ADAC MX Masters·22.9.2018

Lawrence gewinnt Qualifikation in Holzgerlingen: Hunter Lawrence fährt die schnellste Rundenzeit beim Finale des ADAC MX Masters

Bei griffiger Strecke und milden Temperaturen fand der erste Tag der Finalveranstaltung des ADAC MX Masters in Holzgerlingen statt. Dank der guten Arbeit des veranstaltenden KFV Kalteneck e.V. freuten sich die Piloten über nahezu perfekte Verhältnisse auf dem 1.800 Meter langen Schützenbühlring. Zahlreiche Zuschauer genossen bei sonnigem Wetter die Qualifikationstrainings in allen Klassen und das erste Rennen im ADAC MX Junior Cup 85.

In der ADAC MX Masters Klasse markierte Hunter Lawrence (KMP-Honda-Racing) mit 2:03.095 Minuten die absolut schnellste Runde und sicherte sich damit die Pole Position. "Der Boden ist recht hart, deshalb gab es nicht allzu viele Spuren in den Kurven, aber ich habe mich wohl gefühlt und konnte einige schnelle Runden drehen", freute sich der Australier, der diesmal auf einer 450er Honda ausrückt. "In Gaildorf bin ich ja noch aus Trainingsgründen mit der 250er gefahren, mit der ich auch in der Weltmeisterschaft starte. Aber hier wollte ich einfach mal Spaß haben und habe deshalb das große Bike gewählt."

Mit nur einer halben Sekunde Rückstand konnte sich Henry Jacobi direkt hinter Lawrence über die zweitschnellste Rundenzeit freuen. "Ich denke es wäre noch schneller gegangen, denn meine beste Runde musste ich kurz vor dem Ziel leider abbrechen, weil zu viel Verkehr vor mir war", schilderte der Meisterschaftsführende sein Qualifying. "Am Ende habe ich nochmal angegriffen, aber ich wollte auch nicht zu viel riskieren und keine Dummheiten machen. Ich habe einen recht komfortablen Vorsprung in der Meisterschaft und wenn ich morgen zweimal gut durchkomme, sollten wir den Titel nach Hause holen. Vielleicht klappt es sogar schon im ersten Lauf."

Schnellster Fahrer in der zweiten Qualifikationsgruppe war Jordi Tixier, der in Holzgerlingen erstmals für das KTM Sarholz Racing Team startet. Trotzdem war der Franzose nicht ganz zufrieden mit seinem Auftritt. "Ich war leider nicht der Schnellste, aber morgen fahren wir alle zusammen im gleichen Rennen, dann werden die Karten wieder neu gemischt." Jeffrey Dewulf (KTM Sarholz Racing Team), der als einziger Fahrer noch Chancen hat, Jacobi den Titel streitig zu machen, muss morgen von Startplatz zehn ins Rennen gehen.

Max Nagl (TM Factory Racing) feierte in Holzgerlingen sein Comeback nach einer langen Verletzungspause und schlug sich mit der viertschnellsten Zeit in seiner Gruppe wacker. "Ich bin natürlich noch weit entfernt von meiner Topform", räumt der Bayer ein. "Zudem bereitet mir der Finger noch arge Schmerzen. Deshalb darf ich es noch nicht übertreiben. Immerhin bin ich hier am Start, das ist auf jeden Fall schon mal ein gutes Gefühl."

ADAC MX Youngster Cup

Mit Roland Edelbacher (Dimoco Europe Racing/KTM) konnte einer der Titelkandidaten im ADAC MX Youngster Cup die schnellste Zeit im Qualifikationstraining markieren. Der Österreicher musste beim vorletzten Rennen in Gaildorf aufgrund eines Reifenschadens eine Nullrunde hinnehmen und fiel damit in der Meisterschaftswertung hinter Jett Lawrence (Team Suzuki Germany) zurück. "Letztes Wochenende bin ich auch noch bei einem Rennen in Österreich ziemlich hart gestürzt", berichtete der Österreicher. "Aber ich habe heute zum Glück wenig davon gespürt. Das Fahren hier hat sich richtig gut angefühlt und ich freue mich natürlich über die Pole Position, denn ich habe den Kampf um den Titel noch nicht aufgegeben. Ich liege zwar 13 Punkte zurück, aber beim Motocross kann viel passieren. Mein Ziel ist es, morgen zweimal zu gewinnen, mehr kann ich eh nicht tun."

