ADAC MX Masters·21.7.2016

Grünschnabel-Story: Cameron Dürow: Ein Rookie aus Südafrika bringt die Junioren zum Schwitzen

Es gibt Fahrer, die kämpfen seit Jahren beim ADAC MX Junior Cup um einen der vorderen Plätze in der Meisterschaft und es gibt Piloten wie Cameron Dürow, der mit 13 Jahren bei den Grünschnäbeln einsteigt und direkt unter den Top Five mitmischt. Schnell, selbstbewusst, siegessicher - der Südafrikaner kennt keine Kompromisse, wenn es um seine Motocross-Karriere geht. Und die versucht er seit diesem Jahr als Rookie im ADAC MX Junior Cup fleißig zu pushen.

Mit Erfolg. Bereits bei der zweiten Veranstaltung des ADAC MX Masters im österreichischen Möggers heimste Cameron seinen ersten Laufsieg ein, seither trainiert der Schüler aus Pietermaritzburg noch härter, um dieses Erlebnis zu wiederholen. "Der ADAC MX Junior Cup ist eine herausragende Rennserie, an der einige der besten Motocrosser der Welt teilnehmen. Mir gefällt es besonders gut, dass ich von Event zu Event besser werde, weil ich mich von den besseren Fahrern anstacheln lasse und somit ebenfalls mehr Gas gebe. Und genau das ist auch mein Anspruch. Ich erwarte von mir selbst, dass ich meine Leistung stetig steigere", erklärt der Jugendliche den Grund für seine guten Ergebnisse.

In seiner Heimat Südafrika ist der 13-Jährige längst kein Unbekannter mehr, fährt er bei den nationalen Meisterschaften regelmäßig in die Punkte. 2010 stand der Mittlere von drei Geschwistern im Rahmen einer regionalen Meisterschaft das erste Mal ganz oben auf dem Siegerpodest, ein Jahr später machte er auf seiner 50ccm-Maschine durch einen Laufsieg in der Nationalen Südafrikanischen Meisterschaft von sich reden. 2012 stieg Cameron auf die 65ccm um, 2013 wurde der Blondschopf in der Afrikanischen MX-Meisterschaft Gesamtdritter und ließ sich in der Nationalen Südafrikanischen Meisterschaft als Vize-Sieger feiern. Inzwischen bezwingt der Teenager eine 85ccm-Maschine und nimmt seit 2014 vereinzelt an Weltmeisterschafts-Rennen seiner Klasse teil. Dafür reiste Cameron beispielsweise 2015 nach Spanien, ein Jahr zuvor ging das MX-Talent mit seinesgleichen bei der WM-Veranstaltung in Belgien an den Start.

Ohnehin sitzt der junge Südafrikaner, der seit seinem vierten Lebensjahr Motocross fährt, seit nunmehr drei Jahren ziemlich viel im Flieger, versucht er an vielen Rennen außerhalb seiner Heimat teilzunehmen. "Der ADAC MX Junior Cup hat für mich neben der WM oberste Priorität. In Südafrika gibt es gerade mal 20 Fahrer in meiner Klasse, von denen nur sehr wenige schnell sind. Das bringt mich nicht wirklich weiter. Beim ADAC gehe ich dagegen mit 40 Konkurrenten an den Start, die alle schnell sind, sodass ich in der Rennserie viel Erfahrungen sammeln kann", so der KTM-Pilot. Dabei verfolgt Cameron eine ganz eigene Strategie: "Ich stelle meine Federung härter ein als andere, damit ich schneller springen kann. Zudem versuche ich mich nicht nervös machen zu lassen und denke nicht an meine Konkurrenz, wenn ich ein Rennen im ADAC MX Junior Cup bestreite."

Prinzipiell bezeichnet sich der Jugendliche, der seine Freizeit am liebsten im Fitnessstudio oder auf seinem Mountainbike verbringt, als ruhige und entspannte Person. Geht es allerdings um Motocross, fangen seine Augen an zu leuchten, die Leidenschaft für den Sport ist authentisch. "Ich liebe Motocross, weil ich mich dabei frei fühle und meinen Alltag für einen Moment komplett hinter mir lassen kann. In dem Moment bin ich eins mit meinem Bike und genieße das Adrenalin, das einschießt, wenn ich springe oder mich auf der Strecke behaupte", beschreibt Cameron seine Faszination für den Motorsport. Bei jedem Rennen mit dabei ist seiner Vater Leon (44), seiner Mutter Wendy (39) sowie seine beiden Geschwister Tristan (8) und Hannah (15) feuern ihn zuhause in Südafrika an.