In der Saison 2023 führte in der 85 ccm-Klasse kein Weg an Dani Heitink vorbei. Der 14-Jährige aus Kamperveen im Norden der Niederlande krönte mit der Meisterschaft im ADAC MX Junior Cup 85 eine grandiose Saison, in der er zuvor die Junioren Weltmeisterschaft sowie den Titel bei den Dutch Masters gewann. „Let the riding do the talking“ scheint das Motto des stillen und ruhigen Blondschopfs zu sein, der vor allem auf der Strecke aufdreht. Als einzigem Piloten der „kleinen“ Klasse gelang es ihm, sich in jedem einzelnen Lauf, bei dem er das Ziel sah, in den Top-Drei zu platzieren. Nachdem er 2023 im eigenen Team, das von seiner Familie aufgestellt wurde, antrat, steigt er 2024 in die 125 ccm-Klasse auf und hat jüngst bekannt gegeben, dass er einen Vertrag mit dem Team Yamaha Europe MJC unterschrieben hat. Im Interview stellt sich Dani genauer vor und reflektiert seine Saison.
Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft im ADAC MX Junior Cup 85, deinem dritten Titel in diesem Jahr. Dani Heitink: „Es war tatsächlich ein gutes Jahr für mich mit drei Titeln: der Junioren-Weltmeisterschaft, den Dutch Masters und jetzt dem ADAC MX Junior Cup 85. Das Wochenende beim Finale in Dreetz fing nicht ganz so gut an, doch dann änderte ich einige Einstellungen am Motorrad und konnte bereits nach dem ersten Lauf Champion werden.“
Waren diese Titel dein Ziel oder hat dich das selbst etwas überrascht? „Zu Jahresbeginn haben wir einfach gesagt, wir schauen, wie es läuft. Es lief dann sehr gut. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft erwischte ich ein sehr gutes Wochenende und auch bei den Dutch Masters kam ich sehr gut zurecht. Beim ADAC lief ebenfalls alles sehr gut, abgesehen von einem Ausfall mit technischem Defekt gleich beim Auftakt, der mich 25 Punkte gekostet hat. Dennoch konnte ich die Meisterschaft mit über 30 Punkten Vorsprung beenden.“
Welches der ADAC-Rennen war dein persönliches Highlight? „Ich mag alle Sandrennen sehr, aber besonders Dreetz hat mir gut gefallen.“
Und welches Rennen würdest du am liebsten vergessen? „Über Fürstlich Drehna, wo ich im ersten Lauf ausfiel, möchte ich nicht mehr nachdenken. Bei allen anderen Läufen bin ich in die Top-Drei gefahren.“
Was war dein Erfolgsgeheimnis? „Ich konzentriere mich in den Rennen auf mich selbst, versuche meinen Fluss zu finden und lasse den Lauf auf mich zukommen.“
Wie alt warst du, als du mit dem Motocross begonnen hast? „Ich habe mit zweieinhalb Jahren angefangen. Mein Großvater hat mir ein kleines Motorrad geschenkt. Seitdem hat es sich Stück für Stück entwickelt. Nun ist es mein Ziel, Profi zu werden. Mein Opa fuhr selbst Seitenwagen-Motocross, mein Onkel ist vergangenes Jahr Vierter in der Seitenwagen Weltmeisterschaft geworden, meine ganze Familie fährt Motocross und ist dabei, wenn ich fahre.“
Was ist dein Traum im Motocross? „Ich möchte einfach das tun, was ich liebe, und dabei gute Resultate einfahren. Ich möchte versuchen, bis in die MXGP oder sogar in die USA zum Supercross und die Outdoor Nationals zu kommen.“
2022 bist du erst ab dem Sommer beim ADAC gestartet und jedes Mal in die Top-Fünf gefahren, hast jedoch keinen Lauf gewonnen. Was hast du für 2023 geändert? „So viel haben wir gar nicht anders gemacht. Im Winter habe ich deutlich mehr trainiert als im Jahr davor. Das hat mir gutgetan, weil ich sehr viel auf den verschiedenen Böden, von hart bis sandig, dazu gelernt habe.“
Du trittst in deinem eigenen, kleinen Team anstatt in einer großen Mannschaft an. Ist das ein Vorteil? „Wir hatten so viele Sponsoren, dass wir das auf eigene Faust auf die Beine stellen konnten. Mir hat das gut gefallen, da es keinen Druck vom Team gab und wir die Dinge so angehen konnten, wie wir es für am besten hielten. Für nächste Saison wird sich das jedoch ändern.“
Was sind deine Pläne für 2024? „Ich habe vor kurzem einen Vertrag mit dem Team Yamaha Europe MJC unterschrieben und werde in die 125 ccm-Klasse aufsteigen, nachdem ich drei Jahre lang bei den 85ern fuhr. Ich werde die EMX125 bestreiten und wahrscheinlich auch den ADAC MX Junior Cup 125 sowie die Dutch Masters.“