ADAC Rallye Deutschland·23.2.2011

Vorbereitungen auf die ADAC Rallye Deutschland : Nach der Rallye ist vor der Rallye

Die ADAC Rallye Deutschland ist ein organisatorisches Mammutprojekt. Bereits seit Jahresanfang laufen die Vorbereitungen im zuständigen Rallyebüro in Birkenfeld auf Hochtouren. Was dort genau passiert, erklärt Rallye-Sekretärin Waltraud Wünsch.

**Frau Wünsch, was ist die Aufgabe eines Rallyebüros?

Waltraud Wünsch:** "Das Rallyebüro der ADAC Rallye Deutschland kümmert sich um die Organisation und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Getreu dem Motto ‚Nach der Rallye ist vor der Rallye´ haben wir bereits im Spätherbst 2010 mit den Planungen für 2011 begonnen. Im Januar haben wir als erstes Ergebnis dieser Arbeit die Streckenführung bei der FIA eingereicht."

Wie viele Gemeinden bewerben sich pro Jahr für die ADAC Rallye Deutschland?

"Immer mehr, als wir einplanen können. Daher haben wir für bestimmte Gebiete ein Rotationssystem eingeführt. In diesem Jahr fährt die Rallye-WM beispielsweise die Wertungsprüfungen Bosenberg und Birkenfelder Land. Im Vorjahr waren diese WP's nicht dabei - dafür aber Freisen-Westrich und das St. Wendeler Land."

Ist das Rallyebüro auch dafür verantwortlich, dass die WP Panzerplatte von 48,5 Kilometer auf 33,7 Kilometer gekürzt wurde?

"Wir haben das zum einen aus ökonomischen Gründen so entschieden, um die Kosten für die Teilnehmer im Rahmen zu halten. Zum anderen ging es darum, die Gesamtkilometerzahl der Rallye Deutschland wieder an die traditionelle Distanz von 350 bis 370 Kilometer anzupassen."

Welche Arbeiten stehen derzeit im Rallyebüro an?

"Wir entwerfen momentan den 'Rallye Guide I'. Er enthält wichtige Adressen und Telefonnummern, Zeitpläne, Teamunterlagen und viele weitere Informationen zu den Abläufen und zu beachtenden Regeln für die Teilnehmer, die für deren Vorbereitung von großer Wichtigkeit sind. Außerdem ist jetzt die Strecke für das Road Book aufgenommen, ein weiterer 'Meilenstein' in den Vorbereitungsarbeiten."

Welche Aufgaben stehen von März bis August an?

"Jede Menge. Hauptsächlich sind wir mit dem Bereich Streckensicherung beschäftigt. Es geht um die Organisation des umfangreichen medizinischen Bereichs, der Zuschauerlenkung und der Servicepark-Organisation. Bald werden auch die ersten Nennungen eintreffen. Weiterhin müssen wir ausreichend Personal für alle Bereiche akquirieren und entsprechende Schulungen organisieren. Material muss bestellt und konfiguriert werden - und so könnte die Aufzählung fast endlos weitergehen. Natürlich hat sich im Laufe der Jahre eine gewisse Routine entwickelt, jedes Jahr bringt jedoch immer wieder neue Überraschungen und Herausforderungen."

Was sind die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt?

"Eine der ganz großen Herausforderungen außerhalb des direkten Rallyebüros ist meines Erachtens die Logistikplanung für die Gewährleistung der Sicherheit der Zuschauer, der Fahrer und der Offiziellen auf und an der Strecke. Bei mehreren Tonnen Material muss die Beladung der vielen Lkw haargenau durchgeplant sein, um eine WP relativ zügig und effizient aufzubauen. Da darf ein Absperrgitter für WP 4 nicht im Lkw für WP 8 liegen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen unserem Materialwart und den WP-Teams ist deshalb unabdingbar."