ADAC Racing Weekend·23.9.2024

Heiße Duelle auf dem TT Circuit in Assen

Jürgen Bender in der Spezial Tourenwagen Trophy zweimal ganz vorne. Mike Müller und Storm Gjerdrum gewinnen im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Doppelsieg für Jürgen Albert in der Porsche Club Historic Challenge.

Siegerehrung nach Lauf zwei im ADAC Tourenwagen Junior Cup (v.l.n.r.): Maxim Felix Dacher (Zweiter), Storm Gjerdrum (Sieger), Finn Niklas Wollnik (Dritter) © Foto: ADAC Tourenwagen Junior Cup

Das ADAC Racing Weekend im niederländischen Assen wurde bei herrlich-sonnigem Spätsommer-Wetter ausgetragen. In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) gewann Jürgen Bender (Chevrolet Corvette C7 GT3R) zwei Rennen, in der Nachwuchsserie ADAC Tourenwagen Junior Cup hießen die Sieger Mike Müller und Storm Gjerdrum (beide VW up! GTI). In der Porsche Club Historic Challenge (PCHC) fuhr Jürgen Albert (Porsche 911 (991) GT3 R) zweimal auf Platz eins und in den beiden Gleichmäßigkeitsprüfungen des Tourenwagen & GT Revival waren Peter und Susanne Röskes (Mercedes SLK 55) sowie Ferdi Weischenberg (Mercedes 190E 2,5-16 Evo I) die Besten.

Jürgen Bender mit Doppelerfolg

In der STT wollte der Niederländer Henk Thuis (Pumaxs RT) seinen Heimvorteil nutzen und auf niederländischem Boden seinen ersten Sieg des Jahres feiern. In Lauf eins hatte er zu Beginn auch die Nase vorne, doch schon in Runde fünf musste er aufgrund eines Reifenwechsels seine Box ansteuern. Neuer Leader war Jürgen Bender, der diese Platzierung auch nach den obligatorischen Boxenstopps noch inne hatte und sicher ins Ziel brachte. Michael Golz (Lamborghini Huracan GT3 Evo) und Joachim Bölting (Porsche 992 GT3 Cup) begleiteten ihn zur Siegerehrung, für Thuis reichte es nur zum sechsten Gesamtrang. Im zweiten Durchgang legte Bender seinen zweiten Triumph an diesem Wochenende nach, Golz und Ralf Glatzel (Hyundai Veloster TCR) folgten auf den Positionen zwei und drei. Mit Golz, Bölting und Glatzel feierten in Assen gleich drei Fahrer ihre Premiere auf dem Treppchen der diesjährigen STT, für Bender war es nach dem Auftakt in Oschersleben der zweite Doppelsieg in dieser Saison.

Der ADAC Tourenwagen Junior Cup kam mit 16 Autos nach Assen © Foto: ADAC Tourenwagen Junior Cup
Titelkampf im ADAC Tourenwagen Junior Cup spitzt sich zu

Im ADAC Tourenwagen Junior Cup, in dem alle Teilnehmer einen identischen VW up! GTI pilotieren, hatte Maxim Felix Dacher im ersten Lauf lange gute Karten, sich den Pokal für den ersten Platz zu holen. Von der Pole Position übernahm er die Führung und behielt diese über mehrere Runden. Mike Müller folgte ihm in engem Abstand. Auch eine zwischenzeitliche Safety-Car-Phase änderte nichts daran, dass Dacher und Müller die beiden Top-Kandidaten für den Sieg waren. In Umlauf neun gelang Müller der entscheidende Angriff gegen Dacher; der Schweizer zog vorbei und gewann das Rennen. Als Dritter wurde Leon Bauchmüller erstmals auf dem Podium im ADAC Tourenwagen Junior Cup notiert. Einen Tag später war Storm Gjerdrum der Mann der Stunde. Dabei störte ihn auch nicht, dass er die Führung nach dem Start an Cedric Fuchs verlor – er holte sie sich in Umlauf drei wieder. Nach elf Runden feierte der Norweger, der erst zum drittem Rennwochenende in den ADAC Tourenwagen Junior Cup einstieg, seinen zweiten Saisonsieg. Dacher und Finn Niklas Wollnik sicherten sich die Plätze zwei und drei. Für Wollnik war es der erste Podestbesuch in der Nachwuchsklasse. Vor dem Finale auf dem Nürburgring trennt Tabellenführer Fuchs und seinen ersten Verfolger Müller nun gerade einmal ein Punkt.

