Jürgen Hohlheimer zählt zu den Stammgästen der ADAC Rallye Deutschland. Der 46-jährige Kfz-Meister aus Wassertrüdingen ist bekannt für seine lautstarken und spektakulären Auftritte. Im Kurzinterview verrät der PS-Enthusiast, wie er das Publikum in diesem Jahr begeistern will.
**Herr Hohlheimer, seit wann sind Sie Rallye-Pilot?
Jürgen Hohlheimer:** "Mein Großvater ist schon Motorrad- und Bergrennen gefahren. Mein Vater war ebenfalls begeisterter Rallye-Fahrer. Und so habe ich ganz automatisch auch damit angefangen. Ich habe die ADAC Rallye Schule besucht und bin daraufhin im ADAC Juniorencup gefahren. Im Deutschen Juniorteam habe ich 1990 mit meinem damaligen Beifahrer Wolfgang Höllerer in einem Lancia Delta Integrale zum ersten Mal an der Rallye Deutschland teilgenommen. 1991 haben wir mit unserem Deutschland Team die Rallye-Junior-Europameisterschaft gewonnen."
Und seitdem sind Sie regelmäßig bei der Rallye Deutschland am Start?
"Ich bin in diesem Jahr das 13. Mal dabei. Es gab nur wenige Jahre, in denen ich nicht mit von der Partie war. Diese Veranstaltung ist die einzige deutsche Rallye, an der ich dieses Jahr teilnehme. Sonst fahre ich lieber in Italien. Aber bei der ADAC Rallye Deutschland herrscht in den Weinbergen dank der vielen Fans regelrechte Stadionatmosphäre. Diese Veranstaltung bietet so viele abwechslungsreiche und anspruchsvolle Prüfungen - da kann man richtig was zeigen."
Mit welchem Auto werden Sie Ihre Fans begeistern?
"Der Fiat Seicento ist nicht mehr homologiert. Deshalb gehe ich im August mit meinem neuen Beifahrer Robert Patzig in einem gelben Fiat Punto Kit Car mit 240 PS und 1,6 Liter Hubraum auf Zeitenjagd. Ein ehemaliges Werksauto aus Italien. Ich baue derzeit für meine Fans einen extra lauten Auspuff."
Wie groß ist Ihr Privatteam?
"Wir sind eine kleine Mannschaft, denn ich bezahle den Großteil der Einsatzkosten aus eigener Tasche. Um den Kostenrahmen nicht zu sprengen, gehen wir mit Gebrauchtreifen an den Start. Wir haben noch nicht einmal ein Ersatzgetriebe dabei. Wenn es kaputt geht, müssen meine zwei Hobby-Mechaniker und ich alles auseinander nehmen und reparieren. 2010 haben wir zwei Nächte am Getriebe geschraubt. Und da ich nicht nur Fahrer, sondern auch Chefmechaniker bin, bekam ich nicht sehr viel Schlaf. Aber für unsere Fans tun wir fast alles. Mein ehemaliger Beifahrer Wilfried Kippe ist übrigens auch mit dabei. Er überarbeitet die alten Aufschriebe für Robert."
Welches Ziel haben Sie sich denn für die diesjährige ADAC Rallye Deutschland gesetzt?
"Ich möchte gern unter die besten 35 Fahrer kommen und unsere Fans wieder begeistern. Mit dem größeren Auto werden wir nicht nur in den Weinbergen schnell sein, sondern auch auf den schnelleren Prüfungen gut mit dabei sein."
Für den Shakedown haben Sie ein paar Plätze für Ihre Fans reserviert ...
"Richtig. Wer möchte, kann beim Shakedown für einen Kostenbeitrag von etwa 230 Euro bei mir mitfahren. Wer Interesse hat, sendet einfach eine E-mail an info@hohlheimer.de und dann wird alles Weitere geklärt. Das ist ein Erlebnis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte."