ADAC MX Masters·17.6.2016

Grünschnabel-Story: Laurenz Falke: Profi-Gefühl im ADAC MX Junior Cup

Etwas schüchtern, leicht verhalten, beinahe ein wenig scheu - wer Laurenz Falke zum ersten Mal trifft, würde nicht denken, dass sich hinter dem smarten 15-Jährigen eine echte Kämpfernatur verbirgt. Doch genau das ist der junge Sachse: ein Kämpfer. Bereits als kleiner Steppke lernte "Lauri", wie er von Freunden und Familie genannt wird, was es heißt, sich auf der Motocross-Strecke zu behaupten, schaute er doch seinem Vater Udo immer bei seinen Rennen zu. Mit sechs Jahren bekam das Nachwuchs-Talent schließlich selbst ein kleines Bike geschenkt, allerdings wollte sein Papa ihm mit dem Pocket-Motorrad nur ein wenig Spaß im Garten ermöglichen. Doch schon diese ersten Erfahrungen reichten, um Laurenz mit dem berühmt-berüchtigten Motocross-Virus zu infizieren.

Inzwischen fährt der 15-Jährige, der 2011 als sächsischer Landesmeister und 2012 als Deutscher Meister von sich reden gemacht hatte, seine dritte Saison im ADAC MX Junior Cup mit und gehört bereits zur ernstzunehmenden Konkurrenz. Das letzte Jahr schloss der Sachse mit einem guten neunten Platz ab, 2016 setzte er seine Erfolgsserie bereits mit zwei souveränen Platzierungen in den Top Zehn fort. Seine Strategie: locker ins Rennen gehen, seine Aufregung in den Griff bekommen und nicht übermütig werden. "Ich bin schon eher ein vorsichtiger Fahrer, der sich vor den Läufen immer noch einen ziemlichen Kopf macht. Ich gehe die ganze Strecke meist vor dem Rennen noch mal gedanklich durch, um perfekt vorbereitet zu sein", erklärt der Husqvarna-Pilot. Einmal die Hand am Gas gehabt, ist von der Nervosität jedoch nichts mehr zu spüren. "Es macht mir total viel Spaß, mich in die Kurven reinzulegen, zu driften und permanent das Adrenalin zu spüren", so Laurenz weiter.

Besonders faszinierend findet der Schüler aus Waldsteinberg nahe Leipzig dabei die tollen Naturstrecken der Rennen. Das sei immer ein bisschen wie Urlaub machen, lacht er. "Außerdem flasht es mich jedes Mal, dass ich mich in einem internationalen Fahrerfeld behaupten muss. Dann fühlt man sich tatsächlich schon wie ein kleiner Profi und das finde ich motivierend", erzählt der junge Falke weiter.

Unterstützung bekommt der Schüler dabei vor allem von Vater Udo. Mutter Kathrin hat derzeit mit seiner kleinen Schwester Carlotta (sieben Wochen) alle Hände voll zu tun. Sie nimmt sich jedoch zuhause für ihren Ältesten Zeit, um ihn mental zu stärken. Zudem hat auch der aktuelle ADAC MX Junior Cup-Champion Jeremy Sydow (16) einen guten Draht zu Familie Falke, war er es schließlich auch, der Laurenz von der ADAC MX Masters-Rennserie erzählte. "Laurenz ist ein richtig guter Motocrosser, der sich in Sachen Fahrstil, Kondition und Geschwindigkeit super entwickelt hat. Er gehört im ADAC MX Junior Cup auf jeden Fall zu den Favoriten im Fahrerfeld und könnte auch für mich wieder zu einem echten Rivalen werden, sobald er in den ADAC MX Youngster Cup aufsteigt", gab Jeremy zu verstehen.

Doch bis Jeremy und Laurenz wieder wie damals zu 65ccm-Zeiten gegeneinander fahren, wird in der ADAC MX Masters-Rennserie sicherlich noch ein wenig Zeit vergehen. Für den Nachwuchs-Sportler heißt das Ziel nun erst einmal: Top Drei in Klasse drei.