Die 3,696 Kilometer lange Motorsport Arena Oschersleben bot am vergangenen Wochenende bei strahlendem Sonnenschein und sommerlich warmen Temperaturen perfekte Rahmenbedingungen für die Premiere des ADAC Racing Weekend. In insgesamt 16 Rennen von GT-Fahrzeugen über Tourenwagen bis hin zu historischen Formel-Boliden wurde fairer und spannender Motorsport geboten.
Somit konnte auch Ralph Bohnhorst vom veranstaltenden Braunschweiger Auto Touren Club, der als Rennleiter der Veranstaltung fungierte, ein durchweg positives Fazit ziehen: „Mit dem ersten ADAC Racing Weekend in der Geschichte sind wir alle sehr zufrieden, es war ein sehr guter Start dieser neuen Plattform. Wir hatten ein gutes Miteinander der Rennserien mit dem ADAC und dem Veranstalter und haben guten Rennsport mit wenig Unfällen gesehen.“
Assenheimer und Heinemann in GTC Race und Goodyear 60 nicht zu schlagen
Im Goodyear 60, dem Rennen über eine Stunde mit möglichem Fahrerwechsel beim GTC Race, setzte sich das Duo Patrick Assenheimer / Tim Heinemann durch. Mit ihrem Mercedes-AMG GT3 verwiesen sie ihre Markenkollegen Heiko Neumann / Marvin Kirchhöfer sowie Kart-Aufsteiger Salman Owega im Audi R8 LMS GT3 auf die Plätze zwei und drei. Bis kurz vor Schluss lagen noch Markus Winkelhock / Carrie Schreiner auf Position zwei, doch ein Überrundungsvorgang während einer Safety-Car-Phase und die daraus folgende 30-Sekunden-Strafe warf das Audi-Duo auf den sechsten Platz zurück. In den beiden GTC Sprints, die einen Tag später ausgetragen wurden, konnten Heinemann und Assenheimer jeweils einen weiteren Sieg für sich verbuchen. In Lauf eins reihten sich Owega und Neumann hinter Heinemann ein, während Porsche-Pilot Jannes Fittje und Winkelhock Triumphator Assenheimer nach Durchgang zwei zur Siegerehrung begleiten durften.
Jürgen Bender profitiert zweimal vom Pech des Uwe Alzen in der STT
In der Spezial Tourenwagen Trophy wurde ebenfalls ein Doppelsieger bejubelt: Jürgen Bender gewann mit seiner Corvette C7 GT3-R jeweils vor Ulrich Becker im Porsche 911 GT3-R. Rang drei ging im ersten Heat an Michael Golz im Lamborghini Huracan, im zweiten Rennen kletterte Uwe Alzen als Dritter auf das Treppchen. Und dennoch war der amtierende Champion der STT und klar schnellste Mann in Oschersleben der Pechvogel des Wochenendes. Einmal wurde Alzen von einem losen Stecker an seinem Audi R8 GT3 Evo aus der Führungsposition geworfen und einmal musste er wegen einer losen Radmutter einen unplanmäßigen Boxenhalt einlegen.
Nick Hancke gewinnt beide Rennen bei der Premiere des Tourenwagen Junior Cup
Dem Trend zum doppelten Erfolg wollte sich auch der neu geschaffene Tourenwagen Junior Cup nicht verschließen, hier gingen die größten Pokale an Nick Hancke. Er setzte seine Pole Position beim fliegenden Start in die Führung um und brachte diese vor Daniel Gregor und Florian Vietze souverän ins Ziel. Auch beim stehenden Start, mit dem das Feld in Lauf zwei auf die Reise geschickt wurde, zog Hancke direkt an die Spitze. Pole-Mann Gregor musste sich als Zweiter einsortieren und fiel später mit Bremsproblemen noch hinter Tim Rölleke und Vietze zurück. Dieses Duo stritt sich bis zum Fallen der Zielflagge um Platz zwei, der schließlich an Rölleke ging.
Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup: Champion und Debütant holen Rennsiege
Im ersten Heat des Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup sah Tim Reiter, amtierender Champion des GT4-Markenpokals, die Zielflagge als erster vor seinen Verfolgern Tom Spitzenberger und Robin Rogalski. Einen Tag später konnte Spitzenberger den Spieß umdrehen und seinerseits seinen ersten Triumph im Audi R8 Cup genießen. Rogalski, Titelträger des Jahres 2019, und Reiter hatten keine Chance gegen den Debütanten auf der höchsten Stufe des Siegerpodestes.
Rupert Atzberger war mit seinem KTM GTX in beiden NATC Sprints eine Klasse für sich, während der zweistündige Endurance-Lauf der NATC an die Paarung Michael Golz / Tobias Erdmann im Audi R8 GT4 ging. Jens Herkommer holte sich in seinem Skoda-130 RS beide Siegerpokale bei den HAIGO Tourenwagen, wo ausschließlich Tourenwagen aus dem ehemaligen Ostblock startberechtigt sind. Im Pendant mit bis zum Jahr 1990 gebauten osteuropäischen Formelautos siegte Nils-Holger Wilms mit seinem Melkus-90 in beiden Rennen.
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