ADAC MX Masters·23.7.2014

MXON als krönender Abschluss der Outdoor-Saison: MX of Nations – Die Konkurrenz unter der Lupe

Eine Woche nach dem großen Finale des ADAC MX Masters in Teutschenthal sind die besten Fahrer des Landes noch einmal zu Höchstleistung aufgefordert. Am 28. und 29. September findet im lettischen Kegums das Motocross der Nationen statt – zu dieser Veranstaltung werden ausschließlich die drei nationalen Spitzenpiloten geladen. Der deutsche Kader besteht derzeit aus Ken Roczen, Max Nagl, Dennis Ullrich und Marcus Schiffer. Welche MX-Stars letztendlich nominiert werden, entscheidet sich bis zum Nennschluss Mitte August.

Besonders harte Konkurrenz bekommt das Team Germany in diesem Jahr aus Belgien, den Niederlanden, Italien, Frankreich und Amerika. Diese fünf Länder gehen mit sehr starken Mannschaften an den Start, die eine sehr reelle Chance aufs Podium haben. "Beim MX of Nations geht es um Ruhm und Ehre, da die Fahrer als Crème de la crème des Motocross-Sports gelten und alles daran setzen, ihre Nation entsprechend erfolgreich zu vertreten. Deswegen hat das Event für jeden einzelnen Teilnehmer eine hohe Wertigkeit", sagt der deutsche Teammanager Hubert Nagl.

Die belgische Truppe, die im vergangenen Jahr in Teutschenthal die Deutschen als Titelträger ablöste, präsentiert sich auch 2014 in Top-Form. Mit Jeremy van Horebeek, Kevin Strijbos und Clement Desalle, die derzeit alle unter den Top Five in der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft stehen, hat der kleine Nachbar Deutschlands gleich drei ernstzunehmende Favoriten im Pool der möglichen MXoN-Piloten. Auch die Tatsache, dass die Strecke in Kegums eine Sandstrecke ist, dürfte den belgischen Fahrern zugute kommen, da die MX-Stars ebensolche Pisten vermehrt in ihrem eigenen Land haben und sich entsprechend intensiv auf die Veranstaltung vorbereiten können. Ähnlich gut aufgestellt ist die Mannschaft der Niederländer. Mit Jeffrey Herlings hat das Team Netherlands einen Sandspezialisten in petto, der als absoluter Überflieger der Szene gilt. Der 19-Jährige soll auf Strecken wie in Kegums unschlagbar sein und dürfte für die Deutschen, die ebenfalls viel Erfahrung auf Sandstrecken mitbringen, daher eine enorm harte Nuss werden.

Auch die Franzosen können auf sehr viele Fahrer mit Riesenpotential zurückgreifen. Dazu gehören derzeit beispielsweise Gautier Paulin und Steven Frossard. Die Nachwuchsförderung hat in Frankreich einen hohen Stellenwert, für neue Talente investierte das Land sogar in richtige MX-Schulen. Die Trainer arbeiten hauptberuflich und nicht wie in Deutschland hauptsächlich ehrenamtlich, wodurch sie sich verstärkt darauf fokussieren können, ihre Schützlinge unter perfekten Konditionen zu trainieren und sie topfit zu machen.

Die Amerikaner sind vor allem deshalb so stark, weil sie durch die enormen Weiten in ihrem Land sehr viele Trainingsstrecken haben oder sich selbst jederzeit welche bauen können. Dadurch ist die Gelegenheit gegeben, immer üben zu können und seine Tricks permanent weiterzuentwickeln. Hinzu kommt die hohe Akzeptanz der Amerikaner für den Motocross-Sport. Mit Ryan Villopoto und Ryan Dungey hat die USA echte Stars im Favoritenkreis, die beim MX of Nations überzeugen könnten.

Ebenfalls nicht zu verachten ist das Team Italy. Antonio Cairoli ist der derzeit beste Motocrosser Europas und auch David Philippaerts oder Matteo Bonini haben gute Chancen, für Kegums nominiert zu werden. Der Vorteil der Italiener: ihr enormer Siegeswille und ihre Unverfrorenheit. Wenn ein Cairoli stürzt, schwingt er sich sofort wieder auf sein Bike und versucht, seine verlorene Zeit aufzuholen. Um eventuelle Schmerzen kümmert sich "Tony" meist erst nach dem Rennen.

Eingeschüchtert ist die deutsche Motocross-Elite trotz der starken Konkurrenz dennoch nicht. "Wir fürchten uns vor niemandem, es reicht, wenn wir kein Pech haben", erklärt Teammanager Nagl. "Wir gehen in Lettland mit denselben Startnummern ins Rennen wie 2012 im belgischen Lommel, wo wir Weltmeister geworden sind. Ich denke, das können wir nur als gutes Zeichen werten."