Dabei sein ist Ehrensache! Bei der ADAC Rallye Deutschland trifft dieses Motto ganz besonders auf die vielen freiwilligen Helfer zu. Unentgeltlich - aber dafür mit umso mehr Rallye-Leidenschaft - tragen sie während ihrer Freizeit entscheidend zum Erfolg des deutschen WM-Laufs bei. 2013 werden rund 3.000 "gute Geister" in den verschiedensten Bereichen unermüdlich im Einsatz sein, damit die WRC-Stars wie Sébastien Ogier, Mikko Hirvonen oder der deutsche Sepp Wiegand ihre spektakulären Drifts zeigen können.
Die Streckenposten: Sicherheit für Fahrer und Zuschauer
Ohne Streckenposten keine Rallye. In diesem Jahr werden allein rund 2.000 ehrenamtliche Helfer dafür sorgen, dass auf den 16 Wertungsprüfungen zwischen Köln und dem Großraum Trier alles reibungslos funktioniert. Die Marshalls, wie die Streckenposten auch genannt werden, stammen aus ADAC Ortsclubs aus dem ganzen Bundesgebiet - aber auch aus Holland oder Schweden kommt tatkräftige Unterstützung für den ADAC. Bevor die Streckenposten tätig werden dürfen, werden sie vom ADAC eingehend geschult: Neben dem Sportwart-Ausweis als Beleg der Eignung erhalten sie für die besonderen Anforderungen des WM-Laufs noch eine zusätzliche Einweisung.
Zu den Hauptaufgaben der Marshalls gehört die Sicherung der Strecke sowie der Zuschauerbereiche. Drei Stunden bevor das erste Rallye-Fahrzeug eine Wertungsprüfung (WP) in Angriff nimmt, sind sie bereits vor Ort. Nach dem Briefing durch den WP-Leiter beziehen sie ihre Positionen entlang der Strecke. Jeder Posten ist dabei mit mindestens zwei Personen besetzt und spätestens alle drei Kilometer wird ein so genannter Hauptfunkposten eingerichtet. Neben der auffälligen Warnweste gehören Feuerlöscher, Trillerpfeife, Besen, Warndreieck und teilweise Funkgerät zur Grundausrüstung des Streckenpostens, die Hauptfunkposten sind zusätzlich mit einer gelben Warnflagge ausgestattet.
Während der Wertungsprüfung registrieren die Streckenposten alle Fahrzeuge, die bei ihnen vorbeikommen und melden Unregelmäßigkeiten sofort an die Rallye-Leitstelle. Die daraus entstehenden Durchfahrtslisten sind ein wichtiges Backup-System für die Rallye-Leitung, um immer zu wissen, wo sich die Fahrzeuge innerhalb der Wertungsprüfung befinden. Sollte es zu einem Unfall kommen, funkt der Streckenposten, bzw. der Hauptfunkposten Unterstützung herbei, leistet ggf. Erste Hilfe und sichert die Strecke für nachfolgende Fahrzeuge.
Marshalls, die in erster Linie für die Zuschauerbereiche verantwortlich sind, achten darauf, dass die Besucher die Sicherheitsvorschriften einhalten. Nach der Durchfahrt des letzten Rallye-Fahrzeugs sind die Streckenposten dafür verantwortlich, den (Zuschauer-)Bereich wieder in den Zustand zu versetzen, wie sie ihn vorgefunden haben.
Die lokalen Helfer: aus der Region, für die Region
Zu den Erfolgsgeheimnissen der ADAC Rallye Deutschland gehört es, dass sich auch die Bevölkerung vor Ort mit großer Begeisterung für das Großereignis "vor ihrer Haustür" engagiert. Für die Einrichtung von Zuschauerbereichen, Parkplätzen, den Verkauf von Tickets und Programmheften oder die Verpflegung von Rallye-Zuschauern sucht der ADAC bewusst die Beteiligung der jeweiligen Gemeinden, die diese Aufgaben meist über lokale Vereine, Gruppen und Betriebe organisieren.
Bei der ADAC Rallye Deutschland heißt das, dass für jede Zuschauerzone mindestens ein dazugehöriger Parkplatz eingerichtet werden muss. Die Parkgebühr (pro Parkplatz einheitlich 1,- Euro je Fahrzeug) kommt zu 100% den örtlichen Gemeinden zu Gute. Ebenso wie die Erträge aus dem Verpflegungsangebot. Der freiwillige Einsatz bietet den Gemeinden daher eine willkommene Einnahmemöglichkeit.
Eine breite Unterstützung auf lokaler Ebene erfährt die ADAC Rallye Deutschland auch durch die Kooperation mit den Sportvereinen vor Ort. Diese stellen während der Rallye beispielsweise ihre Turnhallen als Übernachtungsquartiere für auswärtige Streckenposten und anderen ADAC Helfern zur Verfügung. Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder werden die angereisten Helfer durch die Bundeswehr untergebracht.
Das Auf- und Abbauteam: Wegweisendes Teamwork
Damit die Rallye-Profis möglichst schnell und sicher ihre Wertungsprüfungen bestreiten können, sind auf der Strecke eine Reihe an Vorarbeiten notwendig. Unzählige Schilder, kilometerlange Trassierbänder und weitere Absperrungen aller Art gilt es, zu den jeweiligen Punkten auf den Wertungsprüfungen zu transportieren, dort zu installieren und danach wieder abzubauen. Das ist die Aufgabe der verschiedenen Auf- und Abbauteams - insgesamt sind zehn Teams im Einsatz.
