Groß waren die Sorgen bei Volkswagen, dass Sebastien Ogier krankheitsbedingt nicht seine volle Leistung in Portugal abrufen könne. Nach 386 Kilometern und drei Tagen ist klar: selbst eine Grippe kann Ogier nicht stoppen. Der Volkswagen-Pilot sicherte sich mit der Gesamtzeit von 4:07:38.7 Stunden den ersten Platz vor Mikko Hirvonen im Citroen.
Neben dem dritten Saisonerfolg in Folge steht Ogier auch zum dritten Mal ganz oben auf dem Podest in Portugal. "Einfach ein perfekter Start in die Saison. Diese Rallye war sehr kompliziert, da ich am Montag noch nicht wusste, ob ich starten würde, weil ich so kaputt war", freut sich Ogier, der mit dem Sieg der Power Stage erneut volle Ausbeute holte.
Für Hirvonen endet die Rallye mit einem versöhnlichen zweiten Rang. Mit falschem Setup am Freitag lag der Citroen-Pilot zu Beginn weit hinten, profitierte aber von Ausfällen anderer. "Der zweite Platz ist nicht so schlecht, aber ich bin mit meiner Pace am Wochenende nicht zufrieden", sagt Hirvonen.
Den dritten Rang - und damit seinen ersten Podestplatz im Polo R WRC - ergatterte Latvala. Der Finne war am Vormittag von Platz zwei gerutscht, als der Heckantrieb am VW ausfiel. Er kämpfte sich in den Service, die Crew wechselte alle defekten Teile, Latvala fuhr weiter und holte sogar einen Punkt in der Power Stage. "Das ist mein erster Podestplatz mit Volkswagen, daher bin ich wirklich zufrieden", so Latvala.
Der Mann des Sonntags war Mads Östberg. Am Freitag schied er nach einem Unfall aus, eroberte unter Rally2 aber wieder den achten Platz. Zudem gelangen dem Norweger drei Bestzeiten am Sonntag und zwei Punkte in der Power Stage. Durch seine Aufholjagd ließ der Ford-Pilot Khalid Al-Qassimi im Citroen und WRC2-Sieger Esapekka Lappi hinter sich. An Markenkollege Martin Prokop und VW-Pilot Andreas Mikkelsen auf Platz sechs und sieben gab es kein Herankommen mehr. Die besten Ford-Piloten waren Evgeny Novikov auf dem vierten Rang, gefolgt von Nasser Al-Attiyah auf Platz fünf.
Die Dramen der Rallye
Dani Sordo kämpfte auf der zweiten Etappe um die Führung, nach einem Fehler zerstörte er aber das Heck seines Citroen. "Es ist so schade, denn ich habe mich auf Schotter noch nie so wohl gefühlt", war der Spanier untröstlich. Am Sonntag startete er unter Rally2 und landete auf Rang zwölf.
In derselben Prüfung erwischte es auch Ford-Mann Thierry Neuville. Er rutschte von der Ideallinie direkt in einen Baum und schenkte damit den fünften Rang her. Der Belgier kam am Sonntag zurück, verlor bei einem weiteren Fehler aber erneut Zeit.
Gleich zweimal die Segel streichen musste Citroen-Neuzugang Robert Kubica. Nachdem dem WRC2-Piloten am Freitag die Ersatzreifen ausgingen und er auf der Zwischenetappe stehenbleiben musste, versagte am Samstag die Hydraulik. Am Ende reichte es bei seiner ersten Rallye in der WRC2 zu Rang 20 im Gesamtklassement.