ADAC Rallye Deutschland·17.2.2011

Streckenposten bei der ADAC Rallye Deutschland: Hinter den Kulissen

Ohne Streckenposten keine Rallye. Auch 2011 sind voraussichtlich wieder über 1.800 ehrenamtliche Helfer auf der gesamten WP-Strecke der ADAC Rallye Deutschland im Einsatz. Aber was genau ist eigentlich ihre Aufgabe? Und wie wird man Streckenposten? Nachgefragt bei Rallyeleiter Armin Kohl.

**Herr Kohl, was genau macht ein Streckenposten?

Armin Kohl:** "Streckenposten sorgen für Sicherheit und Ordnung in den Zuschauerzonen, in denen sich das Publikum aufhält. Sollte es zu einem Unfall kommen, funkt der Streckenposten Unterstützung herbei und leistet Erste Hilfe. Für die Bergung eines Fahrers sind allerdings nur ausgebildete Rettungskräfte und Ärzte berechtigt. Der Streckenposten ist nur dafür zuständig, eine Bergung zu ermöglichen. Im Brandfall und bei akuter Lebensgefahr gelten natürlich Ausnahmen."

Wo kann man sich zum Streckenposten ausbilden lassen?

"Entweder man wendet sich an einen nahegelegenen Automobilclub oder direkt an die Rallye Deutschland. Bundesweit engagieren sich zusätzlich rund 20 ehrenamtliche Mitglieder, die große Gruppen für die Streckensicherung schulen. Die Teilnehmer erhalten am Ende einen Sportwart-Ausweis und müssen spätestens nach zwei Jahren einen Weiterbildungskurs belegen."

Gibt es neue Ausbildungsinhalte?

"Erst kürzlich hat die Rallye Deutschland mit Psychologen der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz ein spezielles Programm entwickelt, um Streckenposten im Umgang mit dem enormen Zuschauerandrang zu schulen. Allein in Baumholder an der WP 'Panzerplatte' versammeln sich rund 15.000 Zuschauer. Das kann ziemlich einschüchtern. Wir nehmen unseren Helfern diese Angst und bringen ihnen bei, wie sie wieder mit mehr Selbstbewusstsein agieren."

Gibt es auch Streckenposten, die aus umliegenden Nationen anreisen?

"Wir haben treue Helfergruppen aus Südschweden, Belgien, Holland, Österreich und aus dem Elsass. Die Rallye Deutschland sendet diesen Gruppen vorab Schulungsunterlagen für die Ausbildung zu. Vor Ort in Trier werden sie dann nochmals genau eingewiesen."

Wo werden Streckenposten untergebracht?

"Wir kooperieren mit den Sportvereinen vor Ort und quartieren einige Helfer in Sportlerheimen und Turnhallen ein. Andere werden auf dem Truppenübungsplatz Baumholder untergebracht. Das organisiert wiederum die Bundeswehr und die Rallye Deutschland kommt für die Kosten auf."

Wo findet in Kürze ein Kurs statt?

"Am 19. Februar gibt es in der Feuerwehr in Lauchhammer einen von Rallye-Experte Armin Schwarz und unserem langjährigen Ehrenamtmitglied Torsten Krautwald initiierten Lehrgang. Die Teilnehmer werden zum Thema ‚Retten und Bergen´ auf nationale kleine Rallyes und die ADAC Rallye Deutschland vorbereitet. Eine unserer wichtigsten Helfergruppen wird dort ebenfalls geschult."

Weitere Infos:

Sportwartlehrgang ADAC Mittelrhein:

Sportwartlehrgang von Armin Schwarz am 19. Februar 2011:

torsten.krautwald@baja300-powerdays.com