Jedes Land schickt bei dieser Veranstaltung seine drei besten Motocross-Piloten an den Start, von denen jeder einzelne von seinem eigenen Team unterstützt und begleitet wird. Zusätzlich reist in den meisten Fällen ein großes Organisationsteam mit an, das die Fahrer mit Catering versorgt, die Hospitality aufbaut, den Teamauftritt koordiniert und im Grunde rund um die Uhr dafür sorgt, dass alle zur richtigen Zeit am richtigen Platz sind.
Im Falle vom Team Germany meldeten sich 2016 Max Nagl mit seinem Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing Team und Henry Jacobi und Dennis Ullrich mit dem KTM Sarholz Racing Team an. Ebenfalls mit an Bord: die Familien der drei deutschen Athleten sowie Teamchef Wolfgang Thomas. Das ADAC Team kümmerte sich um Kulinarik, Teamauftritt, Presse und Fans, zusätzlich zu den beiden Teamtrucks der MX-Piloten rollte somit noch ein weiterer Truck für die Versorgung in Richtung Italien.
Der ADAC Truck hatte sich übrigens direkt nach dem ADAC MX Masters-Finale in Holzgerlingen in Bewegung gesetzt, was das Organisationsteam vor eine ganz besondere Herausforderung stellte: Sämtliche Werbemittel, die sonst nach jedem Rennen ihren Platz in dem großen LKW finden, mussten in Holzgerlingen zwischengelagert werden. Stattdessen deponierte die Crew dann dort den Getränkevorrat und das Interieur für die Hospitality, sodass nach dem Event in Maggiora erneut ein Zwischenstopp auf dem Schützenbühlring in Baden-Württemberg eingelegt werden musste, um die Plakate und Banner wieder einzuladen. Somit war der ADAC Truck knapp neun Tage am Stück für das Team Germany im Einsatz.
Teamchef Wolfgang Thomas war bereits am Mittwoch vor der Veranstaltung auf das Eventgelände im italienischen Maggiora gefahren, um einen gemeinsamen Platz für die Wohnmobile im Fahrerlager zu reservieren. Vor allem für die Teamtrucks wurde der Anfang des MXoN zur Geduldsprobe, mussten sie extrem lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bis sie von Veranstalterseite ihren Stellplatz zugewiesen bekamen. Das Team Germany traf es dabei besonders hart. Sie standen am Mittwochfrüh als erster LKW vor dem Eingang des Geländes und bekamen als Letztes die Zufahrtsberechtigung. „Wir haben hier 34 Stunden gestanden. Das war mehr als frustrierend, zumal ja dann alle anderen Teams eher reingelassen wurden. Dieses System versteht kein Mensch. Allein auf den Catering-Truck der Belgier mussten wir zweieinhalb Stunden warten, was in keiner Weise Sinn gemacht hat“, gab Thomas Paul zu verstehen. Pauli, wie er vom Rest der Mannschaft genannt wird, hatte an diesem Rennwochenende in Maggiora das Catering für das Team Germany übernommen.
A propos System: Um ein angebliches Chaos im Fahrerlager zu vermeiden, hatten die Veranstalter die Trucks der jeweiligen Länder in A-, B- und C-Kategorien eingeteilt. Eine wirklich geordnete Reihenfolge kam jedoch bis zum Ende nicht zustande. Zudem mussten einige Trecker aus der Umgebung angefordert werden, da die Wiese neben der Strecke bis kurz vor dem Motocross der Nationen unter Wasser stand, sodass einige Teams ohne fremde Hilfe nicht auf ihre zugeordneten Plätze kamen.
Am Ende standen der Team-Truck und das Mechaniker-Zelt der deutschen Mannschaft jedoch pünktlich zum Veranstaltungsbeginn auf ihrem Platz, sodass jeglicher Ärger schnell verflogen und von der anfänglich schlechten Stimmung nichts mehr zu spüren war. Und auch wenn das MXoN jedes Jahr wieder mit einigen Stressfaktoren verbunden ist, so wird man vor Ort dank der außergewöhnlichen Stimmung und des besonderen Enthusiasmus für die vielen logistischen Hürden immer wieder belohnt.