"Eigentlich bin ich ein richtiger Spätzünder", sagt ADAC MX Youngster Cup Pilot Nico Adler und lacht. "Richtiges Interesse am Motocrossen hatte ich erst mit sechs Jahren, als mein Vater mir meine erste 50er KTM-Maschine kaufte und mir erzählte, dass ich damit sogar Wettkämpfe bestreiten könnte. Das hat mich angestachelt." Eine Entscheidung, die der 15-Jährige bis heute nicht bereut: 2008 wurde der Ebersbacher noch vor seinem zehnten Lebensjahr Landesmeister in Sachsen und sicherte sich den Titel als ostdeutscher Meister beim LVMX Masters. Ein Jahr später konnte der Realschüler seinen Erfolg direkt weiter ausbauen: Nico gewann nicht nur erneut die Landesmeisterschaft Sachsen und die ostdeutsche Meisterschaft, er wurde auch noch Erster im Deutschen DMV Kids Cup 65. Mittlerweile ist der Nachwuchsstar sogar dreifacher sächsischer Landesmeister, zudem Supercup-Gewinner und Deutscher-Vize-Meister.
"Die Siege haben mir noch einmal mehr bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Motocross ist mein Leben, ich betreibe das nicht mehr nur mehr als Hobby, denn dafür investiere ich in diesen Sport zu viel Zeit", berichtet Nico stolz. Besonders freut sich das junge Talent in diesem Jahr auf die Auftaktveranstaltung des ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna. Der Grund: Der Jugendliche ist Mitglied im MSC Fürstlich Drehna und hat auf der Strecke "Rund um den Mühlberg" Heimvorteil. "Die 1650 Meter lange Sandpiste in Fürstlich Drehna kenne ich wie aus dem Effeff, hier fahre ich auch am liebsten. Ich mag die Beschaffenheit des Bodens. Es gibt viele Wellen und man kann viel springen. Das finde ich super", erklärt der Sportler, der zusammen mit seiner Mutter Kathrin, Vater Steffen und Schwester Belinda nur 45 Minuten von Fürstlich Drehna entfernt wohnt.
2014 nimmt Nico bereits zum dritten Mal am ADAC MX Masters teil. Nachdem er 2012 im ADAC MX Junior Cup seine ersten Runden drehte und sich bis zu seiner Verletzung in 2013 in derselben Klasse sogar schon unter den Top 10 positionieren konnte, geht es dem Motocrosser in diesem Jahr vor allem darum, die Qualifikation für die Läufe am Sonntag zu schaffen. "Der ADAC MX Youngster Cup ist noch mal eine ganz neue Herausforderung, weil erstens das Niveau um einiges höher ist und ich sehr viele, sehr gute Konkurrenten habe", so der Nachwuchspilot.
Aber gerade diese Bedingungen scheinen den 15-Jährigen mehr zu motivieren. Seit Januar ist Nico wieder gesund und trainiert seither sechsmal die Woche: Nach der Schule geht er entweder joggen, verbringt viele Stunden im Fitnessstudio oder trainiert mit seiner Crossmaschine direkt auf der Strecke. Unterstützt wird der Sportler, der für das Kalli-Racing Team fährt und von Sponsoren wie der metconn GmbH und vom ADAC Sachsen A-Kader gefördert wird, von seinem Vater Steffen und seinem Freund und Trainer Jürgen Künzel. "Jürgen ist Rekordmeister im Supermoto und mehrfacher Deutscher und Amerikanischer Meister. Durch seine langjährige Erfahrung kann er mir viele hilfreiche Tipps geben und mir dabei helfen, meine Fehler zu minimieren. Er ist sehr diszipliniert und hat mir beigebracht, wie man sich nicht so schnell ablenken lässt und das Bestmögliche aus sich herausholen kann", erzählt Nico.
Professionelle Unterstützung nimmt der ADAC MX Youngster Cup Fahrer gerne an, denn Verlieren gehört nicht gerade zu seinen Stärken. "Ich bin extrem ehrgeizig, deswegen kann ich nur schwer damit umgehen, wenn mir etwas nicht gelingt. Ich bin allerdings auch kein draufgängerischer Fahrer. Ich bin zwar schnell, versuche aber, stets bedacht unterwegs zu sein", beschreibt der 15-Jährige seine Taktik. Sein Erfolgsrezept für 2014: Gut vorbereitet ins Rennen gehen, vor dem Start zur Ruhe kommen und sich selbstbewusst und fair gegen die Konkurrenz durchsetzen.