Jürgen Albert feierte in der PCHC einen Doppelsieg © Foto: PCHC
Jürgen Albert nicht zu schlagen

Schon im ersten Qualifying des PCHC war Jürgen Albert der dominierende Mann, dessen Bestzeit auch im zweiten Zeittraining nicht unterboten werden konnte. Damit begann er Lauf eins von der Pole Position und setzte diese direkt in die Führung um. Joachim Bölting (Porsche 911 (991) GT3 Cup) reihte sich als Zweiter ein und beide fuhren dem Feld phasenweise auf und davon. Hinter dem Duo, das am Ende die Ränge eins und zwei belegte, stritten sich Eduard Heinz (Porsche 911 (991) GT3 Cup) und Klaus Horn (Porsche 911 (991) GT3 R) um den letzten Podestplatz, der schließlich an Horn ging. Auch im zweiten Heat holte Albert sich von der ersten Startposition kommend die Spitze, musste sie aber bis zum Ziel gegen Bölting und Horn verteidigen. Bölting schob sich erst zwei Minuten vor Rennende an die zweite Stelle, als er nach einer Full-Course-Yellow-Phase Horn mit einem Angriff überrumpelte. Somit lautete die Reihenfolge im Ziel Albert vor Bölting und Horn.

Ferdi Weischenberg siegte in der zweiten Prüfung des Tourenwagen & GT Revival © Foto: Tourenwagen & GT Revival
Zwei Podestplätze für Peter und Susanne Röskes sowie Ferdi Weischenberg

Abwechslung zu den klassischen Rennen bot in Assen das Tourenwagen & GT Revival, denn in dieser Serie werden Gleichmäßigkeitsprüfungen ausgefahren. Primäres Ziel ist es, möglichst gleichmäßige Rundenzeiten zu fahren und nicht möglichst schnelle. Dies gelang in der ersten Prüfung dem Duo Susanne und Peter Röskes am besten. Ferdi Weissenberg eroberte knapp hinter den Siegern den zweiten Platz vor Steffen Schwan (Mini Cooper S). In der zweiten Prüfung lieferte Weischenberg die beste Leistung ab, Rang zwei ging an Rainer Gladtfeld (Opel Monza) vor Röskes / Röskes.

Das Tourenwagen & GT Revival feierte nach zweijähriger Pause erst in diesem Jahr sein Comeback. Alexander Ferreira, im Jahr 2009 einer der Gründer der Serie: „Nachdem das Revival zwei Jahre lang ruhte, habe ich die Rechte für einen Euro zurückgekauft; es war eine emotionale Entscheidung, denn ich wollte die Rechte wieder bei mir haben.“ In der Folge machte er sich dran, die Gleichmäßigkeitsserie wiederzubeleben. „Es mussten ein Reglement und eine Ausschreibung verfasst werden, ich brauchte Termine und natürlich Teilnehmer. Es war ehrlich gesagt mehr Arbeit als ich dachte, weil ich vor allem bei der Suche nach Teilnehmern nach der Pause wieder bei null anfangen musste.“ Im Rahmen des ADAC Racing Weekend zu fahren, war für ihn, der seinen Fahrern ein entspanntes Wochenende und eine gute Organisation der kurzen Wege bieten möchte, die beste Option: „Es ist für uns als klassische Einstiegsserie in den Motorsport ein toller Rahmen; ich würde am liebsten auch im kommenden Jahr Teil des ADAC Racing Weekend sein.“