Immer mehr Frauen treten im Rallye-Sport in den Wettbewerb mit Männern. Auch die 27-jährige Co-Pilotin Ina Schaarschmidt aus dem sächsischen Leusdorf will sich in der Welt des Drifts etablieren - die ADAC Rallye Deutschland unterstützt sie dabei.
Ina Schaarschmidt ist Co-Pilotin und seit 2008 mit dem Rallye-Virus infiziert. "Damals besuchte ich zum ersten Mal meine Heimrallye und war sofort begeistert. Die Arbeit des Co-Piloten interessierte mich dabei am meisten. Ich konnte mir nicht vorstellen wie das machbar ist, bei solch hohen Geschwindigkeiten den Aufschrieb zu lesen", sagt sie.
In den Folgemonaten eignete sie sich die nötigen Kenntnisse an, um bald selbst als Beifahrerin über Schotter und Asphalt zu driften. Nur wenige Monate später saß die ehrgeizige Motorsport-Enthusiastin zum ersten Mal in einem Opel C Kadett und navigierte ihren Fahrer durch die Rallye Ulm. "Das Rennen lief einfach perfekt, wir belegten den ersten Platz in der Klassenwertung. Ich fühlte mich wohl und hatte eine Menge Spaß daran. Meine intensive Vorbereitung hatte sich also gelohnt."
Mittlerweile hat Schaarschmidt 14 nationale Rallyes bestritten und durfte sich im vergangenen Jahr sogar über einen dritten Gesamtplatz bei der Rallye Sonnefeld freuen. "Ich will den Rallyesport nicht mehr missen, dafür ist er schon viel zu sehr ein wichtiger Teil meines Lebens geworden und ich habe so viele großartige Freunde gefunden." Dazu zählt auch Kathi Wüstenhagen, die es als Co-Pilotin an der Seite von Hermann Gassner junior in die SWRC geschafft hat.
Bei der ADAC Rallye Deutschland bekommt Schaarschmidt die Gelegenheit, Wüstenhagen live vor Ort bei der Arbeit zu beobachten und weitere Nachwuchstalente zu treffen. Als Assistentin von Katie Traxton, der Leiterin der Kommunikations- und Medienabteilung des WRC-Promoters North One Sport, trifft sie unter anderem die Teilnehmer der WRC Academy. Austauschen kann sich Schaarschmidt auch mit Michéle Mouton, der ehemaligen Rallye-Vize-Weltmeisterin von 1982. Die Französin leitet die 2010 gegründete "Woman & Motorsport Kommission" (WMC) der FIA. Das Gremium setzt sich für eine bessere Integration, Ausbildung und Förderung von Frauen im Motorsport ein.
Für Schaarschmidt steht fest: "Ich will mich noch weiter entwickeln, noch mehr Erfahrung sammeln. Mein großer Traum ist es, irgendwann Co-Pilotin in der Weltmeisterschaft zu sein. Ich hoffe, ich bekomme irgendwann die Chance zu beweisen, was ich gelernt habe."