ADAC Rallye Deutschland·18.8.2011

Stimmen aus der Pressekonferenz: Rallye-Schwergewichte geben sich die Ehre

Teilnehmer:

Mads Östberg (M-Sport Stobart Ford World Rally Team)

Jari-Matti Latvala (Ford Abu Dhabi World Rally Team)

Sébastien Loeb (Citroën Total World Rally Team)

Peter van Merksteijn (Van Merksteijn Motorsport)

Mads, du gehst erst zum zweiten Mal hier in Deutschland an den Start. Wie hast du dich auf dieses Wochenende vorbereitet?

MO:

Wir haben einige Änderungen vorgenommen. Die Tests dauerten 2 Tage, es waren insgesamt 100 km. Es lief ganz gut und war für uns ein wichtiger Test. Mit dem Setup bin ich zufrieden. Ich habe nicht viel Erfahrung auf Asphalt, also bin ich vor den Tests Go-Kart gefahren. Das ist vielleicht nicht ideal, aber immerhin hilft es bei der Gewöhnung. Außerdem habe ich zusammen mit meinem Ingenieur hart gearbeitet. Ich sehe mir auch Onboard-Videos von den beiden auf Youtube an, die vor mir sitzen, um zu sehen, wie sie es machen.

In Finnland wolltest du die "Großen Fünf" herausfordern. Welches Ziel hast du dir dieses Mal gesteckt?

MO:

Seit 2008 bin ich in der WRC keine Asphalt-Rallye mehr gefahren. Ich weiß nicht, wo ich gerade stehe. Es wird für mich schwieriger, auf Asphalt an die "Großen Fünf" heranzukommen, als auf Schotter und auf Schnee. Wir werden es aber sicher probieren. Ich bin im Shakedown gut gefahren und bin zuversichtlich, dass ein gutes Ergebnis drin ist.

Mit welchem Ergebnis würdest du nach diesem Event zufrieden nach Hause fahren?

MO:

Ein Platz unter den Top sechs wäre gut. Es würde mir viel Selbstvertrauen geben, aber auch das wird schwierig.

Wie sieht es mit dem Rest der Saison aus? Bei der Rallye Australien bist du nicht dabei. Startest du danach noch bei einem anderen Event?

MO:

Ich hoffe es. Das ist vorläufig die letzte Rallye, die wir fahren, aber meine Leute zu Hause arbeiten hart daran, auch das Budget für die Rallye Frankreich zusammen zu kriegen. Wir hatten ursprünglich acht Rallyes eingeplant, also wäre Finnland unsere letzte Rallye gewesen, aber jetzt sind wir auch hier dabei. Unser nächstes Ziel ist es jetzt, in Frankreich zu fahren, dann haben wir etwas Zeit bis Spanien und nachher hoffentlich Wales am Jahresende. Vielleicht hilft es uns, hier gut abzuschneiden.

Kannst du uns etwas über nächstes Jahr und deine Pläne erzählen?

MO:

Ich komme natürlich wieder und sitze sicher nicht zu Hause. Tatsächlich sieht es für nächstes Jahr besser aus als in diesem. Hoffentlich fahren wir wieder das gleiche Auto. Ich würde sehr gerne beim Fiesta bleiben.

Jari-Matti, die WM kehrt zum Asphalt zurück und es wird eine Premiere für die neuen WRC-Autos auf diesem Belag. Wie fährt sich der Fiesta auf Asphalt, nach den Tests, die du gemacht hast?

J-ML:

Grundsätzlich fährt sich das Auto wirklich gut. Beim Fokus hatten wir ständige Problem mit Untersteuern. Der Fiesta dreht immer gut und du weißt, dass er reagiert, wenn du lenkst. Die Balance ist sehr gut. Andererseits ist das Auto etwas unruhiger als das Alte, wie Sébastien bereits festgestellt hat. Das ist mir auch aufgefallen, auch heute Morgen beim Shakedown. Das ist typisch für diesen kürzeren Radstand bei diesem Auto. Im Allgemeinen ist dieses Auto um vieles besser, besonders beim Einlenken gibt es mir viel mehr Sicherheit.

In Argentinien, mit den Abschnitten auf Asphalt, warst du motiviert für die nächsten Asphalt-Rallyes. Wie fühlst du dich, jetzt wo du hier bist?

J-ML:

Ich habe viel mehr Selbstvertrauen als im vergangen Jahr. Ich freue mich auf den Rallyestart. Es ist mir klar, dass ich Sébastien und Citroën und all die anderen Fahrer überholen muss, damit ich auf Asphalt gewinnen kann. Um zu gewinnen, muss man wirklich perfekt fahren. Wenn ich auf das Podium fahre, wäre ich sehr glücklich, nachdem ich hier vergangenes Jahr Vierter war.

