ADAC Rallye Cup·13.8.2018

Saisonhighlight vor den Augen der Weltelite: Der ADAC Opel Rallye Cup trägt im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland einen Doppellauf aus

Mit dem absoluten Saisonhighlight bei der ADAC Rallye Deutschland geht der ADAC Opel Rallye Cup 2018 in seine vorentscheidende Phase. Der Doppellauf im Rahmen des deutschen Gastspiels zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft bedeutet für die jungen Cup-Teilnehmer ein Abenteuer mit ganz neuen Dimensionen. Führt ein "normaler" Wertungslauf im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft über eine Distanz von rund 120 bis 140 Wertungsprüfungs-Kilometer, so stehen bei der ADAC Rallye Deutschland rund um den Serviceplatz am malerischen Bostalsee bei Nohfelden insgesamt fast 300 WP-Kilometer an.

Der erste Wertungslauf führt von Donnerstag- bis Freitagabend über sieben Wertungsprüfungen und 101,42 Kilometer, der zweite von Samstagmorgen bis Sonntagmittag über zehn Wertungsprüfungen (die WP16 "Grafschaft 1" wird vom ADAC Opel Rallye Cup nicht gefahren) und 193,23 Kilometer. Highlight für die Rallye-Nachwuchselite sind die 38,5 Kilometer auf der legendären "WP Panzerplatte" auf dem NATO-Truppenübungsplatz Baumholder, die am Samstag gleich zweimal durchfahren werden.

Punkte und Preisgeld gibt es natürlich zweimal, was zum einen bedeutet, dass sich ein starker Auftritt vor den Augen der Rallye-Weltelite und Zehntausender begeisterter Rallye-Fans besonders auszahlen kann. Es bedeutet aber auch, dass ein schwerwiegendes Problem oder ein Unfall am Freitag nicht nur eine, sondern gleich zwei Nullnummern zur Folge haben kann. Entsprechend gilt es, Risiko und Sicherheit sorgfältig gegeneinander abzuwägen. "Das Problem ist: Mit 90 Prozent Einsatz fährst du im ADAC Opel Rallye Cup gnadenlos hinterher. Trödeln ist also keine Option. Auf der anderen Seite kommt es beim WM-Lauf ganz besonders darauf an, durchzuhalten, keinen Unsinn zu machen und zweimal die Zielflagge zu sehen", sagt Elias Lundberg, der gemeinsam mit seinem Beifahrer David Arhusiander gegenwärtig die Tabellenspitze innehat.

Der 20-jährige Schwede weist nach vier von acht Wertungsläufen zum ADAC Opel Rallye Cup einen Vorsprung von 40 Punkten auf seinen nächsten Verfolger auf. Der heißt Grégoire Munster, ist 19 Jahre alt und fährt als gebürtiger Belgier unter luxemburgischer Flagge. Erst zuletzt bei der ADAC Rallye Wartburg feierten Munster und sein Copilot Johan Jalet ihren ersten Laufsieg im ADAC Opel Rallye Cup. Zwar hören sich 40 Punkte zunächst sehr komfortabel an, doch alleine bei der ADAC Rallye Deutschland liegen 100 der insgesamt noch zu erobernden 200 Zähler in der Auslage. Entschieden ist demnach noch nichts – selbst wenn Lundberg eine mathematische Chance besitzt, den Titelsack schon nach dem drittletzten Saisonlauf am Sonntag zuzumachen.

Vielmehr steht der Gesamtleader noch unter dem Druck weiterer Teams. An erster Stelle seien hier die Belgier Romain Delhez/Gerome Bollette genannt, die im vergangenen Jahr bei der ADAC Rallye Deutschland ihren ersten Laufsieg im ADAC Opel Rallye Cup feierten und gegenwärtig in der Gesamtwertung den dritten Rang einnehmen. Oder die Esten Karl-Martin Volver/Marten Madissoo, die nach ihrem Auftaktsieg bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye mit einem Unfall bei der AvD-Sachsen-Rallye einen herben Rückschlag erlitten und als Gesamt-Vierte schon 87 Punkte Rückstand auf Lundberg aufweisen, aber fest entschlossen sind, die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen.

Und dann ist da noch die Riege der erfolgshungrigen Deutschen. Mit dem zweiten Podestplatz in dieser Saison haben sich Nico Knacker (21, Siedenburg) und sein Beifahrer Enrico Flores-Trigo vor allem am Schlusstag der ADAC Rallye Wartburg in bärenstarker Form präsentiert. "Unser Ziel muss es sein, einmal eine komplette Rallye auf diesem Niveau durchzufahren, dann ist auch noch mehr möglich", sagt Knacker. Gleiches gilt für Max Schumann (25, Riegelsberg). Der letztjährige Champion des ADAC Rallye Masters kommt gemeinsam mit Beifahrerin Maresa Lade immer besser in Fahrt und erzielte zuletzt rund um Eisenach seine erste WP-Bestzeit im ADAC Opel Rallye Cup.

Christian Menzel: "Es geht um eine tolle Erfahrung und viel Spaß"

Großes Augenmerk dürfte auch einem prominenten Gastfahrer zuteilwerden. Rundstrecken-Ass Christian Menzel (47, Kelberg) bestreitet mit dem ersten Cup-Wertungslauf im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland am Donnerstag und Freitag seine erste große Rallye. "Das wollte ich immer schon mal machen. Ich habe die Rallyefahrer immer bewundert, und nun möchte ich sehen, wo ich im Vergleich zu den jungen Spezialisten stehe", sagt der ehemalige DTM-Pilot, Gesamtsieger der 24 Stunden Nürburgring und Champion des Porsche Carrera Cup, der bei seinem Rallye-Debüt auf die Erfahrung und Expertise seiner Beifahrerin Natalie Solbach-Schmidt vertraut. "Allerdings mache ich mir da nichts vor: Die Top-Jungs werden mir um die Ohren fahren. Zumal ich beim Shakedown zum ersten Mal überhaupt im Cup-ADAM sitzen werde. Aber um ein Spitzenergebnis geht es auch nicht, sondern um eine tolle Erfahrung und richtig viel Spaß."

Der auto motor und sport channel, für den Menzel das beliebte Autotestformat "Fast Lap" moderiert, dreht im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland eine Reportage über das Rallye-Abenteuer ihres flottesten Mitarbeiters.

Los geht's schon am Donnerstag ab 17.12 Uhr mit der spektakulären und zuschauerfreundlichen "Super Special Stage" im Herzen von St. Wendel. Der erste Cup-Wertungslauf umfasst am Freitag zwischen 10.11 Uhr und ca. 19.30 Uhr sechs weitere Wertungsprüfungen. Lauf 2 beginnt dann am Samstagmorgen um 8.48 Uhr und endet am Sonntagmittag ab 13.00 Uhr mit Rampenüberfahrt und Siegerehrung in St. Wendel. Rallye-Fans finden auf dieser Website ein Live-Timing von der ADAC Rallye Deutschland.