ADAC Opel Rally Junior Team·1.9.2024

Lachendes und weinendes Auge bei der Rallye in Wales

Fünfter Saisonlauf der Junior European Rally Championship bei der “Rali Ceredigion”. Ein Reifenschaden kostet Opel-Junior Calle Carlberg alle Chancen auf den Sieg. Timo Schulz steuert den Corsa Rally4 bei widrigen Bedingungen auf den dritten Rang.

Riesenpech: In Führung liegend warf die beiden Skandinavier ein Reifenschaden zurück © Foto: ADAC

Das ADAC Opel Rally Junior Team ist bei der „ERC JDS Machinery Rali Ceredigion“, dem fünften von sechs Läufen zur Junior European Rally Championship (JERC), für eine eindrucksvolle Leistung nicht belohnt worden. Der schwedische Opel-Junior Calle Carlberg und sein norwegischer Beifahrer Jørgen Eriksen kämpften im von Stohl Racing eingesetzten Opel Corsa Rally4 von Beginn an um die Spitze mit, markierten in fünf der insgesamt elf gefahrenen Wertungsprüfungen die Bestzeit und hatten ein Spitzenresultat im Visier, als sie in Führung liegend ein Plattfuß in der 26,5 Kilometer langen WP7 annähernd drei Minuten kostete.

Das skandinavische Duo kämpfte unverdrossen weiter, reduzierte den Rückstand auf den Leader von anfangs 2:55 auf letztlich 2:25 Minuten, musste sich aber am Ende mit Rang 5 zufriedengeben. Was zur Folge hatte, dass ihr schwedischer Opel-Markenkollege Mille Johansson mit Platz 2 bereits in Wales den Titel in der Junior-Europameisterschaft unter Dach und Fach brachte. Für Carlberg, den letztjährigen Champion des ADAC Opel Electric Rally Cup, geht es beim Saisonfinale Mitte Oktober in Polen noch um die Vizemeisterschaft.

Calle Carlberg: Der junge Schwede zeigte in Wales einmal mehr sein großes Potenzial © Foto: ADAC

„Wir haben alles gegeben, hatten wieder einmal ein sehr schnelles Auto und können mit unserer Leistung zufrieden sein. Aber natürlich ist es extrem frustrierend, die Titelchancen auf diese Weise einzubüßen“, gestand der 24-Jährige. „Immerhin braucht sich niemand einen Vorwurf machen. Ein Reifenschaden kann im Rallyesport jederzeit passieren, und diesmal hat es leider uns erwischt. Weil die Prüfung so lang war, gab es keine andere Option für Jørgen und mich, als auszusteigen und das Rad in der Prüfung zu wechseln. Danach haben wir nochmal voll attackiert und gezeigt, dass wir die Pace hatten, um hier zu gewinnen. Gratulation an Mille. Er war die gesamte Saison über ein starker Gegner und hat den Titel verdient.“

Schulz/Wenzel: Nach optimalem Start in die Rallye sicherten die Deutschen Platz 3 © Foto: ADAC

Neben der Enttäuschung über Carlbergs Pech gab es im ADAC Opel Rally Junior Team aber auch Grund zur Freude. Timo Schulz und Copilot Michael Wenzel starteten mit zwei Bestzeiten perfekt in die sehr anspruchsvolle Asphalt-Rallye rund um Aberystwyth an der Nordwestküste von Wales, waren auch in der Folge stark unterwegs und belohnten sich am Ende mit einem dritten Rang. „Wir sind sehr zufrieden“, betonte der 25-Jährige aus Siersburg im Saarland, der in der EM-Tabelle auf den vierten Zwischenrang vorrückte. „Die Pace an der Spitze war unglaublich hoch, wir alle sind am absoluten Limit gefahren. Wir hatten schon gestern einen megacoolen Fight, konnten uns auf Platz 3 festsetzen und diesen heute bei äußerst schwierigen, wechselhaften äußeren Bedingungen ins Ziel bringen. Mein Dank gilt Michael und dem gesamten ADAC Opel Rally Junior Team für den perfekten Job!“

Opel-Motosportchef Jörg Schrott empfand gleichermaßen Freud wie Leid: „Für Calle und Jørgen tut es mir sehr leid. Die beiden waren das schnellste Team an diesem Wochenende und wurden für ihre starke Leistung leider nicht belohnt. Gratulation an Mille, der die ganze Saison bärenstark war. Und natürlich ist es mir ein kleiner Trost, dass immerhin ein anderer Opel-Pilot den Titel geholt hat. Der Podestplatz für Timo und Michael freut mich sehr, sie hatten in dieser Saison ja auch schon schwierige Momente. Ich bin mir sicher, dass wir beim Saisonfinale nochmal um den Sieg fahren werden.“

Die Rally Silesia findet vom 11. bis 13. Oktober rund um Katowice statt.