GT3-Titel für Carrie Schreiner und Max Hofer im GTC Race. Erster Triumph für Fabio Rauer im Tourenwagen Junior Cup. Permanenter Regen am Samstag und Sonntag sorgte für besondere Herausforderungen.
Auf dem größtenteils verregneten Hockenheimring Baden-Württemberg standen am vergangenen Wochenende die Titelentscheidungen im GTC Race im Mittelpunkt; Carrie Schreiner (Mercedes-AMG GT3) sicherte sich die GT3-Wertung im GT60 powered by Pirelli und Max Hofer (Audi R8 LMS GT3) war punktbester GT3-Pilot im GT Sprint. In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) setzte Uwe Alzen (Audi R8 GT3 Evo) seine Dominanz auch in Hockenheim fort, während im Tourenwagen Junior Cup mit Fabio Rauer (VW up! GTI) ein neuer Sieger gefeiert wurde. Bei den Tourenwagen Legenden sahen Stefan Rupp (Alfa Romeo 155 ITC) und Altfrid Heger (AMG Mercedes C-Klasse ITC) die Zielflagge als Erster, in der Legenden-Einsteigerklasse Tourenwagen Revival war Thilo Goos (Aston Martin V8 Vantage N24) zweimal der Beste. Beim AvD Historic Race Cup schließlich hießen die Sieger Marvin Brandl (Opel Lotus Mk.II) und Stéphane Lechine (Reynard F389 VW-Spiess).
Regen beim Finale kann Carrie Schreiner und Max Hofer nicht aufhalten
Bei einsetzendem Regen ging das Feld des GT60 powered by Pirelli auf die Reise und alle drei Titelkandidaten kamen nicht ohne Probleme durch die erste Runde. Dino Steiner / Max Hofer (Audi R8 LMS GT3) sowie Stefan Neumann / Timo Rumpfkeil (Mercedes-AMG GT3) mussten ihre Fahrzeuge nach Unfällen abstellen, während Carrie Schreiner / David Schumacher (Mercedes-AMG GT3) dem Feld noch hinterherfahren konnten und die Zielflagge schließlich auf Rang 21 sahen. Das reichte für Schreiner, sie durfte sich über den GT3-Titel im GT60 powered by Pirelli freuen. Im Finalrennen hingegen waren Robin Rogalski (Audi R8 LMS GT3) und das Duo Finn Zulauf / Stefan Mücke (Audi R8 LMS GT3) die bestimmenden Piloten. Rogalski baute seinen Vorsprung insbesondere nach dem Fahrerwechsel aus, so dass er am Schluss souverän vor Zulauf / Mücke gewann. Johannes Stengel / Kenneth Heyer (Mercedes-AMG GT3) freuten sich über Platz drei.
Auch im kurzen ersten GT Sprint sollte Rogalski nicht zu bezwingen sein. Schon in Runde eins schlug Finn Zulauf aufgrund von Aquaplaning in die Streckenbegrenzung ein. Er blieb zwar unverletzt, doch die Rennleitung entschied, das Rennen wegen der nötigen Reparatur der Streckenbegrenzung abzubrechen. Somit lautete die Reihenfolge Rogalski vor Julian Hanses (Mercedes-AMG GT4) und Steiner. Im zweiten GT Sprint kam Hofer mit den nassen Bedingungen am besten zurecht und ließ sich nicht nur als Sieger, sondern auch als neuen GT3-Champion im GT Sprint feiern. Heyer und Nico Gruber (Mercedes-AMG GT4) komplettierten das letzte Podest des Jahres im GT Sprint.
