Im zarten Alter von dreieinhalb Jahren saß Rene Hofer zum ersten Mal auf einer Motocross Maschine, kurze Zeit später folgten die ersten Rennen, bald darauf auch erste Siege. Was danach geschieht, kann man wohl getrost als Bilderbuchkarriere bezeichnen. Der Oberösterreicher sammelt schon in der 50 ccm Klasse internationale Titel und wird schneller und schneller. 2014, im Alter von 12 Jahren, tritt Hofer zum ersten Mal im ADAC MX Junior Cup an und landet in seiner ersten Saison auf Platz 14. Ein Jahr später wird er Gesamtdritter und klettert bereits aufs Podium. Im Jahr 2016 schließlich vollendet er seine Mission in der Nachwuchsklasse des ADAC und feiert zum Saisonende den Gesamtsieg. Im gleichen Jahr gewinnt der Schüler die Titel in der Welt- und Europameisterschaft der 85 ccm Klasse!
Im letzten Jahr dann der schwierige Schritt von der 85er Maschine auf das wesentlich größere 125er Bike. Doch Hofer vertraut weiter auf sein Talent und fleißige Arbeit und erkämpft sich jeweils den fünften Rang in der Welt- und Europameisterschaft bis 125 ccm. Im Winter 2017 erfolgt eine Umstrukturierung des Teams und die volle Fokussierung auf den Sport. Im KTM Junior Racing Team wird der Österreicher direkt von KTM Factory unter Vertrag genommen und vom ehemaligen WM-Piloten Didi Lacher betreut und unterstützt. Damit steht er in gewisser Weise auch an einem Scheideweg. "2018 bin ich der einzige Fahrer im Team und habe mir viel vorgenommen", erklärt der 16-Jährige. "Wir haben im Winter hart gearbeitet und ich habe viel dazugelernt. Auch körperlich konnte ich gute Fortschritte erzielen und bin jetzt bereit für den nächsten Schritt. Die Partnerschaft mit KTM und Red Bull Österreicher ist dabei noch ein zusätzlicher Schub für mein Selbstvertrauen." Auch in Sachen Schule hat der Teenager weitgehend den Rücken frei. "Das läuft wirklich gut. Ich bin auf dem Georg von Peuerbach Sportgymnasium in Linz und werde da gut unterstützt", freut sich Hofer.
Das Programm für 2018 ist immens, denn der Österreicher wird nicht nur im ADAC MX Youngster Cup antreten, sondern bestreitet auch die komplette Europameisterschaft EMX125 sowie einzelne Rennen der Österreichischen Meisterschaft MX2 und der Tschechischen Junioren Staatsmeisterschaft 250 4T. Zudem steht die Junioren Weltmeisterschaft in der 125er Klasse in Australien auf dem Programm. Ein Kalender der jedem gestandenen Profi gut zu Gesicht stünde und so wuchs auch der eigene Anspruch des jungen Talents. "Ich habe schon bei den Vorsaisonrennen und dann auch mit meinem Sieg beim EM-Auftakt in Valkenswaard sehr schöne Erfolgserlebnisse gefeiert. Das hat erstmal ein wenig Druck abgebaut und mein Selbstvertrauen weiter gestärkt", freut sich der KTM-Fahrer. "Ich denke die harte Arbeit, die wir im Winter geleistet haben, wird sich während der Saison auszahlen. Ich bin derzeit guter Dinge und freue mich schon auf das Auftakt-Rennen des Youngster Cups in Fürstlich Drehna. Die Bodenverhältnisse dort sind ähnlich wie in Valkenswaard und dort konnte ich immerhin einen Doppelsieg in der Europameisterschaft feiern."