der bereits im ADAC MX Junior und ADAC MX Youngster Cup stolz wie kein anderer über das Event-Gelände gelaufen ist, fuhr auch in der Masters-Klasse seinen Konkurrenten davon und bewies dadurch einmal mehr, dass er zu Recht zur Crème de la Crème des Fahrerfeldes gehörte. "Ich denke, dass das ADAC MX Masters vor allem deshalb so erfolgreich ist, weil es international anerkannt wird und dadurch viele Piloten verschiedener Länder anlockt. Auch für mich war es mehr als hilfreich, beim ADAC MX Masters teilzunehmen, da ich immer sehr früh die Möglichkeit hatte, auf eine größere Maschine umzusteigen und mich mit sehr guten Konkurrenten zu messen. Dadurch war ich zwar immer der Jüngste in meiner Klasse, aber ich konnte mich schneller entwickeln als andere Piloten und war ihnen immer einen Schritt voraus", so der Wahl-Amerikaner über seinen Erfolg. Ken Roczen gilt als einer der besten Nachwuchsfahrer in der Geschichte des Motocross. Noch bevor er 18 wurde, holte er sich seinen ersten Weltmeister-Titel, woraufhin er in die USA auswanderte, wo er seine Sportart noch intensiver betreiben konnte.
Auch der 26-jährige Weilheimer Max Nagl konnte das ADAC MX Masters bisher zwei Mal gewinnen. 2006 und 2008 stand der heutige WM-Pilot auf dem Siegerpodest ganz oben und kann sich heute noch wie damals an das besondere Glücksgefühl erinnern: "2006, als ich zum ersten Mal ADAC MX Masters-Champion geworden bin, war ich total stolz. Ich konnte es erst gar nicht fassen, dass ich es geschafft hatte, mich gegen die starke Konkurrenz, die es schon damals gab, und gegen einige WM-Piloten durchzusetzen. Mein härtester Widersacher war 2006 der Lette Lauris Freibergs, der in dem Jahr Vize-Champion wurde. 2008 ist mir dann Clément Desalle besonders dicht auf den Fersen gewesen. Ich denke, es gibt keine Serie, die vergleichsweise so gut ist wie das ADAC MX Masters. Meiner Meinung nach ist das Niveau des Masters tatsächlich nur knapp unter dem einer Weltmeisterschaft angesiedelt. Rein organisatorisch hat sie einer WM sogar einiges voraus."
Den allerersten Masters-Titel sicherte sich der Belgier Ken De Dycker, der 2005 erstmals auf einer 450er Honda-Maschine unterwegs war. "Ich weiß noch, dass ich mich großartig gefühlt habe, der erste Champion des ADAC MX Masters zu werden. Für mich war es ziemlich schwer, mich gegen Max Nagl durchzusetzen, aber am Ende hat es zum Glück gereicht", erinnert sich der 1,91-Meter-große MX-Star. Ohnehin waren Max und Ken zu dieser Zeit zwei sehr starke Konkurrenten. 2004 lag der Belgier auch bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Schefflenz in Führung, musste die Poleposition und damit den Titel am Ende jedoch an seinen härtesten Widersacher abgeben, da er durch die schwierigen Wetterbedingungen und viele im Schlamm gestürzten Fahrer den Steihang nicht mehr bewältigen konnten und somit nicht mehr rechtzeitig ins Ziel kam. Umso glücklicher stimmte Ken dann sein Sieg beim ADAC MX Masters 2005. "Meine Teilnahme an dieser wirklich sehr professionellen und gut strukturieren Motocross-Serie hat mir in meiner Karriere sehr weitergeholfen, denn ich konnte durch die vielen verschiedenen Tracks und unterschiedlichen Streckenvoraussetzungen meine Fahrweise deutlich verbessern. Mittlerweile bin ich beispielsweise ein echter Spezialist für Hartboden geworden und das habe ich dem ADAC MX Masters zu verdanken", erzählt der in Leuven geborene "Keeno".