Uwe Alzen gewinnt im Regen und auf abtrocknender Fahrbahn
In der STT war Uwe Alzen auch auf dem Hockenheimring eine Klasse für sich. Im ersten Heat erreichte Henk Thuis (Pumaxs RT) die Ziellinie als Zweiter und freute sich nach einem Unfall am Nürburgring sowie einem Motorschaden in Assen ganz besonders über diesen Erfolg. Rückkehrer Jürgen Bender (Chevrolet Corvette C7 GT3-R) krönte seine Aufholjagd mit Rang drei, nachdem er erst kurz vor dem Start auf Slicks wechselte und deshalb dem Feld hinterherfahren musste. Strömender Regen sorgte im zweiten Lauf für komplett andere Bedingungen, doch Alzen bereitete dies keine Probleme; er fügte zu seiner fast makellosen Saisonbilanz einen weiteren Triumph hinzu. Markus Eichele (BMW M4 GT4) nutzte das herausfordernde Wetter, um mit seinem GT4-Renner auf das Treppchen zu fahren. Er hielt den deutlich leistungsstärkeren GT3 von Bender in Schach.
Siege für ITC-Piloten Altfrid Heger und Stefan Rupp bei den Tourenwagen Legenden
Auch die Tourenwagen Legenden mussten mit Regen klarkommen, was Altfrid Heger am besten gelang. Da dem Essener in Rennen eins jedoch ein Frühstart unterlief und er dafür nach der Zieldurchfahrt eine Zeitstrafe erhielt, fiel er auf Position zwei hinter Stefan Rupp zurück. Anton Werner (Audi 200 quattro M86) konnte Klaus Ludwig (Mercedes 190 E 2.5-16 Evo II) hinter sich halten und so Rang drei sichern. In Durchgang zwei gewann Heger die Revanche gegen Rupp, der den zweiten Platz erreichte. Wie im ersten Rennen, so durfte Werner auch im zweiten Lauf zusammen mit Heger und Rupp auf das Podium klettern. Bester Starter bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen des Tourenwagen Revival war Thilo Goos, der einmal Peter Röskes (Mercedes SLK 55 AMG) und einmal Jens Weimann (Ford Escort RS 2000) auf Rang zwei verwies.
Fabio Rauer bejubelt Premierenerfolg im Tourenwagen Junior Cup
Nach vier dritten Plätzen in Folge eroberte Fabio Rauer im ersten Heat des Tourenwagen Junior Cup in Hockenheim Rang zwei, sein bis dahin bestes Saisonresultat. Dabei war für ihn in der mit einheitlichen VW up! GTI gefahrenen Serie sogar noch mehr drin, den lange hatte er die Führung inne; am Ende musste er sich nach einem spannenden Duell hinter Elias Olsen einreihen. Doch das steigerte seine Motivation nur noch mehr und einen Tag später eroberte er seinen ersten Saisontriumph. Leon Arndt baute seine Tabellenführung mit Position zwei weiter aus, nachdem er sich einen Tag zuvor im engen Kampf um den dritten Platz gegen Linus Hahne durchgesetzt hatte. Den Pokal für den Drittplatzierten im zweiten Lauf bekam der amtierende Champion Florian Vietze.
Alte Rennwagen begeistern im AvD Historic Race Cup
Besonders schwierig war der permanente Regen für die Piloten des AvD Historic Race Cup, die mit historischen Formel-3-, Formel-Opel- und Formel-Ford-Boliden sowie Sports-2000-Sportprototypen an den Start gehen. Lauf eins endete mit einem Sieg von Marvin Brandl vor seinen Klassenkollegen Jochen Thissen und Alan Williamson (alle Opel Lotus Mk.II). Stéphane Lechine, der mit seiner Startgruppe hinter dem Siegertrio ins Rennen ging, sah die Zielflagge als Vierter, wurde in Heat zwei aber als Gewinner vor Günther Becker (March 813 VW-Spiess) und Roberto Cocciarelli (Swift DB2 Ford) gewertet. Dieser Lauf wurde aufgrund des starken Regens vorzeitig abgebrochen. Im zusätzlich absolvierten dritten Durchgang lautete die Reihenfolge wieder Brandl vor Thissen und Williamson.
„Dieses ADAC Racing Weekend war eine echte Regenschlacht“, so Jürgen Fabry, erster Vorsitzender des veranstaltenden Clubs MSC Weingarten. „Ich muss mich bei allen Beteiligten bedanken, vom Rennleiter über die Organisation bis hin zu den Streckenposten, die bei diesen Witterungsbedingungen wirklich kein einfaches Wochenende hatten.“