Vom 18. bis 21. August mischt sich ein Großteil der Teilnehmer der Deutschen Rallyemeisterschaft (DRM) unter das Feld der ADAC Rallye Deutschland. DMSB-Präsident Torsten Johne erklärt die Regularien.
**Herr Johne, seit wann tritt die DRM bei der ADAC Rallye Deutschland an?
Torsten Johne:** "Nach einem Gastspiel im Jahr 2007 ist die DRM zum zweiten Mal bei der ADAC Rallye Deutschland dabei - wenn man es auf die Geschichte dieses Events als WM-Lauf bezieht. Natürlich gehört die ‚Deutschland´ und die in ihr aufgegangene Hunsrück-Rallye aber zu den traditionsreichen Top-Events im deutschen Rallyekalender und viele erinnern sich noch an die Fights um DRM-Punkte, die hier stattfanden, als die Rallye Deutschland noch zum Kalender der Europameisterschaft zählte."
Erhoffen Sie sich durch den Auftritt bei der Rallye Deutschland einen Zuwachs an Fans und Sponsoren für die DRM?
"Der Auftritt vor großem Publikum beim deutschen WM-Lauf ist natürlich für die Meisterschaft und jeden einzelnen Starter eine wunderbare Gelegenheit. Ich bin mir sicher, dass die Teilnahme an der WM-Runde für manches Team ein gutes Argument bei den Verhandlungen mit Sponsoringpartnern war. Der Meisterschaft an sich bringt es vor allem die erhöhte Aufmerksamkeit eines sehr fachkundigen Publikums. Ich freue mich deshalb, dass wir hier gemeinsam mit den Organisatoren eine Lösung finden konnten, um dies zu ermöglichen."
Startet die DRM an allen drei Tagen der Deutschland-Rallye?
"Die DRM-Teilnehmer hatten die Wahl für welchen Teil des Feldes sie nennen wollen. Ungefähr ein Drittel der Teams wird alle drei Tage im WM-Feld dabei sein. Die anderen Teilnehmer gehen in der "National Class" im Anschluss an die Fahrzeuge der WRC Academy auf die Prüfungen. Auch im Rahmen der Superspecial "Circus Maximus" und beim Showstart an der Porta Nigra wird die DRM vertreten sein: Eine bessere Bühne kann sich eine nationale Meisterschaft kaum wünschen."
Wie werden die Punkte vergeben?
"Bei der Rallye Deutschland fährt die DRM zwei Tageswertungen aus. Dazu wird am Freitag und Samstag je ein separates Klassement erstellt, in das nur die von den DRM-Teilnehmern gefahrenen Zeiten eingehen. Da es bei den sechs anderen DRM-Events nur eine Tageswertung gibt, wird es 2011 damit insgesamt sieben Wertungen geben, von denen jeweils die besten sechs eingerechnet werden. Dieses Streichresultat ist eine Konzession der Reglements-Experten des DMSB an die besonders material- und kräftezehrende Rallye Deutschland. Schließlich haben wir auch viele kleine Privatteams, für die diese großartige Chance auch eine außerordentliche Belastung darstellt."
Starten die Piloten hinter dem WRC-Feld und könnte man von einer "Rallye in der Rallye" sprechen?
"Gerade eine "Rallye in der Rallye" wird es nicht geben - dafür aber den Start in verschiedenen Klassen. Grundsätzlich hatte jedes DRM-Team, dessen Fahrzeug die technischen Reglements der WRC erfüllt, die Möglichkeit, für den WM-Lauf zu nennen. Top-Piloten wie Sandro Wallenwein, Hermann Gassner und Carsten Mohe haben diese Chance zum Beispiel genutzt. In der ‚National Class´ sind Teams dabei, die sich auf die DRM-Wertung konzentrieren, etwa Lars Mysliwietz im Citroën C2 R2 und jene, die aus dem technischen Reglement der WRC herausfallen. Dazu gehört etwa Timo Bernhard im GT3-Porsche oder auch Georg Berlandy im Gruppe-H-BMW M3. Durch diese besondere Konstellation wird es zwar eine besondere Aufgabe für die Zeitnehmer und Auswerter werden, ein gemeinsames DRM-Klassement zu erstellen. Doch ich bin überzeugt, dass sich dieser Aufwand lohnt, denn so hat jedes DRM-Team die Möglichkeit, genau auf die Weise teilzunehmen, die seinem Potenzial entspricht."