Das 13. Saisonjahr ist für das ADAC MX Masters ein ganz besonderes: Am 15. und 16. Juli feiert die Motocross-Rennserie beim MCE Tensfeld e.V. nahe Plön seine 100. Veranstaltung - und zwar genau dort, wo das ADAC MX Masters im April 2005 auch debütierte. Der schleswig-holsteinische Verein gehört mit einem Jahr Pause seit der Geburtsstunde der Rennserie zu den regelmäßigen Ausrichtern. Zusammen mit den Ortsclubs in Fürstlich Drehna, Aichwald und Holzgerlingen fand das ADAC MX Masters in Tensfeld mit insgesamt zwölf bisherigen Events am häufigsten statt.
"Das ADAC MX Masters erreicht mit der 100. Veranstaltung einen Meilenstein. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, das ADAC MX Masters zu der populärsten Motocross-Serie in Europa zu machen", sagt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. "Mit dem ADAC MX Masters als Königsklasse, den Nachwuchsserien ADAC MX Junior Cup und ADAC MX Youngster Cup sowie der erfolgreichen ADAC MX Academy haben wir in den vergangenen Jahren eine im Motocross beispiellose und schlüssige Förderpyramide aufgebaut. Wir wollten eine Serie erschaffen, die als direkter Unterbau für die WM dient, um den Wechsel der Fahrer in die Weltspitze deutlich zu vereinfachen."
"Der Erfolg des ADAC MX Masters und die großen Starterfelder mit vielen internationalen Teilnehmern beweisen die hohe Relevanz der Serie und zeigen, dass wir mit dem Konzept richtig liegen", sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss. "Wir werden das ADAC MX Masters auch mit der Unterstützung der beteiligten und sehr engagierten Ortsclubs weiter entwickeln."
Während der vergangenen 99 Veranstaltungen hat sich die ADAC Motocross-Rennserie zur populärsten in ganz Europa entwickelt. Viele heutige WM-Größen wie Ken Roczen, Max Nagl, Pauls Jonass oder Jeremy Seewer sind bereits von klein auf beim Masters mit dabei gewesen und haben sich vom ADAC MX Junior Cup über den ADAC MX Youngster Cup bis hin zu den Big Boys in der Königsklasse beim ADAC MX Masters zum MX-Profi ausbilden lassen. Und das mit erfreulichen Resultaten: Roczen wurde bereits im Alter von 17 Jahren zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten gekürt, heute ist er in den USA ein gefeierter Superstar. Nagl, der genau wie Roczen den ADAC MX Masters-Titel zweimal holte, erkämpfte sich 2016 den dritten Gesamtplatz in der WM, derzeit ist er auf Platz acht in der Rangliste der besten Motocrosser der Welt. Jonass ist derzeit die Nummer eins in der MX2-WM, Seewer als amtierender Vize-MX2-Weltmeister ist ihm jedoch dicht auf den Fersen.
"Das ADAC MX Masters ist für mich eine sehr wichtige Rennserie gewesen, da sie quasi die Grundlage für meine weitere Karriere ausgemacht hat. Die Events waren meine ersten auf internationaler Ebene und stets sehr besonders für mich. Man muss sich beim Masters bereits im ADAC MX Junior Cup gegen die Besten der Besten behaupten, um dann selber auch besser zu werden. Daher ist der Schritt über die Rennserie in die WM eigentlich essentiell", meint Nagl. Und auch Jonass sieht das ähnlich. "Das ADAC MX Masters war für mich einer der wichtigsten Schritte in meiner MX-Karriere. Mein Sieg im ADAC MX Junior Cup 2011 hat mir sämtliche Türen geöffnet, weil das Masters internationale so einen hohen Stellenwert hat. Das hat mir sehr weitergeholfen", so der Lette.