Wie siehst du deine Leistung in diesem Jahr?

J-ML:

Ich hatte dieses Jahr große Hoffnungen. Nach vier Runden lag ich nur acht Punkte hinter Sébastien (Loeb). Ich war dicht hinter ihm, aber dann hatte ich drei schlechte Rallyes hintereinander. Der zweite Platz in Finnland half, aber der Frühling war eine große Enttäuschung für mich. Das Auto kann gut mithalten und ist sehr schnell, aber mit einigen anderen Dingen hatten wir Pech. Bei drei Rallyes haben wir sehr knapp verloren.

Kannst du genauer erklären, um welche Probleme es ging?

J-ML:

Zum Beispiel Argentinien: Ein riesiger Felsbrocken lag mitten auf der Strecke und hat den schwächsten Punkt an der Aufhängung getroffen. Sie ist gebrochen, dadurch sind wir ausgeschieden. Dann das Problem mit dem Turbo in Griechenland. Natürlich haben alle den gleichen Turbo, aber nur meiner war defekt. In Sardinien hat mein Beifahrer einen kleinen Fehler gemacht. Das passierte zuvor nie und kostete uns die Chance, in einer unserer Lieblingsrallyes gut abzuschneiden.

Denkst du Ford kann dieses Jahr eine Asphalt-Rallye gewinnen?

J-ML:

Das Auto hat viel mehr Potential als der Focus. Während der vergangenen Jahre hatten wir Probleme. Der Fiesta ist ein Fortschritt. Man muss nur Vertrauen in ihn haben. Für einen Sieg darf man nirgends zögern.

Sébastien, wir haben dich während der letzten Wochen immer gefragt, was du für eine Entscheidung für die Zukunft treffen wirst. Du scheinst nun für die nächsten zwei Jahre bei Citroën zu bleiben. Warum hast du dich so entschieden?

SL:

Ich habe mich weiterhin für den Rallyesport entschieden und versucht, Kontakte zu verschiedenen Teams zu knüpfen, da ich wirklich im Motorsport bleiben wollte. Ich will nicht zu Hause bleiben, wenn ich mich aus dem Rallyesport zurückziehe. Dann rückte die Entscheidung näher, und da ich weiter einige gute Ergebnisse erzielte, fand ich es wäre zu früh, aufzuhören. Ich sollte mich dann zwischen Citroën und Volkswagen entscheiden. Ich hatte ein Angebot von Volkswagen. Es war interessant, aber andererseits war es eine schwierige Entscheidung. Es wäre eine schöne Herausforderung gewesen, ein neues Auto zu entwickeln, aber es hätte eine ruhige nächste Saison bedeutet und ein Comeback im darauffolgenden Jahr. Letztlich hat mir Citroën gezeigt, dass sie überaus motiviert sind, mich im Team zu behalten. Ich sprach mit dem Manager der Gruppe, und er erklärte mir, wie wichtig unsere Zusammenarbeit für sie sei. Ich dachte mir, dass eine einjährige Pause und ein Comeback sehr schwierig wären. Hier kenne ich das Team, habe ein gutes Auto und weiß, dass ich auch nächstes Jahr ein gutes Auto haben werde. Also entschloss ich mich bei Citroën zu bleiben.

Die Verlängerung um zwei Jahre bedeutet für dich eine Chance, dass die Anzahl deiner WM-Titel auf eine zweistellige Zahl steigt.

SL:

Ja, das stimmt, aber daran habe ich nicht wirklich gedacht. Ich musste einfach die beste Entscheidung treffen. Anfänglich habe ich nicht mit sieben Titeln gerechnet. Es ist schön weiterzumachen, aber ich habe kein konkretes Ziel.

Bist du etwas erleichtert, jetzt da du dich entschieden hast?

SL:

Jetzt wird man mich weniger über meine Zukunft fragen, das heißt, ich werde mich besser auf die Rallye konzentrieren können und dann nicht mehr an das Geschäftliche denken.

Sprechen wir also über die Rallye. Liefen die Tests für dieses Event gut? Was hältst du vom DS3 auf Asphalt? Ist er besser als der C4?

SL:

Das ist schwer zu sagen. Das Auto ist anders, die Reifen sind anders. Es ist schwierig, ihn mit dem C4 zu vergleichen. Ich war mit dem C4 auf Asphalt zufrieden. Der DS3 ist kürzer, die Reifen etwas härter. Das Auto ist vielleicht etwas unruhiger und generell schwieriger zu fahren. Aber das Feeling ist immer noch gut.

