Teilnehmer:
Yves Matton, Citroën Total World Rally Team
Benoit Nogier, Citroën Junior World Rally Team
Malcolm Wilson, Ford World Rally Team
Sébastien Loeb, Citroën Total World Rally Team
Petter Solberg, Ford World Rally Team
Jari-Matti Latvala, Ford World Rally Team
Q:
Das war ein toller Tag hier in Deutschland heute. Sebastien Loeb führt derzeit mit 20 Sekunden Vorsprung. Wie zuversichtlich sind Sie?
YM:
Ich bin sehr zuversichtlich, aber wir haben noch viel vor uns. Sebastien führte auch letztes Jahr nach dem ersten Tag aber er ist trotzdem nicht als erster ins Ziel gefahren.
Q:
Morgen ist ein großer Tag mit den Prüfungen am Truppenübungsplatz, aber Loeb schien heute sehr entspannt. Ford ist dicht auf. Jari-Matti setzte einige Bestzeiten heute. Sind Sie etwas besorgt?
YM:
Ja, ich denke Sebastien hat großes geleistet. Aber Ford ist im Moment ebenfalls sehr schnell.
Q:
Mikko Hirvonen kann im Moment nicht Schritt halten. Er ist immer mehr nach hinten gerutscht. Wie kam das? Wieso findet er nicht den richtigen Rhythmus?
YM:
Er hat kein hundertprozentiges Selbstvertrauen. Testbedingungen sind anders als Wettkampfbedingungen. Er sollte das alte Auto vergessen und sich an das neue gewöhnen.
Q:
Ford ist dieses Mal in Deutschland sehr schnell. Petter Solberg ist auf Platz zwei und Jari-Matti Latvala auf Platz drei. Er hat heute einige Bestzeiten gesetzt. Was kann man morgen noch rausholen?
MW:
Wir müssen so weitermachen. Ein paar Schnitzer haben uns heute Zeit gekostet. Aber wir sind sehr zufrieden mit dem Auto, mit dem Tempo und mit den Fahrern. Wir sind glücklich über die Leistungen bisher, auf Sebs Territorium. Wir müssen morgen weiter Druck machen. Wir machen hier das, was wir in Finnland hätten tun müssen.
Q:
Was wird notwendig sein, um Seb einzuholen? Wie viel Risiko muss man eingehen?
MW:
Ich denke, Sebs Ergebnisse hier zeigen, dass es sehr schwierig wird. Wir werden versuchen, weiterhin innerhalb dieses Fensters zu bleiben. Wenn dann irgendetwas passiert, sind wir bereit, es auszunutzen. Im Moment sind wir sehr zufrieden, aber die Panzerplatte wird sehr schwierig. 2004 war das letzte Mal, dass Seb hier auf Asphalt geschlagen wurde, abgesehen vom letzten Jahr. Damals von Marko Märtin. Wir wissen, dass es nicht leicht sein wird, aber wir werden weiter Druck machen.
Q:
Nun zu Thierry Neuville. Er ist nun auf dem vierten Platz. Für ihn ist es das erste Mal in einem WRC. Letztes Mal fuhr er in einem Super 1600 Fahrtzeug. Was denken Sie vom heutigen Tag?
BN:
Asphalt liegt ihm etwas besser. Aber wir haben noch viel vor uns.
Q:
Wir dachten wirklich, Thierry könnte Jari-Matti Latvala heute noch einholen. Ist ein Podiumsplatz drin?
BN:
Alles ist möglich, wie Petter sagen würde. Es wird schwierig werden, die Werksfahrer einzuholen. Es ist immer schwierig. Wir werden schon sehen.
Q:
Sebastien, es ist so wie immer. Wir sind am Ende des ersten Tages und du führst. Wie ist der Tag für dich gelaufen? Bist du zufrieden mit deiner Leistung?
SL:
Natürlich bin ich zufrieden. Wir führen mit einem Vorsprung von 20 Sekunden, das ist ziemlich gut für den ersten Tag. Petter und Jari-Matti haben ziemlich Druck gemacht und die Zeiten lagen manchmal dicht zusammen. Ich habe keine Fehler gemacht. Es war trocken und somit leichter als wir dachten. Morgen werden ich mich noch etwas mehr ins Zeug legen. Das war wirklich ein perfekter Tag.
Q:
Die anderen sind dir sehr nahe gekommen. Jari-Matti Latvala fuhr einige Bestzeiten. Fühlst du dich in irgend einer Weise unter Druck?
SL:
Man kann nicht immer die Bestzeit fahren. Die anderen schlafen schließlich nicht. Sie sind sehr schnell. Sie fuhren einige wirklich gute Zeiten, aber wir waren immer sehr nahe dran.
Q:
Wie sieht es für morgen aus? Die Baumholder-Prüfungen sind sehr schwierig.
SL:
Morgen wird ein langer Tag. Letztes Jahr war er sogar zu lang. Wir konnten mit den Reifen, die wir hatten nicht über 40 km Druck machen. Dieses Mal müssen wir auf die Reifen gut aufpassen. Für mich wären zwei kürzere Prüfungen interessanter, aber auf der Prüfung über 47 km wird es wichtig sein, ins Ziel zu kommen.
Q:
Petter, Sebastien wirkt immer sehr ruhig. 20 Sekunden liegen zwischen euch. Wie fühlst du dich am Ende des Tages?
PS:
Loeb wirkt immer sehr ruhig. Am Morgen haben wir etwas Zeit verloren, aber am Nachmittag lief es gut. Wir sind konstant gefahren und haben keine Fehler gemacht. Morgen ist ein großer Tag, aber es kann wirklich alles passieren. Sebastien hatte letztes Jahr schließlich einen Reifenschaden. Ich bin einfach froh, dass beide Fords am Ende des heutigen Tages am Podium stehen. Wir haben es verdient.
Q:
Wie viel mehr Druck kannst du auf Sebastien aufbauen? Bist du heute viel Risiko eingegangen?
PS:
Ich bin kein Risiko eingegangen, aber Latvala hatte ein paar heikle Situationen. Ich habe einfach Selbstvertrauen aufgebaut. Ich habe ein paar Tage getestet, aber ich brauche noch mehr Zeit, um voll angreifen zu können. Ich bin glücklich, dass wir das Auto noch vor der Rallye verbessern konnten.
Q:
Jari-Matti, du bist heute einige super Zeiten gefahren. Du musst dich gut fühlen.
JML:
Seb ist heute konstant gefahren, ich hingegen nicht. Der Grund waren zwei heikle Situationen, in denen ich von der Piste abkam, es aber schaffte das Auto wieder auf die Strecke zu bringen. In der fünften Prüfung sind wir etwas zu vorsichtig gefahren. Das Auto ist schnell und wir habe die Voraussetzungen, zu kämpfen. Loeb ist allerdings schwierig zu schlagen.
Q:
Du beschreibst die Panzerplatte als "deutsches Finnland". Freust du dich darauf und kannst du auf dieser Prüfung noch etwas mehr Druck auf Sebastien machen?
JML:
Natürlich wird es eine harte Prüfung für die Reifen, aber sie funktionieren hier generell sehr gut, auch unter harten Bedingungen. Ich weiß, dass sie am Limit sein werden. Alles ist möglich.