ADAC Rallye Deutschland·18.8.2011

Vorschau auf die ADAC Rallye Deutschland: Loeb hofft auf neunten Sieg in Folge

Die ADAC Rallye Deutschland steht in den Startlöchern. Zum ersten Mal in dieser Saison tritt der WM-Tross auf Asphalt an. Wird Citroën-Pilot Sébastien Loeb seinen neunten Sieg in Folge feiern? Bisher hat der amtierende Weltmeister alle Ausgaben des deutschen WM-Laufs gewonnen. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Auch Ford und Mini wollen in der Weinberg-Region auftrumpfen.

Seit sieben WM-Läufen ist Citroën nun schon siegreich. Mit dem neuen Citroën DS3 WRC wollen die Franzosen am kommenden Wochenende auch in Deutschland ganz vorn mitfahren. Allen voran: Sébastien Loeb. "Ich weiß, dass mich jeder in Deutschland auf der Abschussliste hat. Wir wurden hier noch nie geschlagen, aber jede Serie endet eines Tages. Es liegt an uns, dass es nicht geschieht", sagt Loeb, der derzeit mit 27 Punkten Vorsprung die Meisterschaft anführt. Sollte der Franzose tatsächlich erneut gewinnen, würde das die französische Mannschaft mit dem 78. Gesamtsieg vor Ford (77 Siege) an die Spitze der Siegerlisten spülen.

Teamkollege Sébastien Ogier geht zwar erst zum dritten Mal in der Weinberg-Region an den Start. Doch nach seinen Triumphen in Portugal, Jordanien und Griechenland ist Loebs Namensvetter ein ernst zunehmender Konkurrent im Kampf um die WM-Krone geworden. Bereits im vergangenen Jahr stand er in Trier als Dritter auf dem Podium. "Das ist eine sehr untypische Rallye mit großen Unterschieden von einer zur nächsten Prüfung", sagt Ogier. "Einige Passagen kommen mir entgegen, andere wiederum nicht. Obwohl ich im letzten Jahr auf dem Podium war, konnte ich das Tempo der Sieger nicht so recht mitgehen. Dieses Jahr wollen wir aber zeigen, dass wir es können."

Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala zeigen sich ebenfalls optimistisch. Mit Testfahrten in Frankreich und Spanien haben sich die Ford-Werkspiloten ausgiebig auf die Deutschland-Premiere des neuen Ford Fiesta RS WRC vorbereitet. "Wir wissen, dass der Wagen auf Asphalt gut funktioniert und wir hoffen, dass wir gute Ergebnisse einfahren werden. Ich mag die Prüfungen in Deutschland, solange es trocken bleibt. Vor allem die Weinberg-Prüfungen, die ausgezeichneten Grip bieten. Im Nassen sieht es anders aus, dann werden die Straßen durch den aufgewühlten Lehm und Schotter sehr schmutzig", weiß Hirvonen.

Latvalas bestes Ergebnis in Deutschland war ein vierter Platz 2010. Insgesamt sieben Mal ist der 26-Jährige in Trier auf Punktefang gegangen. Auch er weiß, wie entscheidend das Wetter in der Moselregion werden kann. "Da das Reglement spezielle Regenreifen verbietet, müssen wir im Nassen immer einen Kompromiss zwischen Speed und Grip finden", erklärt der Finne.

Das Mini-WRC-Team um Dani Sordo und Kris Meeke stellt sich zum ersten Mal den Asphaltprüfungen der ADAC Rallye Deutschland. "Anders als in Finnland, wo unsere höchste Priorität war, mit dem Auto wertvolle Wettbewerbskilometer zu sammeln, haben wir uns für Deutschland vorgenommen, mit beiden Fahrern die wahre Performance des Mini zu demonstrieren", erklärt Teamchef David Richards.

Meeke ergänzt: "Ich finde diese Rallye fantastisch. Ich habe dort schon drei Mal teilgenommen, und jedes Mal war es seine tolle Erfahrung. Die Prüfungen sind anspruchsvoll, und wegen der verschiedenen Beläge vereint dieser Lauf eigentlich drei Rallyes in sich. Es gibt die Weinberge, Baumholder und das Saarland. Zudem kann das Wetter dort sehr wechselhaft sein, was eine weitere Herausforderung darstellt."