Marcel Marchewicz und Colin Caresani gewinnen GT60 powered by Pirelli. Doppelsieg und Tabellenführung für Mattis Pluschkell im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Stefan Wieninger in der Spezial Tourenwagen Trophy zweimal ganz vorne.
Bei teils regnerischem Wetter fand am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring das dritte ADAC Racing Weekend 2023 statt. Marcel Marchewicz und Colin Caresani (Mercedes-AMG GT3) triumphierten im GT60 powered by Pirelli, dem Langstreckenformat des GTC Race. In den beiden GT Sprints erreichten Julian Hanses (Audi R8 LMS GT3) und Caresani jeweils als Erste die Ziellinie. In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) ließ sich Stefan Wieninger (Audi R8 LMS Evo) als Doppelsieger feiern, im ADAC Tourenwagen Junior Cup holte Mattis Pluschkell (VW up! GTI) beide ersten Plätze. Stéphane Lechine (Reynard F389 VW-Spiess), Ralf Goral und David Schneider (beide Opel Lotus MkII) hießen die Besten im AvD Historic Race Cup. Im DMV BMW 318ti Cup ging in beiden Durchgängen kein Weg vorbei an Sebastian Vollak (BMW 318ti Cup), während in der DMV BMW Challenge Maurice Thormählen / Hinrich Thormählen (BMW M3 GTR E46) und Bastian Hein (BMW M4 GT4 G82) jubelten. Im DMV Super Touring & GT Cup lagen Ioannis Smyrlis (Porsche 992 GT3 Cup) und Gregor Drasal (Lamborghini Super Trofeo) bei Zieldurchfahrt ganz vorne. Die vier Gleichmäßigkeitsprüfungen des VFV GLP Pro sahen schließlich Luca Burghartz (BMW E30), Philipp Olsen (Renault R5), Thomas Bartel (Ford Sierra Cosworth RS500) und Wilfried Burghartz (Shrike P15) jeweils auf dem ersten Platz.
Im GT60 powered by Pirelli stritten Colin Caresani, Sandro Holzem (BMW M4 GT3) und Reinhard Kofler (KTM X-Bow GTX) zu Beginn um die Führung, die Caresani an sich riss. Auch nachdem alle Fahrerwechsel absolviert waren, lag der Mercedes-AMG GT3, nun von Marcel Marchewicz pilotiert, noch an der Spitze, was sich bis zur Ziellinie nicht mehr änderte. Um Rang zwei fiel die Entscheidung erst in der letzten Runde, als Verfolger Peter Terting, der ein Duo mit Carrie Schreiner (beide Audi R8 LMS GT3) bildete, einen Fehler von Julian Hanses nutzte und Position zwei übernahm. Die beiden GTC-Förderpiloten Hanses und Finn Zulauf (Audi R8 LMS GT3) mussten sich mit Rang drei zufriedengeben. In GT Sprint eins revanchierte Hanses sich und siegte knapp vor Marchewicz; Luca Arnold (Mercedes-AMG GT3) wurde Dritter. Im zweiten GT Sprint nahm der als Erster abgewinkte Caresani nur unter Vorbehalt am Rennen teil, nachdem er im Zeittraining disqualifiziert wurde und in Berufung ging. Der Niederländer wird laut Reglement bis auf weiteres nicht als Rennsieger gewertet und die nachfolgenden Fahrer rückten im Klassement nicht auf. Holzem und Terting wurden auf den Plätzen zwei und drei notiert.
In der STT war keiner schneller als Stefan Wieninger. Rennen eins sah Henk Thuis (Pumaxs RT) mit einem Rückstand von fast 50 Sekunden auf Rang zwei, Max Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) eroberte trotz Rundenrückstand überraschend den dritten Platz. Auch einen Tag später konnte Wieninger einem sicheren Sieg entgegenfahren. Dieses Mal folgten die als Tabellenführer in die Eifel gereisten Uwe Lauer / Francesco Lopez (Ferrari 488 GT3) auf Platz zwei, Josef Klüber (Mercedes-AMG GT3) erreichte die Zielflagge als Dritter. Nachwuchspilot Mattis Pluschkell reiste fast mit der maximalen Punkteausbeute vom Nürburgring nach Hause zurück. Das Talent bejubelte neben einer Pole Position auch zwei Rennsiege im ADAC Tourenwagen Junior Cup, in dem alle Starter einen einheitlichen VW Up! GTI bewegen. Im ersten Heat fiel er vom ersten Startplatz zunächst bis auf Rang sechs zurück, holte dann aber wieder auf und zog in der letzten Runde an Leon Arndt und Cedric Fuchs vorbei an die Spitze. Fuchs und Arndt bleiben die Plätze zwei und drei. Im zweiten Durchgang setzte er sich im Dreikampf gegen Mike Müller und Tim Melzer durch, die die Positionen zwei und drei ins Ziel brachten.
