ADAC MX Masters·28.9.2017

Geschwistersupport beim ADAC MX Masters: Familiäre Unterstützung

Geschwisterliebe ist eine Sache für sich. Sie streiten sich, sie diskutieren und sie nerven auch mal. Doch wenn es darauf ankommt, sind sie füreinander da und stehen für den anderen ein, vor allem beim Motocross. Häufig reisen die Fahrer mit ihren Brüdern und Schwestern an, deren familiäre Unterstützung von ganz besonderer Bedeutung ist. So wie bei ADAC MX Youngster Cup-Pilot Lukas Kengeter. Der 13-Jährige aus dem baden-württembergischen Auenwald ist nicht nur das jüngste Kind von fünf Geschwistern, sondern derjenige mit dem aufregendsten Hobby. Entsprechend groß ist das Interesse, wenn das "Nesthäkchen" an einem internationalen Event wie dem ADAC MX Masters teilnimmt. "Meine Brüder und Schwestern kommen alle mit, meine Mama backt für alle Kuchen und dann feuern sie mich fleißig an. Das bedeutet mir schon sehr viel, da ich zu meinen ganzen Geschwistern einen guten Draht habe und es mich stolz macht, dass ich sie als ‚Jungspunt' der Familie so sehr für meinen Sport begeistern kann", freut sich der Schüler. Obwohl weder seine Brüder Fabian (24) und Florian (22) noch seine Schwestern Carina (21) und Jasmin (24) bei ihm zuhause wohnen, sind sie dennoch alle in erreichbarer Nähe in seiner Heimatstadt Auenwald verteilt, sodass sich die Geschwister regelmäßig sehen. "Mit meinen beiden Schwestern fliege ich jetzt sogar in den Urlaub", berichtet der KTM-Fahrer und fügt grinsend hinzu: "Mir gefällt die Rolle des Kleinsten schon ganz gut. Ich werde viel betüddelt und kann mich zu hundert Prozent auf sie verlassen, wenn ich mal Hilfe brauche. Das ist schon ein großer Vorteil."

Auch ADAC MX Masters-Pilot Stefan Ekerold ist mit seinen 22 Jahren das jüngste Geschwisterkind. Anders als bei den Kengeters sind seine Brüder Bernhard (23) und Roland (26) jedoch ebenfalls im Motocross-Sport aktiv, fahren zum Teil sogar genau wie er in der ADAC MX Masters-Rennserie mit. "Bernhard und ich gehen sogar in derselben Klasse an den Start, was natürlich Fluch und Segen zugleich sein kann. Zwar ist Konkurrenz zwischen uns kein Thema, weil wir eher füreinander Platz machen und uns füreinander freuen, allerdings bin ich schon ganz klar der Motocrossverrückteste von uns dreien. Ich betreibe das Ganze halt als Profi, während meine Brüder noch viele andere Interessen nebenbei haben", erklärt der Pilot des Team Castrol Power 1 Suzuki Moto-Base. Daher lässt sich Bernhard eher ungern Tipps geben, da er die Masters-Events als ungezwungene Veranstaltungen sieht, während Stefan sich hingegen über jeden Hinweis seiner Brüder freut. "ich versuche, stetig besser zu werden und da meine Brüder eben viel vom Motocross-Sport verstehen, bin ich dankbar, wenn sie mir helfen. Ich weiß halt, dass sie nur das Beste für mich wollen und das gibt mir ein gutes Gefühl. Bernhard und Roland sind meine besten Kumpels. Wir würden uns niemals hintergehen, da Familie für uns über allem steht", meint der Saarländer aus Weiskirchen stolz.

Bei ADAC MX Youngster Cup-Fahrer Jeremy Sydow (17) ist es seine Schwester Jolien (11), die ihn auf fast jedes Rennen begleitet. Die Schülerin unterstützt ihren Bruder beim Reinigen seiner Motocross-Sachen, zudem begleitet sie ihn meist mit in den Vorstart, was für die Jugendliche jedoch emotional nicht immer ganz so einfach ist. "Ich bin immer ziemlich nervös, weil ich meist schon ein wenig Angst um Jeremy habe. Den Start kann ich mir manchmal nur schwer mit angucken", gibt Jolien zu, betont aber gleichzeitig, dass er in ihren Augen einen tollen Job macht, den sie sehr bewundert. Auch Jeremy findet es schön, seine Schwester mit vor Ort zu haben, weil die beiden sich gut verstehen. "Das ist beruhigend zu wissen, dass Jolien da ist, allerdings kann sie schon mal anstrengend sein. Wenn sie beispielsweise nicht rechtzeitig mit dem Hund Gassi geht oder zu viele Fragen stellt, dann nervt mich das schon", lacht der Pilot des WZ Racing Teams und zwinkert seiner Schwester zu.

Ähnliche Situationen mit seiner Schwester Jasmin (8) kennt ADAC MX Junior Cup-Pilot Nick Domann (14). Die beiden gehen zwar sehr vertraut miteinander um, allerdings muss der Pilot des Falcon Motorsport Teams ihr schon hin und wieder mal deutlich machen, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. "Wenn sie Bockmist baut, nehme ich ihr die Fernbedienung weg", kichert der 14-Jährige. Jedoch würde es nur selten dazu kommen, da sich die beiden ansonsten richtig gut verstünden. "Jasmin will immer mit mir auf meinem Motorrad sitzen und ein Stück mitfahren. Außerdem kommt sie häufig mit zu den Rennen und mit zum Training, was ich super finde", meint der Schüler aus Meseberg in Sachsen-Anhalt und erzählt weiter, dass es eigentlich niemanden sonst gäbe, der ihn so gut aufbauen könnte wie seine Schwester. "Sobald Jasmin merkt, dass ich niedergeschlagen bin, versucht sie, mit mir rumzualbern und mich auf andere Gedanken zu bringen. Das zeigt eigentlich immer seine Wirkung", so Nick. "Zudem erzählt meine Schwester ihren Freundinnen so viel von mir, dass ich manchmal in der Schule schon andauernd angesprochen werde. Das ehrt mich natürlich", ergänzt der Schüler zum Schluss noch.

ADAC MX Youngster Cup-Pilot Ruben Schmid (15) hat es hingegen mit seinen drei Schwestern nicht immer einfach, auch wenn er als Ältester von Patricia (10), Juliana (13) und Katharina (14) ständig umgarnt wird. "Meine Schwestern versuchen andauernd, mir vermeintliche Tipps zu geben. Außerdem kommen sie grundsätzlich mit in den Vorstart, wo sie mich noch mal alle umarmen. Das ist schon nett, nur in solchen Augenblicken hätte ich lieber meine Ruhe", sagt der Fahrer des MX-Handel Gibson Tyre Tech Racing Teams. Dennoch ist er froh, dass die Mädels ihn anfeuern und ihm beim Säubern seiner Sachen helfen, schließlich sei das keine Selbstverständlichkeit. "Katharina und Patricia fahren selber Motocross, da stehe ich dann ebenfalls hin und wieder mal mit an der Strecke und schaue ihnen zu. Wir verstehen uns alle bestens und ich denke, das ist die Hauptsache", meint Ruben, der es aber eben sehr zu schätzen weiß, dass er zuhause im Erdgeschoss und seine Schwestern eine Etage höher wohnen, sodass er von ihrem Streit untereinander oftmals nichts mitbekommt.