Jett Lawrence gilt nicht unbedingt als Qualifikations-Spezialist und gab sich am Samstag mit dem vierten Rang in seiner Gruppe zufrieden. Der drittplatzierte Richard Sikyna (JD Gunnex KTM Racing Team) legte sich hingegen mächtig ins Zeug und konnte in der ersten Qualifikationsgruppe die schnellste Runde drehen. "Der Kurs war in unserer Qualifikations-Session schon leicht abgetrocknet und hat mich sehr an meine Trainingsstrecke zu Hause erinnert", freute sich der Tscheche. "Ich fühle mich sehr gut auf dem Schützenbühlring und die Pole Position gibt natürlich zusätzliches Selbstvertrauen für die Rennen morgen. Ich kann den Titel zwar nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen, aber ich werde versuchen, auf jeden Fall aufs Podium zu fahren."

ADAC MX Junior Cup 125

Im ADAC MX Junior Cup 125 führte Lion Florian (KTM) lange die Zeitenliste des Qualifikationstrainings an, musste sich jedoch einer Schlussattacke von Raf Meuwissen (Raths Motorsports/KTM) beugen. Der Niederländer verbesserte seine Zeit in der letzten fliegenden Runde auf 2:08.558 Minuten und sicherte sich damit die Pole Position für die beiden Rennen am Sonntag. "Am Anfang lief es nicht ganz rund", meinte Meuwissen, der mit nur sieben Punkten Rückstand auf Filip Olssen (Team Diga-Procross/Husqvarna) auf Rang zwei der Meisterschaft liegt. "Am Ende erwischte ich jedoch eine gute Runde und konnte mich an die Spitze setzen. Die Pole Position ist natürlich gut, aber man darf sie auch nicht überbewerten. Die Punkte werden sonntags verteilt. Ich werde versuchen in beiden Rennen gute Starts abzuliefern und dann schauen wie es laufen wird. Ich will nicht zu sehr an den Titelkampf denken, sondern mich ganz auf mein Rennen konzentrieren." Olsson, der den ADAC MX Junior Cup 125 mit 200 Punkten anführt, landete fast 2,5 Sekunden hinter Meuwissen auf Platz fünf.

ADAC MX Junior Cup 85

Im ADAC MX Junior Cup 85 wurde das Duell zwischen Camden Mc Lellan (Kosak Racing Team/KTM) und Liam Everts (KTM) bereits in der Qualifikation fortgesetzt. Beide schenkten sich nichts und bewiesen erneut ihre Entschlossenheit. Everts holte sich schließlich mit seiner letzten Runde und einem hauchdünnen Vorsprung von 0,126 Sekunden vor Mc Lellan die Pole Position. Der Start ins erste Rennen am Samstagnachmittag verlief dann auch gar nicht schlecht für den Belgier, doch Everts kam noch in der ersten Kurve zu Fall und musste das Feld von hinten aufrollen, während Mc Lellan schnell in der Spitzengruppe war und bereits in der vierten Runde die Spitze übernahm. Von da an kontrollierte der Südafrikaner das Rennen und brachte den Sieg souverän nach Hause. "Mein Start war nicht gut, aber ich konnte schnell nach vorne fahren", freute sich Mc Lellan. "In Führung liegend bin ich kein allzu großes Risiko mehr eingegangen. Jetzt gilt es morgen diese Leistung zu wiederholen und den Titel nach Hause zu bringen."

Mit einer vorzeitigen Titelfeier wurde es nämlich trotz des Sturzes von Everts nichts. Der Sohn des zehnfachen Weltmeisters Stefan Everts zeigte eine äußerst beeindruckende Aufholjagd bis auf Platz fünf und hielt damit den Kampf um den Titel offen. Stark auch die Leistung von Nick Domann (Kosak Racing Team/KTM), der sich vor dem Franzosen Maxime Grau (Sturm Racing Team/Husqvarna) den zweiten Platz sicherte und zum ersten Mal in diesem Jahr aufs Podium klettern durfte. "Ich hatte Glück, dass ich mich in der ersten Kurve recht gut durch das Chaos mogeln konnte", grinste der Meseberger. "Dann habe ich schnell realisiert, dass es nicht weit bis zum Podium ist und habe kräftig Gas gegeben. Schön, dass ich endlich mal wieder auf dem Siegertreppchen stand!"