Weitere ADAC MX Masters-Erfolgspiloten sind der dreifache Rennserien-Champion Dennis Ullrich sowie der zweifache ADAC MX Masters-Sieger Marcus Schiffer. Gemeinsam mit Max Nagl und Ken Roczen holte Schiffer in 2012 beim Motocross der Nationen, der sogenannten Olympiade des Motocross, in Lommel die begehrte Chamberlain Trophy nach Deutschland. Damit sorgten sie als Team Germany bei der Motocross-Mannschaftsweltmeisterschaft mit dem ersten Titelgewinn für Furore und bewiesen einmal mehr, welch starke Entwicklung sie durch das ADAC MX Masters gemacht haben. Auch Ullrich gehört inzwischen zur deutschen Motocross-Nationalmannschaft. "Das ADAC MX Masters begleitet mich schon lange und ist seit mehr als zehn Jahren der beste Bestandteil meiner Karriere. Für mich ist es die beste Rennserie in Europa. Vor allem hat es mir das Masters auch möglich gemacht, weltweit mitmischen zu können", erläutert der 23-Jährige stolz.
Die ADAC Motocross-Rennserie war 2005 ins Leben gerufen worden, nachdem die Deutsche Motocross-Meisterschaft ein Jahr zuvor aufgrund von zahlreichen Faktoren zum Erliegen gekommen war. Die DMX hatte zu dem Zeitpunkt nur noch drei Veranstaltungen - eine Bilanz, die sich aus organisatorischer und fahrerischer Sicht nicht rechnete. Mit der Entstehung des ADAC MX Masters gab es schließlich ein Konzept, das Motocross-Talenten, Teams und ausrichtenden Clubs wieder eine sichere, hochklassige und sportliche Plattform bieten sollte, die zum einen Planungssicherheit für die Teams und Fahrer garantierte, aber auch den Nachwuchs der Szene aktiv förderte. Rennserien-Chef Dieter Porsch holte sich dafür MX-Legende Didi Lacher in sein Team und auch der heutige KTM-Sportdirektor Pit Beirer stand dem ADAC anfangs mit Rat und Tat zur Seite. "Als ehemaliger MX-Profi und Trainer hatte ich ein ganz gutes Gefühl dafür, welche Voraussetzungen für die jungen Talente geschaffen werden mussten, damit sich diese erfolgreich entwickeln. Wir wollten eine Serie erschaffen, die als direkter Unterbau für die WM dient, um den Wechsel der Fahrer in die Weltspitze deutlich zu vereinfachen", erklärt Lacher. WM-Pilot Seewer kann das nur bestätigen: "Das Masters war für mich schon in jungen Jahren das perfekte Sprungbrett für die WM. Die Strecken sind richtig gut, das Fahrerfeld extrem stark, das System ist ähnlich wie bei der WM, die Organisation ist klasse, die Atmosphäre stimmt. Alles ist sehr anspruchsvoll, sodass ich optimal auf die WM vorbereitet wurde", findet der erfolgreiche Schweizer.
Während die Rennserie 2005 erstmal nur mit den Klassen ADAC MX Masters und dem bereits seit 1996 erfolgreich laufenden ADAC MX Junior Cup begann, war von Anfang an klar, dass es noch eine weitere Klasse zwischen den Rookies und den Profis geben musste, um allen Altersstufen gerecht zu werden. "Grundsätzlich war ja damals erstmal der Ansatz, zusammen mit guten Clubs die internationale deutsche Meisterschaft wieder zum Laufen zu bringen. Dieses Konzept hat sich dann jedoch sehr schnell entwickelt. Den ADAC MX Youngster Cup in die Rennserie einzubauen, war ein weiterer Schritt, um die Serie auf internationales Niveau zu bringen und sie auch für junge Fahrer der Europa- und der Weltmeisterschaft interessant zu machen", erinnert sich Rennserienleiter Porsch.
Mitte Juli trifft sich Europas MX-Elite zum zweiten Mal in dieser Saison im hohen Norden, dieses Mal beim MCE Tensfeld e.V.. Und während es beim Auftakt in 2005 erst etwas über tausend Zuschauer waren, die sich die Action in Deutschlands größtem Motocross-Sandkasten ansahen, werden inzwischen zehntausend Besucher erwartet, für die über die Jahre deutlich mehr Tribünen geschaffen werden mussten, um die Rennen von Anfang bis Ende verfolgen zu können.