Du hast diesen Lauf dominiert, seit er in die WRC aufgenommen wurde. Fühlst du dich unter Druck, dieses Ergebnis halten zu können? Welcher Fahrer könnte dir am wahrscheinlichsten den Sieg streitig machen?

SL:

Man ist immer unter Druck. Jedes Jahr komme ich hier her und weiß, dass eines Tages meine Siegesserie zu Ende geht, also bereite ich mich darauf vor, wie bei allen anderen Rallyes auch. Zu den anderen Fahrern: beim Shakedown gab es einige gute Zeiten von Jari-Matti (Latvala), Hirvonen und besonders von Ogier. Ich betrachte diese drei Fahrer als meine stärksten Konkurrenten.

Peter, bei dieser Rallye hast du einen anderen Beifahrer. Erwin Mombaerts springt für Eddy Chevaillier ein. Wie steht es um Eddy´s Genesung?

PvM:

Natürlich braucht Eddy lange, um gesund zu werden. Er hat einen Bruch an der Wirbelsäule erlitten und muss alles wieder neu lernen und von vorne beginnen. Erst einmal musste er vier Wochen lang flach liegen. Jetzt kann er wieder gehen, und es wird immer besser. Es bereitet ihm noch große Probleme, im Auto zu sitzen. Ich freue mich aber besonders, dass er heute zur Rallye kommt.

Erwin Mombaerts ist jetzt dein Beifahrer. Normal fährt er mit Van Merksteijn Senior. Wie ist die Zusammenarbeit zwischen dir und Erwin?

PvM:

Wir kennen uns schon seit ein paar Jahren. Er ist auch Belgier, ist also Eddy in gewisser Weise ähnlich. Sie sind auch befreundet, was nett ist. Erwin verhält sic him Auto anders, er ist ruhiger. In der WRC hat er Erfahrung mit Kevin Abbring gesammelt. Er weiß wo es lang geht.

Du hast vor dieser Rallye wohl getestet - wie lief es?

PvM:

Wir haben ziemlich viele Tests gemacht. Ich habe noch einen Extra-Testtag von meinem Vater übernommen. Zwei Tage in den Weinbergen und ein halber Tag auf der Panzerplatte. Es lief recht gut. Meine letzte Asphaltrallye war 2008, aber ich war hier zweimal am Start. Ich kenne die Deutschland Rallye gut. Beim Testen sieht man, was die anderen machen. Mein größtes Problem ist, dass ich zu spät bremse, aber alles andere läuft ziemlich gut.

Was denkst du, wird dieses Wochenende deine größte Herausforderung?

PvM:

Nach einem furchtbaren Saisonstart muss ich es ins Ziel schaffen. Das ist mein Hauptziel. Ein Platz unter den Top 10 wäre großartig.

Wie sieht es für nächstes Jahr aus. Werden wir dich wieder sehen?

PvM:

Es kommt auch darauf an, wie es in den verbleibenden fünf Rallyes läuft. Wenn ich keinen Fortschritt bezüglich der Geschwindigkeit feststellen kann und nicht näher an die Top-Fahrer herankomme, dann weiß ich nicht, ob ich weiter mache, aber wenn ich schneller und besser bin werden wir uns vielleicht wieder sehen.

FRAGEN AUS DEM PUBLIKUM:

Sébastien, hast du Pläne für Rennen auf dem Rundkurs?

SL:

Nein, ich habe keine speziellen Pläne, wie ein Rennen in Le Mans oder ähnliches. Momentan konzentriere ich mich auf die Rallyes. Vielleicht manchmal ein einziges Rennen, aber ich habe im Moment keine besonderen Pläne.

FIA SUPER 2000 WORLD RALLY CHAMPIONSHIP

Teilnehmer:

Hermann Gassner Jnr, FIA Super 2000 World Rally Championship

Nasser Al-Attiyah, FIA Super 2000 World Rally Championship

Hermann, ein Heimrennen für dich. In der SWRC bist du im Moment auf Platz fünf. Welche Pläne hast du für diese Rallye?

HG:

Wir freuen uns schon das ganze Jahr auf diese Rallye. Wir sind gut vorbereitet und es kann losgehen.

Wie beurteilst du deine Saison bislang?

HG:

Das Tempo hat gepasst, wir haben keine großen Fehler gemacht. Jetzt fahren wir auf Asphalt und wollen hier gut abschneiden. So wollen wir dann in Frankreich und Spanien weitermachen.

Welche sind deiner Meinung nach die größten Konkurrenten für dich und glaubst du hier gewinnen zu können?

