ADAC Rallye Deutschland·8.4.2011

Was macht eigentlich Armin Kremer?: Interview mit Armin Kremer

**Herr Kremer, was war der schönste Moment in Ihrer Karriere?

Armin Kremer:** "Es gab viele Highlights. Immerhin bin ich von 1990 bis 2004 sehr intensiv Rallyes gefahren. Besonders gern erinnere ich mich aber an 1996 zurück, als ich zusammen mit Sven Behling zum Deutschen Rallye-Meister gekürt wurde. Sehr schön war auch der Gewinn der Rallye-Europameisterschaft 2001. Diese beiden Momente waren die emotionalsten meiner Karriere. Die Pokale bewahre ich bis heute in Sichtweite in meinem Büro auf."

Sie sind Ende 2002 aus der Rallye-WM ausgestiegen. Was haben Sie seitdem gemacht?

"Ich bin Geschäftsführer der Mecklenburger Landpute. Der Rallyesport wurde aber nie wirklich an den Nagel gehängt. Stattdessen stand 2003 die Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft auf dem Programm, die ich mit Fred Berßen gewonnen habe. 2004 traten wir im Toyota Corolla bei der Rallye Deutschland an. Nach einer kurzen Pause ging es 2007 beim Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft in der Lausitz wieder ans Steuer. Das Ergebnis war ein Gruppe-N-Sieg. Seit 2008 starte ich im Rennbuggy sporadisch bei amerikanischen und mexikanischen Wüstenrennen. Ein verrücktes Hobby, denn in diesem Bereich gibt es kaum Limits oder einschränkende Reglementierungen. Das ist Motorsport wie vor 30 Jahren."

Wann sehen Fans Sie wieder auf deutschen Rallye-Pisten?

"Das weiß ich nicht. Ich kann nicht ausschließen, dass ich irgendwann wieder in Deutschland die eine oder andere Rallye bestreite. Für Ende Mai ist jedenfalls der WM-Lauf in Argentinien mit Co-Pilot Klaus Wicha in einem Mitsubishi Evo X fest eingeplant. Ich bin neugierig, wie wettbewerbsfähig ich noch bin. Die ADAC Rallye Deutschland werde ich wie die Jahre zuvor wieder als Gast besuchen."

Wie bewerten Sie die Entwicklung der Rallye Deutschland?

"Die ADAC Rallye Deutschland kann man nicht mit früheren Veranstaltungskonzepten vergleichen. Zu meiner Zeit war Adenau noch Austragungsort. Die Wertungsprüfungen lagen nah am Nürburgring und wir sind dort teilweise über Abschnitte der Nordschleife gedriftet. Mittlerweile ist eine neue Zeitgeschichte eingetreten und die sollte so effektiv wie möglich genutzt werden, um den Rallyesport in Deutschland populär zu machen. Mit Trier als Start und Ziel hat die ADAC Rallye Deutschland dafür eine sehr gute Basis."