Je nach Länge der Wertungsprüfung variiert die Anzahl dieser ehrenamtlichen Helfer, die sich meist aus dem ADAC Ortsclub des WP-Leiters rekrutieren. Für eine Wertungsprüfung wie zum Beispiel die WP Grafschaft mit knapp 20km Länge, besteht das Team aus rund zwölf Personen.
Während die Materialbestellungen bereits weit im Vorfeld erledigt sind, beginnt die eigentliche Arbeit für die Auf- und Abbauteams am Wochenende vor der ADAC Rallye Deutschland mit der Anlieferung des Materials - im Fall der WP Grafschaft durch einen randvoll beladenen 7,5t-Lkw. Exakt nach dem Plan der Streckensicherung beginnen die Helfer anschließend mit dem Aufbau unter der Führung des jeweiligen Wertungsprüfungs-Leiters. Denn bereits am Montag steht für die Rallye-Teilnehmer das so genannte "Recce" auf dem Programm, die Besichtigungsfahrt mit Tempolimit, bei der die Co-Piloten ihren Aufschrieb erstellen. Ein Teil des jeweiligen WP-Aufbaus wird sofort nach dem Recce wieder abgebaut und das Material in Containern an der Strecke zwischengelagert.
Am Dienstag vor der Rallye steht die Errichtung der Zuschauerbereiche und der Parkplätze auf dem Programm, bei der das Team eng mit den Grundbesitzern und lokalen Helfern zusammenarbeitet. Am Tag, bevor die Profis schließlich die jeweilige Wertungsprüfung absolvieren, erfolgt dann nochmals der komplette WP-Aufbau. Dabei werden alle Wertungsprüfungen, Zuschauerbereiche und Parkplätze nach umweltrechtlichen Gesichtspunkten geprüft und eingerichtet, wobei die Kenntnisse verschiedener Umweltorganisationen und Naturschutzverbände dabei entsprechend berücksichtigt werden. Nach Durchfahrt des letzten Fahrzeugs ist erneut das Auf- und Abbauteam gefragt: Das installierte Material wird wieder vollständig abgebaut und abtransportiert. In einem Zentrallager des ADAC wird es anschließend gewartet und bis zum nächsten Rallye-Einsatz eingelagert.
Die medizinischen Helfer: Hilfe für den Fall der Fälle
Bei der ADAC Rallye Deutschland genießt auch die Vorbereitung auf medizinische Notfälle oberste Priorität. Um bei einer solchen Großveranstaltung mit rund 200.000 Zuschauern, eine möglichst schnelle und fachgerechte Hilfe leisten zu können, ist ein umfangreiches Team aus Sanitätern und Ärzten erforderlich. 2013 werden an den Rallye-Tagen insgesamt 48 Ärzte und 90 Rettungssanitäter sowohl für die Zuschauer wie auch für die Rallye-Teilnehmer im ehrenamtlichen Einsatz sein.
Verteilt über die Wertungsprüfungen stehen pro Rallye-Tag zehn Rettungswagen vor Ort parat, die jeweils mit einem Ärzte-Sanitäter-Team besetzt sind. Ein weiterer Rettungswagen steht permanent bereit, um einzuspringen, falls ein Fahrzeug für einen Krankentransport von seinem Standort abrücken muss. Im Servicepark der ADAC Rallye Deutschland (Messepark Trier) gibt es darüber hinaus während der gesamten Rallye ein Ersthelfer-Zelt als zentrale Anlaufstation.
Zur weiteren medizinischen Infrastruktur der ADAC Rallye Deutschland gehören drei mobile Rettungssanitäter auf Motorrädern. Für die schnelle Luftrettung ist ein Hubschrauber im Einsatz, der mit der Spitze der Rallye-Teilnehmer von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung fliegt. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Sicherheit - insbesondere der Rallye-Fahrer - leisten die so genannten "Medical Intervention Cars". Diese Notfallfahrzeuge sind mit jeweils einem Arzt, einem Sanitär, einem Feuerwehmann und ggf. einer weiteren Begleitperson besetzt. Bei der ADAC Rallye Deutschland sind insgesamt 23 dieser Fahrzeuge entlang der Strecke positioniert, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Die Koordination der medizinischen Helfer während der ADAC Rallye Deutschland erfolgt von der Rallye-Leitstelle (Trier Park Plaza) aus durch den speziell geschulten medizinischen Einsatzleiter.
Tickets für die ADAC Rallye Deutschland:
Die deutsche "Flatrate" für Rallye-Fans: Fünf Tage Rallye-Feeling pur, inklusive Zugang zu allen Zuschauer-Bereichen beim Shakedown und allen Wertungsprüfungen. Ebenso erhält man Zutritt zum Servicepark, wo die Fans den Mechanikern hautnah bei Ihrer Arbeit über die Schulter schauen können und die Rallye-Stars treffen. Zusätzlich beinhaltet das Ticket eine Spectator-Map mit den wichtigsten Informationen und den besten Plätzen, ein Ticketband und ein ADAC Rallye Deutschland Aufkleber. Das Ticket ist für EUR 69,- (für ADAC Mitglieder EUR 64,-) exkl. Versandkosten im Ticket-Shop unter www.adac-rallye-deutschland.de erhältlich. Die Tickethotline lautet: 0261-13 03 66.