2014 ist das Jahr, in dem Jascha Berg ein einschneidendes Erfolgserlebnis feierte. In diesem Jahr wurde der damals 13-Jährige Deutscher Meister in der 85ccm-Klasse und erntete nach etlichen Siegen in unterschiedlichen Regionalserien auch endlich die Lorbeeren auf bundesweiter Ebene. Ein Titel, der den Jugendlichen bis heute sehr stolz macht und der in seiner Laufbahn als Motocrosser einiges veränderte. "Ich wurde während der Deutschen Meisterschaft auf die ADAC MX Masters-Rennserie aufmerksam gemacht, die mich karrieretechnisch dann noch mal ein gutes Stück weitergebracht hat. Im ADAC MX Youngster Cup fahre ich gegen Europas Superstars, das ist ein richtig cooles Gefühl. Zumal ich mich eben auch an ihnen messen und mich somit stetig verbessern kann", erklärt der 16-jährige Schüler, der gerade seinen Realschulabschluss gemacht hat und nach den Sommerferien auf die berufsbildende Schule wechselt.
Jascha ist seit 2015 ADAC MX Youngster Cup-Pilot und obwohl er verletzungsbedingt seither noch keine Saison konstant durchfahren konnte, rollt er bei jeder Veranstaltung wieder hochmotiviert an den Start. "Am Anfang habe ich mich bei den Youngstern schon sehr klein gefühlt, aber das hat sich mittlerweile echt geändert. Ich weiß, dass ich mich nicht verstecken muss und versuche, durch viel Training immer schneller und besser zu werden. Das ist gerade in der ADAC MX Masters-Rennserie natürlich eine große Herausforderung, weil die Gegner sehr stark sind", so der Jugendliche, der momentan Leon Ast, Pit Rickert und Nico Koch als seine härtesten Konkurrenten bezeichnet.
Unterstützt wird der Pilot des Kiedrowski Racing Teams dabei von seinem Vater Thomas - und das bereits von klein auf. Da dieser früher selbst als Hobbyfahrer auf einigen Rennveranstaltungen unterwegs war, nahm er seinen zur der Zeit vierjährigen Sohn öfters mal mit an die Strecke, was bei dem Jungen direkt eine Art Euphorie für den Motocross-Sport auslöste. "Mein Papa hat mir direkt ein kleines Motorrad gekauft, mit dem ich dann andauernd bei uns über die Wiesen gefahren bin. Mit acht Jahren wollte ich schließlich an ersten regionalen Meisterschaften teilnehmen, die ich sogar gleich alle gewinnen konnte, sodass ich von da an sehr ehrgeizig war, mich stetig weiterzuentwickeln", erinnert sich der Niedersachse, der in Felde nahe Bremen zuhause ist.
Für seinen großen Traum, später mal in der Europa- oder in der Weltmeisterschaft mitfahren zu können, arbeitet Jascha hart. Wenn er aus der Schule kommt, macht er fünf Mal die Woche Kraftübungen, zusätzlich geht er dreimal laufen und verbringt auch die rennfreien Wochenenden zum Trainieren auf der Strecke. "Der Spagat zwischen Schule und Motocross klappt soweit eigentlich ganz gut. Klar ist das immer ein Balance-Akt, aber ich mache meine Hausaufgaben häufig unterwegs, wenn wir auf dem Weg zu einem Rennen sind. Zudem unterstützen auch meine Lehrer und der Schuldirektor meinen Sport, sodass ich am Ende eigentlich alles gut unter einen Hut bekomme", meint der Jugendliche.
Besonders gut kommt seine Freizeitbeschäftigung bei seinen Mitschülern an. "Viele finden Motocross total cool und schauen sich Videos von mir in den sozialen Netzwerken an. Das macht mich stolz. Auch mein Bruder Jerome gibt mir guten Rückhalt, er selber hat allerdings keine Lust, sich aufs Motorrad zu setzen", lacht Jascha und fügt hinzu: "Man ist beim Motocross schon sehr in seiner eigenen Welt. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes. Aber genau das reizt mich auch an dem Sport. Die Adrenalinkicks direkt bevor es losgeht möchte ich gegen nichts anderes mehr eintauschen wollen. Mir macht es einfach extrem viel Spaß und das ist für mich die größte Motivation."