Lorenz Sölisch (9) hat einen großen Traum. Wenn er älter ist, möchte er gern mal so Motocross fahren können wie sein großes Idol Max Nagl. Der Oberbayer ist für das junge MX-Talent das Nonplusultra seiner Sportart, sich so erfolgreich auf dem Motorrad behaupten können, möchte der Drittklässler auch mal schaffen. Der Weg dahin ist allerdings noch weit, hat Lorenz erst vor zwei Jahren mit Motocross angefangen. "2015 war ich bei der ADAC MX Academy mit dabei und durfte das erste Mal auf einem Motorrad Gas gegeben. Das war echt eine tolle Erfahrung", erinnert sich der Grundschüler, der seither vom Motocross-Bike nicht mehr wegzubekommen ist. "Ich hatte damals so viel Spaß, dass ich mich direkt nach dem Lehrgang im Verein angemeldet habe und dort seither regelmäßig trainiere", erklärt der Jungspund, der das Schnellfahren auf einer Geraden sowie weite Sprünge am liebsten mag.

Lorenz hatte vor zwei Jahren im Rahmen des ‚Train the trainer'-Seminars an einem Schnuppertraining des MSC Teutschenthal e.V. teilgenommen, wo er nun auch im Club fährt. Eine Entscheidung, die vor allem Vater Andreas sehr freute, ist sein Sohn damit die dritte Generation in der Familie, die sich für den Extremsport interessiert. "Mein Vater war damals Vorsitzender des Vereins MSC Teutschenthal e.V. und hat mich als Kind immer mit auf die Rennstrecke genommen. Ich selber bin zwar nie professionell gefahren, begeistere mich aber ebenfalls seit jeher für diesen Sport", berichtet Andreas, der genau wie sein Vater in Teutschenthal aktiv im Verein arbeitet und den Club als Geschäftsführer leitet.

Ginge es nach Lorenz, wäre er nun das erste Familienmitglied, das im Vergleich zu seinem Papa und seinem Opa später einmal ins Profi-Geschäft einsteigen möchte. Derzeit nimmt der Schüler erfolgreich an diversen Landesmeisterschaften und Regionalrennen in Sachsen-Anhalt teil. In naher Zukunft hofft er darauf, endlich einmal auf dem Siegertreppchen stehen zu können. "Mein bestes Ergebnis war bisher der elfte Platz, aber ich übe fleißig, damit ich schnell besser werde und weiter vorne mitmischen kann", meint der Neunjährige, der mit seiner 65ccm-Maschine einmal die Woche sowie am Wochenende auf der Motocross-Strecke anzutreffen ist.

Unterstützt wird er bei seinem neuen Hobby vor allem von Vater Andreas, der seinen Sohn zu allen Rennen begleitet. "Dadurch, dass mein Papa immer mit dabei ist, verbringen wir viel Zeit zusammen, was ich richtig schön finde", freut sich Lorenz. Manchmal kommt aber auch Mutter Nicole mit, wenn er sich bei einem Rennen in der Nähe angemeldet hat. "Mama und Papa sagen immer, ich soll einen richtigen Beruf lernen", lacht Lorenz, fügt dann aber schnell hinzu. "Aber wenn man so gut fährt wie Max Nagl, dann kann man davon auch gut leben." Derzeit finanzieren seine Eltern dem kleinen Motocrosser noch den Sport. Die Kosten für ein Kinderbike liegen bei circa 4.500 Euro, hinzu kommen Schutzausrüstung und Bekleidung. Sobald sich ihr Sprössling jedoch häufiger national behauptet, geht es auf Sponsorensuche.

Der MSC Teutschenhal e.V. ist seit Beginn der ADAC MX Academy powered by KTM in 2013 als permanenter Stützpunkt mit dabei und setzt sich damit intensiv für die Nachwuchsförderung ein. Auf dem Gelände des Traditionsclubs, der seit 1966 Motocross-Rennen und Weltmeisterschafts-Läufe ausrichtet, steht den jungen MX-Interessierten eine eigene Kinderstrecke zur Verfügung, zudem haben sich zehn Vereinsmitglieder zu lizensierten Trainern ausbilden lassen. "Wir freuen uns über jedes neue Talent und sind sehr daran interessiert, dass die Kids auch nach der Academy am Ball bleiben und ausreichend Möglichkeiten haben, mit ihrem Bike zu üben. Daher bieten wir hier im Verein einmal die Woche ein Jugendtraining an, bei dem sich die Teilnehmer mit Gleichgesinnten und eben uns Trainern austauschen können", erzählt Andreas, der seine Trainerlizenz bereits im Alter von 20 Jahren erwarb und sich seither nicht nur als Geschäftsführer des MSC Teutschenthal, sondern auch als Rennleiter und Jugendtrainer einsetzt.