Erstmals in diesem Jahr war eine Formel-Rennserie beim ADAC Racing Weekend dabei: Der AvD Historic Race Cup absolvierte in der Eifel drei Rennen. Am Sonntagvormittag wurde Stéphane Lechine vor Elio Cocciarelli (Ralt RT3/84 Alfa-Novamotor) und Pascal Monbaron (Opel Lotus MkII) als Erster abgewinkt. Am Sonntagmittag feierte Ralf Goral Platz eins vor Monbaron und Valerio Leone (Dallara F390 Alfa-Novamotor), während er am Nachmittag von David Schneider (Opel Lotus MkII) auf Rang zwei verdrängt wurde. Monbaron sicherte sich als Dritter seinen dritten Podestplatz.
Der DMV BMW 318ti Cup, in dem alle Fahrer einen einheitlichen BMW 318ti Cup steuern, war klar in der Hand von Sebastian Vollak. Niklas Kalus und Leon Hoffmann komplettierten das Podium in Rennen eins, Dennis Urgatz und Benjamin Bellmann / Phillip Stern folgten in Lauf zwei auf den Plätzen. Peter Elkmann, 2005 Champion im Recaro Formel-3-Cup und seit diesem Jahr im DMV BMW 318ti Cup dabei, sah die Ziellinie zweimal als Achter. Bemerkenswert: Der Steinfurter bewältigt den kompletten Einsatz alleine, er hat kein Team an seiner Seite. „Im 318ti Cup werden beim Boxenstopp üblicherweise keine Reifen gewechselt und Nachtanken ist verboten, so dass ich mir dachte, diesen Einsatz auch alleine durchführen zu können. Wenn ich aber doch mal größere Probleme habe, kann ich mich auf die Hilfe des Teams Hard Speed verlassen.“ Auch wenn die Kosten durch den Einsatz ohne Team gedrückt werden können, hat Elkmann bereits Nachteile entdeckt: „Mir persönlich fehlt die Erfahrung in diesem Cup und ich muss alles selbst lernen. Das wäre sicher einfacher, wenn ich mich einem bestehenden Team angeschlossen hätte.“
In der DMV BMW Challenge konnten Thomas Ardelt (BMW M4 GT4 F82) und Bastian Hein jeweils zwei Podiumsposition erobern: Ardelt sicherte sich zweimal Rang zwei, Hein Platz drei und eins. Gewinner des ersten Heats wurden Maurice Thormählen / Hinrich Thormählen, als Dritter des zweiten Durchgangs wurde Eric van den Munckhof (BMW KK M4 GTR) abgewinkt. Im DMV Super Touring & GT Cup verlängerte Ioannis Smyrlis seine Siegesserie von vier Erfolgen im ersten Lauf um einen weiteren Triumph; Gregor Drasal und Bastian Hein (BMW M3 GT4 G82) hatten das Nachsehen. In Heat zwei drehte Drasal den Spieß um und sah die Zielflagge vor Smyrlis, der sich kurz vor Rennende im Kampf um die Spitze drehte. Sophie Hofmann (Audi R8 GT4 Evo) freute sich über den dritten Platz.
In der Gleichmäßigkeitsprüfung VFV GLP Pro wurden aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer drei Wertungen für GT- und Tourenwagen sowie eine Prüfung für Formel- und Sportwagen durchgeführt. Bei den GT- und Tourenwagen 1 hatte Luca Burghartz die Nase vor Bastian Limpert (BMW E30 318ti) und Andreas Pensler (Porsche 944 S2). Bei den GT- und Tourenwagen 2 setzte sich Philipp Olsen vor Bernhard Hüther (Rover Mini) und Maic Germann (BMW E30 327i) durch, die GT- und Tourenwagen 3 gingen an Thomas Bartel vor Gerhard Müller (BMW 320is) und Stefan Wolf (BMW 328i E36). Mit den Formel- und Sportwagen schließlich fuhr Wilfried Burghartz die gleichmäßigsten Runden vor Dirk Juilfs (Formel Opel Lotus MK1) und René Ahnert (Estonia 21).