Dass Rene Hofer eigentlich noch ein echter Grünschnabel ist, merkt man dem österreichischen Nachwuchstalent gar nicht an. Zu professionell ist sein Auftreten, zu reflektiert die Meinung über sich selbst. Dabei ist der Teenager gerade mal 14 Jahre jung. Im ADAC MX Junior Cup gehört der Pilot vom MSC Imbach by MEFO Sport /Kini KTM Junior Pro Team derzeit zu den Favoriten, fuhr er doch beim Auftaktwochenende in Fürstlich Drehna direkt in beiden Wertungsläufen auf Rang eins und sicherte sich damit den Tagessieg. Ein Ergebnis, das an den Erfolg aus dem vergangenen Jahr anknüpft. Hofer, der mit elf Jahren das erste Mal im ADAC MX Junior Cup an den Start ging, machte 2015 durch seine gute Leistung in Klasse drei mehrfach von sich reden und wurde am Ende der Saison Gesamtdritter.
Doch die sportliche Begeisterung und die Faszination für Motocross kommen nicht von ungefähr. Vater Reinhard, selbst Quad-Staatsmeister und Hobby-Motocrosser, schenkte dem Bub im Alter von dreieinhalb Jahren seine erste PW50, woraufhin Rene von dem Bike kaum mehr herunterzubekommen war. Mit selbstgebauten Sprungschanzen im Garten wagte er immer mehr Manöver, bis die Familie ihn schließlich mit fünf Jahren zu seinem ersten Motocross-Wettbewerb anmeldete. Ein bis dato immer noch erinnerungswürdiger Meilenstein, sollte doch dieser damals seine angehende MX-Karriere bereits besiegeln. Seither versucht der Schüler, der ein Sportgymnasium in Linz besucht, stetig in die Punkte zu fahren und die Rate seiner Fehler zu minimieren.
Mit Erfolg. Seine bisherige internationale Bilanz: Dritter in der Europameisterschaft 65ccm, Sechster in der Weltmeisterschaft 65ccm, Fünfter in der Weltmeisterschaft 85ccm. "Als junger Fahrer sollte man zusehen, an vielen internationalen Rennen teilzunehmen, um Erfahrungen zu sammeln und immer im vorderen Feld mitzukämpfen", erklärte der 14-Jährige. Sein großes Vorbild: US-Superstar Ryan Dungey (26).
In diesem Jahr will Rene nun erst einmal in die Fußstapfen Jeremy Sydows (15) treten und den ADAC MX Junior Cup gewinnen. "Ich rechne mir eigentlich ganz gute Chancen aus. Ich habe einen sehr ruhigen Fahrstil und bin auf der Strecke von Anfang bis Ende fokussiert. Normalerweise stürze ich selten und zeige konstant gute Leistung", kommentierte der KTM-Pilot seine Künste auf der Strecke und fügte hinzu: "Bei den Junioren ist das Fahrerfeld bereits sehr stark, sodass ich in den vergangenen drei Jahren schon viel von den schnelleren Konkurrenten gelernt habe. Man kann sich von ihnen viel abgucken und sich eben auch an ihnen messen", so der Österreicher weiter.
Momentan sind es Daniel Stehlik (14), Maksim Kraev (14) und Meico Vettik (13), die das Nachwuchstalent als seine größten Rivalen bezeichnet. Seine Strategie für die nächsten ADAC MX Junior Cup-Rennwochenenden: Spaß haben, locker sein, aber dennoch ehrgeizig bleiben!