ADAC MX Masters·6.7.2016

Die letzten Sekunden vor dem Start: Alles eine Typfrage

Motocross gehört zu den wenigen Sportarten, bei denen der Start für den weiteren Verlauf besonders entscheidend sein kann. Daher sind die Fahrer in den letzten Sekunden, bevor das Startgatter fällt, besonders konzentriert. Allerdings geht jeder mit der Situation anders um. Einige versuchen, sich zu entspannen, wiederum andere müssen den Druck herausschreien - alles eine Typfrage.

Arminas Jasikonis (18, LIT): "In den letzten Sekunden versuche ich komplett runterzufahren und mich nur auf den Start zu konzentrieren. Das ist eine ziemliche Herausforderung, weil natürlich in dem Moment auch der Adrenalin-Kick einsetzt. Aber solange ich dann nicht über eine mögliche Positionierung nachdenke, die ich anstrebe, habe ich mich eigentlich im Griff und kann entspannt und nicht zu nervös ins Rennen starten."

Glen Meier (17, DEN): Ich pumpe mit den Armen und schreie laut, um den Druck, der sich kurz vor dem Start aufbaut, loszuwerden und meine Nervosität in den Griff zu bekommen. Wenn die Sekunden-Tafeln kurz vor dem Startsignal dann hochgehalten werden, schießt das Adrenalin ein und zu dem Zeitpunkt fühlt es sich nur noch gut an.

Ron Noffz (23): Bei mir ist es so, dass ich spätestens ab der Mittagspause Ruhe benötige und auch keine Lust mehr auf lange Gespräche habe. Allerdings darf ich mich auch nicht zu sehr entspannen, damit der Körper darauf eingestellt bleibt, dass es bald losgeht. Diese Einstellung bewirkt bei mir, dass ich deutlich schneller reagiere und agiler bin. Ganz kurz bevor das Startgatter fällt, bekreuzige ich mich, lasse den Motor aufheulen und brülle ganz laut. Das hilft mir ungemein.

Vaclav Kovar (20, CZE): Kurz vor dem Start höre ich am liebsten Musik von der Band "Slipknot". Das hat bei mir eine extrem pushende Wirkung und ich fühle mich besonders stark. Am Startgatter mache ich noch ein paar kurze Stretching-Übungen, dann bin ich bereit, um alles zu geben.

Jeremy Delince (25, BEL): Der Start hat für mich bei einem Lauf oberste Priorität, da dieser häufig schon über den Verlauf des Rennens entscheidet. In den letzten Sekunden schüttele ich zur Entspannung mehrfach meine Hände und vergesse alles um mich herum. Ich versuche, den Start als routinierte Handlung des Alltags zu sehen. Somit bin ich nicht allzu nervös und kann mich direkt auf die erste Kurve konzentrieren.

Cedric Grobben (21, BEL): Für mich ist eine ruhige Atmung das A und O so kurz vor dem Beginn des Rennens. Nervosität verhindert einen guten Start, weil man dadurch gehemmt ist. Daher konzentriere ich mich auf einen speziellen Punkt, denke an den Holeshot und versuche, relaxed zu sein. Das Gute ist, dass ich da mittlerweile auch von meiner langjährigen Erfahrung profitiere. Früher habe ich es mit Musik versucht, aber schließlich musste ich doch feststellen, dass ich mich einfach auf mich und meine Atmung fokussieren muss.