ADAC MX Masters·7.1.2019

Bikes der Stars unter der Lupe: KTM 450 SX-F - KTM Sarholz Racing Team

Jeffrey Dewulf beendete das ADAC MX Masters 2018 auf dem zweiten Gesamtrang und sorgte damit für eine echte Überraschung. Nach seinem tollen Einstand in Fürstlich Drehna noch von vielen als Sandspezialist eingeschätzt, bewies der Belgier im weiteren Saisonverlauf, dass er auch auf Hartbodenstrecken sehr schnell ist. Trat Dewulf zu Saisonbeginn noch mit seinem eigenen Privatteam an, bestritt er die letzten Rennen der Saison im KTM Sarholz Racing Team und bekam dort ein neues Racebike aufgebaut. Wir haben uns das Arbeitsgerät des schnellen Belgiers genauer angeschaut.

Der 450er Motor aus dem Hause KTM ist allgemein dafür bekannt, recht gut im Futter zu stehen, doch Dewulf ist einer der wenigen Piloten die gerne noch mehr Spitzenleistung zur Verfügung haben. Deshalb kam in der Sarholz-KTM mit der Startnummer 212 ein komplett überarbeiteter Zylinderkopf zum Einsatz, der die Spitzenleistung gegenüber dem Serienmodell deutlich erhöht. Zudem wurde der Öldruck erhöht, um die Standfestigkeit des Motors zu verbessern. Alle Motoren des Teams werden ausschließlich mit Aspen Rennbenzin betrieben. "Unser Benzin von Aspen hat 102 Oktan und eine gleichbleibend sehr hohe Qualität", erklärt Teameigner Nino Zimmermann. "Es verbrennt zudem sehr sauber und ermöglicht ein besseres Ansprechverhalten."

Die Edelstahl-Auspuffanlage stammt von HGS. An Dewulfs Bike kam die frei verkäufliche GP-Version zum Einsatz. Wie viele andere Teams auch, verzichtet die Mannschaft aus dem Westerwald aus Stabilitäts- und Kostengründen auf den Einsatz der empfindlichen und sündhaft teuren Titanvarianten.

Dewulf verwendete eine Kupplung von Rekluse. Diese hat exakt die gleiche Funktion wie die Serienkupplung, ist jedoch durch einen etwas anderen Aufbau und ein paar technische Feinheiten deutlich standfester und etwas leichter. Dewulf beansprucht die Kupplung, wie viele andere Spitzenpiloten auch, recht stark und sorgte damit für einigen Mehraufwand für die Mechaniker, die vor allem bei Sandrennen häufig nach dem Verschleiß der Kupplungsscheiben schauen mussten.

Das Fahrwerk stammte von WP und wurde von Pepper Motorsport alias Hendrik Nolting betreut. Aufgrund des Teamwechsels ging Dewulf zunächst mit seinem persönlichen Setting an den Start, arbeitete dann aber mit Nolting zusammen an einer neuen Abstimmung seines Racebikes.

Um die Thermik der Motoren bei der extremen Belastung durch die Spitzenpiloten im Griff zu behalten, verwendet das Sarholz Team größere Wasserkühler, die nicht frei auf dem Markt erhältlich sind. Die größere Kühlfläche gewährleistet auch bei extremen Bedingungen wie großer Hitze oder Sand- und Schlammrennen eine optimale Betriebstemperatur des Motors.

An beiden Bremsen kamen größere Bremsscheiben, sowie Adapter und Bremsbeläge von Goldfren zum Einsatz. An der Vorderradbremse vertraute Dewulf auf einen Brembo Factory-Bremssattel aus dem Power Parts Programm von KTM. Dieser ist aus hochfestem Aluminium gefertigt und verfügt über eine höhere Steifigkeit bei gleichem Gewicht wie die Standardversion. Mit der besseren Festigkeit des Materials verbessert sich der Druckpunkt und die Bremsleistung.

Die Luftfilter an Dewulfs Bike kamen von Twin Air, genau wie der Power Flow Kit mit einem orange eloxierten Aluminium-Filterkäfig.

Da das Team nicht über einen speziellen Lenker-Sponsor verfügte, konnte jeder Fahrer seine ganz persönliche Auswahl treffen. Dewulf hat sich für ein Exemplar von Mika Metals entschieden.