**Herr Baumschlager, die Feuertaufe in Jordanien ist überstanden. Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung von Hermann Gassner junior?
Raimund Baumschlager:** "Ich bin sehr zufrieden. Er hat sehr anspruchsvolle Prüfungen bei Cockpit-Temperaturen um die 80 Grad bewältigt und den dritten Platz belegt. Aber es geht gar nicht so sehr um das Resultat. Ausschlaggebend ist doch, dass er sich als Fahrer in eine sehr positive Richtung entwickelt hat."
Wo genau hat er sich denn verbessern können?
"Einen sehr großen Fortschritt hat er bei der Erstellung des Aufschriebs gemacht. Er hat sich konditionell stark verbessert und mittlerweile kann er technische Mängel am Fahrzeug ziemlich genau bezeichnen. Das erleichtert die Arbeit unserer Mechaniker natürlich enorm."
Kommt der Skoda Fabia S2000 seinem Fahrstil entgegen?
"Ja, sicherlich. Aber noch viel mehr kommt ihm sein Wille entgegen. Hermann ist ein großes Naturtalent, er ist sehr wissbegierig und weiß dennoch, dass er noch längst nicht am Zenit angekommen ist. Von daher werden wir noch viel Freude an ihm haben. Zumindest solange uns die Sponsoren treu bleiben und seine Entwicklung weiterhin unterstützen. Momentan geht es jedenfalls steil nach oben."
Apropos Unterstützung: Unter dem Motto "Hermann goes WRC" sammeln Fans im Internet Gelder um Gassner junior auf seinem Weg an die Spitze des Rallyesports unter die Arme zu greifen. Was sagen Sie zu dieser Aktion?
"Es wird schon so lange nach einem deutschen Rallyetalent gesucht - nur keiner war bereit, mögliche Kandidaten auch zu unterstützen. Mit Hermann haben wir nach Walter Röhrl und Armin Schwarz endlich wieder jemanden, der vorn mitfahren kann. Prima, dass die Fans seine Karriere auf diesem Weg fördern."
Wie wahrscheinlich ist es, dass Gassner junior auch bei der ADAC Rallye Deutschland auf dem Podest landet?
"Das Teilnehmerfeld der SWRC wird viel größer sein als in Jordanien. Zudem muss Hermann lernen, sich nicht soviel Druck zu machen. Das ist ganz besonders wichtig, weil er bei seiner Heimrallye viel mehr im Rampenlicht steht als sonst. Aber daran arbeiten wir und ich traue ihm eine Menge zu - auch einen Podiumsplatz."