ADAC MX Masters·28.8.2018

Rookie Story: Jett Lawrence: Talente im ADAC MX Youngster Cup

Bisher steht Jett Lawrence noch ein wenig im Schatten seines älteren Bruders Hunter Lawrence, der vor der Saison 2018 schon als Kandidat für den Weltmeistertitel in der Klasse MX2 gehandelt wurde. Doch der 15-Jährige Jett gilt zumindest unter Insidern als wahrer Rohdiamant in der Motocross-Welt und einige Fachleute glauben sogar noch mehr Talent als beim erfolgreichen Bruder zu erkennen.

Fakt ist, dass der jüngere der Lawrence Brüder die Konkurrenz nicht scheut und dieses Jahr als einer der jüngsten Fahrer in der Europameisterschaft EMX250 antritt. Während dort in der Regel junge Erwachsene als gestandene Rennfahrer an den Start gehen, sieht man schon auf den ersten Blick, dass Jett alleine aufgrund seiner geringeren Körpergröße im Nachteil sein müsste. Doch der stets gut gelaunte Jugendliche lässt sich davon nicht einbremsen und zeigte mit Rang sieben in Lettland schon mal wozu er in der Lage ist. Auch beim ADAC MX Masters könnte der Schüler theoretisch noch im ADAC MX Junior Cup 85 antreten, doch er sucht lieber die nächste Herausforderung und hat direkt den Sprung in den hart umkämpften ADAC MX Youngster Cup gewagt. Dass dieser Schritt nicht zu früh kam, zeigt der erste Laufsieg, den Jett Lawrence bei der zweiten Runde der Meisterschaft in Mölln feiern konnte.

"Für mich war es eine völlig natürliche Entwicklung, dass ich mit dem Motocross beginne", lacht Jett über seinen Start in den MX-Sport. "Hunter hat es mir vorgemacht und ich bin in seine Fußstapfen gefolgt." Eine Tatsache, die auch Vater Darren Lawrence bestätigt. Er sieht darin sogar einen kleinen Vorteil für seinen jüngeren Sohn. "Bei uns in der Familie hat niemand eine Vorgeschichte mit Motocross, wir sind da als völlige Laien gestartet. Es gab nie einen Plan oder die Idee, unsere Jungs in diesen Sport zu bringen, die Initiative dazu kam von Hunter", erklärt der Vater der beiden Talente. "Hunter kam im Alter von sieben Jahren auf die Idee, weil er die Supercrossrennen in den USA im TV gesehen hatte. Bei seinem ersten Rennen war er absolut Letzter, weil er jedes Mal wartete, wenn vor ihm jemand gestürzt war. Jett konnte sich hingegen vieles von seinem Bruder abschauen. Als er mit dem Sport begann, hatten wir schon eine gewisse Erfahrung, von der er profitieren konnte."

Im Alter von elf Jahren war Hunter bereits so gut, dass die australische Föderation seine Teilnahme bei der Junioren-WM bezahlte. Dort erkannten einige Leute das Talent des jungen Australiers und Ben Townley brachte die Dinge schließlich soweit ins Rollen, dass Hunter im Alter von 15 Jahren einen Vertrag bei CLS Kawasaki in Europa bekam. "Für uns als Familie war es keine Option uns zu trennen" erklärt Darren Hunter. "Also haben wir zu Hause in Australien alles verkauft und sind zusammen nach Europa gekommen." Wieder war Jett zunächst nur dabei, doch auch sein Talent blieb nicht unbeachtet und so fährt er dieses Jahr als einziger Pilot im Team von Suzuki Deutschland in der Europameisterschaft EMX250 und im ADAC MX Youngster Cup, während sein Bruder Hunter auf einer Honda in der Weltmeisterschaft MX2 und beim ADAC MX Masters startet.

"Ich habe es schon immer gehasst nicht zu gewinnen", grinst Jett Lawrence auf Nachfrage. "Ich kann mich noch gut an eines meiner ersten Rennen erinnern, bei dem ich im Ziel bitter geweint habe, weil ich nicht vorne dabei war." Auch wenn diese Zeiten bereits lange vorbei sind, erklären sie vielleicht ein wenig den Erfolg des jungen Australiers. Ehrgeiz in Kombination mit großem Talent führt meist zu großem Erfolg. Ob das auch bei Jett Lawrence so ist, werden wir spätestens in einigen Jahren wissen.