Vielbeachteter Auftritt des ersten elektrischen Rallye-Markencups im Rahmen der Rallye-EM. Mit dem Sieg bei der Barum Czech Rally Zlín baut Laurent Pellier seine Gesamtführung aus. Der junge Deutsche Max Reiter rückt nach erneut starker Vorstellung auf Tabellenrang 2 vor.
Der ADAC Opel e-Rally Cup hat im Rahmen der Barum Czech Rally Zlín, dem tschechischen Gastspiel der FIA Rallye-Europameisterschaft, einen eindrucksvollen Auftritt hingelegt. Tausende begeisterter Rallye-Fans säumten die anspruchsvollen Wertungsprüfungen rund um die tschechische Industriestadt Zlín im Südosten des Landes, um das traditionsreiche Asphalt-Spektakel hautnah zu verfolgen.
Seinen dritten Sieg beim dritten Lauf des ADAC Opel e-Rally Cup 2021 sicherte sich in Tschechien der Franzose Laurent Pellier aus dem Team Saintéloc Racing. Der 26-Jährige gewann gemeinsam mit seiner Beifahrerin Marine Pelamourgues nach elf anspruchsvollen Asphalt-Wertungsprüfungen über 128,47 Kilometer vor Timo van der Marel (32) und dessen Copilot Erwin Berkhof. Der niederländische Routinier setzte sich seinerseits nach hartem Kampf knapp gegen den jungen Deutschen Max Reiter (21) und Beifahrerin Lina Meter durch.
Pellier wahrte mit diesem erneuten Triumph seine weiße Weste und weist in der Gesamtwertung nun das Punktemaximum von 120 Zählern auf. „Es war ein hartes Stückchen Arbeit, auf diesen tückischen Prüfungen so lange auf so hohem Niveau zu fahren und dabei keine Fehler zu machen. Ich freue mich, dass uns das hier erneut gelungen ist“, so der erfahrene Franzose. Van der Marel, der in der letzten Nachtprüfung am Samstag (WP9) der Schnellste war, freute sich über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison: „Es hat wirklich Spaß gemacht, das Auto hat sehr gut funktioniert, und der Fight mit Max war klasse. Kompliment an den Jungen, er macht das wirklich gut.“
Auch Reiter war mit seiner Vorstellung einverstanden: „Gegen international so erfahrene Leute wie Pellier, van der Marel oder Rossel zu kämpfen, hat einen Riesenspaß gemacht. Wir sind mit unserer Leistung hier sehr zufrieden. Wir machen so weiter und versuchen, uns immer weiter zu steigern.“
Pech hatte dagegen Luca Waldherr, der sich wegen eines technischen Problems am Corsa-e Rally von Opel Austria bereits in der zweiten Wertungsprüfung einen großen Rückstand einhandelte und am Ende Neunter wurde. In der Tabelle hielt der 27-jährige Österreicher den zweiten Rang, liegt nun aber punktgleich mit Reiter schon 52 Punkte hinter Pellier. Immerhin stellten Waldherr und Beifahrerin Claudia Maier ihre Fähigkeiten mit der Bestzeit in der vorletzten Wertungsprüfung unter Beweis.
Gastfahrer Yohan Rossel belegte im Corsa-e Rally von Opel-Partner TotalEnergies den vierten Rang und zeigte sich vom ADAC Opel e-Rally Cup begeistert. „Es hat riesig Spaß gemacht, den elektrischen Rallyesport zu entdecken“, so der 26-jährige Franzose, der momentan die WRC2-Kategorie in der Rallye-Weltmeisterschaft anführt. „Natürlich war die Umstellung vom 300 PS starken Allradler, den ich in der WM fahre, zum Corsa-e Rally enorm. Ich habe mich ein bisschen an meine Anfänge in einem R1-Auto erinnert, und so gelang die Anpassung recht gut. Ein Rallyeauto bleibt schließlich ein Rallyeauto. Dass ich die jungen Wilden hier schlage, hatte ich ohnehin nicht erwartet. Das Niveau im ADAC Opel e-Rally Cup ist wirklich gut. Und es war schön, bei diesem Gaststart einen Blick in die Zukunft zu werfen.“
Zweitbeste Deutsche wurden Marvin Wabnitz und Fabian Peter aus dem Team Schmack Motorsport als Fünfte vor Joe Baur/Nico Otterbach im Corsa-e Rally von RINO Motorsport.
Der erste elektrische Rallye-Markenpokal weltweit weckte auch bei den internationalen Medien großes Interesse. Der paneuropäische Fernsehsender Eurosport begleitete den ADAC Opel e-Rally Cup an allen drei Wettbewerbstagen und wird das spannende Geschehen rund um die flotten Stromer im Rahmen des Magazins „ERC – All Access“ am Mittwochmorgen, 1. September, ab 10 Uhr (Wiederholungen am 14. und 15. September) in einem mehr als zehnminütigen Beitrag beleuchten.
Der nächste Lauf zum ADAC Opel e-Rally Cup findet am 18. September im Rahmen der ADAC Rallye Hinterland statt. Bei der Ein-Tages-Veranstaltung der nationalen R70-Kategorie erwarten die Teams rund um Dautphetal rund 70 Wertungsprüfungs-Kilometer.
Marijan Griebel dominiert im Corsa Rally4
Einen eindrucksvollen, wenn auch letztlich leider nicht von Erfolg gekrönten Auftritt legte der Opel Corsa Rally4 bei der Barum Czech Rally Zlín hin. Ex-Junior-Europameister und Opel-Werkspilot Marijan Griebel und sein Copilot Tobias Braun mischten beim ersten internationalen Auftritt des von Opel Motorsport eingesetzten neuen Kundensport-Fahrzeugs von Beginn weg an der Spitze der RC4-Kategorie mit und übernahmen in WP2 die Klassenführung, die sie in der Folge bis auf mehr als zwei Minuten ausbauten. Den Sieg in der mit rund 30 Fahrzeugen stark besetzten Kategorie vor Augen, führte ein Problem an der Kraftübertragung in WP12 zum vorzeitigen Ausfall.
„Ein Jammer“, seufzte Griebel. „Bis dahin war das Auto gelaufen wie ein Uhrwerk. Wir hatten schon im Vorfeld eine perfekte Fahrzeugabstimmung für diese tückischen Asphaltpisten gefunden und konnten von Beginn an voll attackieren. Alles lief perfekt, wir hätten den Sieg in den letzten drei Prüfungen nur nach Hause bringen müssen. Aber auch so etwas gehört zum Rallyesport, einen Vorwurf kann man keinem machen. Immerhin hat der Corsa Rally4 wieder bewiesen, welch tolles Rallyeauto er ist.“