Die Federung beim Motocross-Sport ist ein sehr komplexes Thema, da es eine Vielzahl von Dingen zu beachten gibt. Grundsätzlich spielen drei Faktoren die Hauptrolle, um das MX-Bike perfekt einzustellen: die großen Federwege, die Dynamik des Piloten sowie die Bedingungen der jeweiligen Strecke. Jeder Fahrer hat ein unterschiedliches Gewicht vorzuweisen, ebenso spielen sein eigener Fahrstil und auch sein Speed bei der Ermittlung der optimalen Federung mit rein. Daher muss jedes Motorrad mit einem individuellen Setting angepasst werden, damit der Motocrosser von den bestmöglichen Fahreigenschaften profitiert.
Um die Federung perfekt auf den Fahrer abzustimmen, wird zunächst der statische Durchhang der Federung ermittelt. Damit ist gemeint, wie weit das Bike durch das Eigengewicht einfedert. Anschließend setzt sich der Fahrer inklusive MX-Ausrüstung auf sein Motorrad, auf diese Weise erfolgt die Bestimmung des sogenannten Negativfederwegs. Dieser sagt etwas über das Einfedern des Motorradhecks aus. Federn Gabel und Heck nahezu gleich ein, ist der Negativfederweg richtig eingestellt. Falls nicht, muss die Gabel womöglich getauscht oder mithilfe der Druck- und Zugstufen an der Dämpfung gearbeitet werden.
Das Gewicht des Fahrers ist nämlich ausschlaggebend für die Federung. Schwerere Piloten benötigen beispielsweise eher härtere Federn, leichtere dafür weichere. Je weicher das gesamte Setting ist, desto eher lassen sich Unebenheiten auf der Strecke ausgleichen. Bei Sprüngen und schnelleren Passagen wird das Motorrad bei einer weichen Federung allerdings schnell instabil. Ist die Federung hingegen hart, spürt der Fahrer jede Bodenwelle, hat dagegen aber Vorteile bei Tables und rasanten Streckenabschnitten.
Daher ist das MX-Bike eigentlich genau richtig eingestellt, wenn der Mechaniker für seinen Fahrer einen Kompromiss zwischen beiden Settings findet, bei sandigen Pisten mehr Durchhang lässt und bei schlammigeren Rundkursen die Federvorspannung ein wenig erhöht.