HG:

Es sind immer die Gleichen, die um den Sieg fahren: Juha und Tanak und auch wir. Wir machen Druck, vielleicht nicht von Anfang an, aber ein Podiumsplatz wäre okay und wir werden es versuchen.

Bekommst du Ratschläge von Herrn Hänninen oder behält er alles für sich?

HG:

Er hat mich für Finnland beraten, Ich versuche im Gegenzug, ihm hier zu helfen. Wir unterhalten uns auch häufig über die Abstimmung und arbeiten sehr gut zusammen.

Was wird an dieser Rallye das Schwierigste?

HG:

Das hängt ganz vom Wetter ab. Wenn es regnet, wird es sehr rutschig und in den Weinbergen schwierig. Die Panzerplatte kann ebenso eine große Herausforderung sein, aber sie ist eine Prüfung, die ich sehr gerne fahre.

Dein Name wird mit Volkswagen in Verbindung gebracht. Was kannst du uns dazu sagen und wirst du Gelegenheit haben, mit ihnen zu testen?

HG:

Wir werden es sehen. Wenn ich eine gute Zeit fahre, könnte es durchaus sein. Ich würde es gerne machen.

Nasser, das war nicht dein bester Start in die Weltmeisterschaftssaison. Was sind nun deine Pläne? Versuchst du so oft wie möglich auf Sieg zu fahren?

NA-A:

Wir starteten in die erste Rallye, erzielten ein gutes Ergebnis, aber wir wurden ausgeschlossen und hatten dann in Jordanien Probleme mit dem Motor. Aber wir wissen, dass wir mit diesem Tempo gewinnen können. Deutschland wird nicht leicht für uns, da wir nicht viele Asphaltrallyes gefahren sind. Die letzte liegt wahrscheinlich drei oder vier Jahre zurück. Wir machten hier am vergangenen Montag gute Tests, und der Shakedown lief gut. Wenn die Zeiten stimmen, machen wir weiter und wenn nicht, dann versuchen wir einfach unsere Position zu verteidigen.

Dieses Jahr ist die Konkurrenz in der Super 2000 sehr hart. Besonders Juho Hänninen fährt dieses Jahr sehr stark. Was denkst du über deine Konkurrenten?

NA-A:

Dieses Jahr gibt es einen harten Kampf: Juho, Tanak, Prokop… Es gibt viele gute Fahrer. Sie haben es hier nicht leicht, da man clever fahren muss, um hier Punkte zu bekommen. Das ist eine harte Rallye. Ich hoffe, jeder hat hier ein gutes Rennen.

Welche Taktik hast du?

NA-A:

Einfach gleich von Beginn an ein Gefühl zu bekommen. Wenn ich dicht an den anderen Fahrern bin, warten wir einfach ab, dann sehen wir, was während der Rallye passiert.

Wie sieht für dich die Zukunft aus, was gibt es zu deinen Rallye- und Marathon-Plänen zu sagen?

NA-A:

Die Lage im Marathon-Sport ist sehr schwierig: Nachdem ich in diesem Jahr die Dakar gewonnen habe, möchte ich dort den Titel verteidigen, aber Volkswagen hat ja bekanntlich das Dakar-Projekt beendet. Nun habe ich gute Chancen, bei X-Raid einen MINI zu fahren. Immerhin war ich bereits drei Jahre bei dem Team. Voraussichtlich werde ich am kommenden Montag dort alles klar machen. Was die Rallye-WM betrifft, so ist die Regierung von Qatar auf der Suche nach einem großen Hersteller, dem sie unterstützen kann, wie Abu Dhabi, und wir suchen auch weitere Fahrer. Das sind also sehr gute Nachrichten aus meiner Heimat.

FIA WRC ACADEMY

Teilnehmer:

Craig Breen, WRC Academy

Timo van der Marel, WRC Academy

Craig, du bist aktuell Zweiter in der WRC-Academy-Wertung, Wir haben in diesem Jahr bereits einige starke Leistungen und kämpferische Auftritte gesehen, aber der Sieg fehlt noch. Wann kommt der?

CB:

Ja, auf einen Sieg warte ich noch. Wenn man eine Kurve über die bisherige Saison machen würde, sähe die aus wie Finnland: Mit Höhen und Tiefen. Ich bin jedoch sehr zufrieden mit meiner Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, das ist das Wichtigste. Wir konnten immer um den Sieg mitfahren, was mich angesichts der Leistungsstarke der Meisterschaft und der Stellenwert der Veranstaltungen sehr froh stimmt. Was mir nur noch fehlt, ist der Sieg, aber das ändert sich hoffentlich bald.

Egon Kaur hat zwei Rallyes in Folge gewonnen, er ist außerordentlich stark. Was kann man tun, um ihn zu schlagen?

CB:

Ich glaube, das ist nichts Außergewöhnliches. Natürlich ist er ein sehr guter Fahrer, er hat in Finnland sein Potenzial gezeigt. Ich habe in Irland und in der britischen Meisterschaft viele Asphaltrallyes bestritten, aber in Irland sind die Strecken viel welliger und enger. Wir haben dort keinen Wein, wir haben Guinness. Die Weinberge sind für mich völlig neu und die Baumholder-Prüfung am Samstag ist für alle Academy-Fahrer Neuland. Ich denke, dass wir von allen Veranstaltungen hier die größte Chance haben, zu siegen. Alle Fahrer sind auf dem gleichen Niveau.

Konntest du vor dieser Rallye noch testen?

CB:

Ja, wir sind vor zwei Wochen in Irland eine kleine Asphaltrallye gefahren, aber dort war es komplett anders. Es war zwar Asphalt, aber nass, schmutzig, rutschig. Wenn es hier regnet, wird uns das helfen, aber die Abstimmung des Autos kann eigentlich nur hier vor Ort in Deutschland vorgenommen werden. Der Shakedown heute Morgen lief gut, eine Prüfung mit unterschiedlicher Charakteristic, wie man es sich für den Shakedown wünscht, so dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie die verschiedene Elemente der Rally sind. Ich bin recht zufrieden.

Timo, du fährst zum ersten Mal in Deutschland und zum ersten Mal mit einem R2-Auto auf diesem Beleg. Wie sehr freust du dich auf dieses Wochenende?

TvdM:

Wir sind ja offiziell Asphaltfahrer. Wir haben drei Schotterrallyes bestritten, was für mich die einzigen drei meines ganzen bisherigen Lebens waren. Nun freuen wir uns sehr auf die erste Asphaltveranstaltung im Rahmen der Academy. Keiner weiß, wie schnell die Anderen sind, da wir noch nie gegeneinander gefahren sind, aber ich hoffe, das wir einen guten Speed haben und hier ein ordentliches Ergebnis einfahren können.

Du warst in Finnland auf dem Podium, ist das gut für dein Selbstvertrauen?

TvdM:

Dieses Jahr ist offensichtlich die beste Strategie, möglichst konstant zu fahren und Probleme zu vermeiden. Das haben wir in Finnland versucht, und es hat offenbar funktioniert, also ist das auch unser Ziel für Deutschland. Wir werden am Freitag versuchen, ein hohes Tempo zu fahren und dann zu sehen, was passiert. Dann haben hoffentlich einige Fahrer Probleme und wir können vorne mitfahren.

Wie beurteilst du deine bisherige Leistung in diesem Jahr?

TvdM:

Portugal war unsere erste Rallye auf Schotter, wir haben versucht, auf Schotter einen Rhythmus zu finden. Auf Sardinien haben wir versucht, zu pushen, aber nach einigen Prüfungen fiel unser Auto aus, also konnten wir uns nicht mit den Spitzenfahrern messen. In Finnland wurden wir auf Schotter immer schneller. Wir haben dort nicht wirklich angegriffen. Abgesehen von den Asphalt-Rallyes, die jetzt noch kommen, freue ich mich auch richtig auf Wales. Dort werde ich versuchen, auf Asphalt anzugreifen.

Glaubst du, dass in einem so starken Feld ein Sieg für dich möglich wäre?

TvdM:

Na klar, warum nicht? Wie gesagt, wir sind noch nie auf Asphalt gegeneinander gefahren, aber wir werden versuchen, zu pushen. Wenn es nicht reicht, müssen wir zwischen Deutschland und Frankreich schneller werden. Wenn wir schnell genug sind, müssen wir einen guten Rhythmus finden und Probleme vermeiden. Hoffentlich reicht das, um erneut aufs Podest zu fahren.

Wie ich höre, sind auch dein Vater und der Vater deines Beifahrers hier zusammen gefahren. Welche Ratschläge haben sie euch gegeben?

TvdM:

Sie sind in den 1970er und 1980er Jahre viele Jahre lang zusammen gefahren. Erwins Vater gibt ihm Ratschläge über die Aufgabe als Beifahrer, mein Vater gibt mir Tipps aus Fahrersicht. Früher gab es ja drei Rallyes, die jetzt eine Veranstaltung sind. Die Panzerplatte ist freilich eine ganz besondere Prüfung, dafür haben wir einige wertvolle Tipps bekommen.